• 12.09.2014 20:26

  • von Dennis Hamann

Red Bull in Singapur: Kaum Zeit zum Luft holen

Die Weltmeister hoffen, in Singapur an frühere Erfolge anzuknüpfen, schließlich gewann Sebastian Vettel den Nacht-Grand-Prix in den vergangenen drei Jahren

(Motorsport-Total.com) - In Singapur gilt es für Red Bull, einen Titel zu verteidigen. Schließlich hat Sebastian Vettel beim Nacht-Grand-Prix den Hattrick geschafft und seit 2011 alle Rennen gewonnen. Entsprechend groß ist die Freude des Deutschen auf den Marina Bay Circuit: "Ich liebe es, in diese tolle und sehr saubere Stadt zu kommen. Die Strecke macht sehr viel Spaß, ist aber auch gleichzeitig sehr herausfordernd", erklärt der Weltmeister. "Das Schlimmste sind die Hitze und die vielen Kurven."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will seine Siegesserie in Singapur fortsetzen Zoom

In der Tat hat der Kurs in Singapur zusammen mit Abu Dhabi die meisten Kurven im aktuellen WM-Kalender. Durch die 21 Kurven geht es der Durchschnittsgeschwindigkeit zufolge ähnlich schnell wie durch Monaco. Das Flutlicht-Rennen durch die asiatischen Häuserschluchten geht aber 17 Runden länger. "Man kommt hier kaum dazu, mal Luft zu holen. Du musst hier deswegen sehr nah an dein Limit gehen und viel riskieren, um das Beste aus dem Auto zu holen", erklärt Vettel. "Die Strecke ist sehr wellig und man hüpft deswegen auch ziemlich im Sitz herum."

Teamkollege Daniel Ricciardo freut sich ebenfalls: "Wenn man am Donnerstag vor dem Rennen dort herumläuft, sieht es immer ziemlich schmutzig aus. Moderne Straßenrennen waschen und schrubben die Strecke eigentlich immer. Aber selbst das ändert nichts daran, dass wir hier auf öffentlichen Straßen, mit dem ganzen Staub und Ruß den sie haben, fahren." Doch genau das macht den besonderen Reiz für den Australier aus: "Es bedeutet, dass ein rutschiges und holpriges Wochenende bevorsteht - und das liebe ich!"

Dazu kommt laut Vettel, dass "die Strecke auch noch sehr lang ist. Es gibt keinen Platz für Fehler und das Rennen scheint einfach ewig zu dauern." Laut dem Deutschen spielt vor allem die letzte Kurve eine wichtige Rolle: "Für eine schnelle Runde ist diese Kurve sehr wichtig. Da ist ein extrem hoher Randstein, den man nicht treffen sollte, sonst hebt das Auto ab." Ricciardo sieht das Geheimnis eher darin, das Auto nicht zu früh abzustimmen: "In Singapur darfst du das Setup nicht schon am Freitag festlegen. Die Strecke entwickelt sich. Das musst du einfach hinnehmen, ohne ständig dein Auto auszuquetschen", meint der Australier. "Es ist eines dieser Rennen, in denen du nie vollständig mit deiner Vorbereitung zufrieden sein wirst."