• 27.06.2010 19:21

  • von Fabian Hust

Red Bull: Doppelter Grund zur Erleichterung

Während Vettel glücklich ist, dass seine sieglose Serie zu Ende ging, sind alle erleichtert, dass Webber bei dem schweren Unfall unverletzt geblieben ist

(Motorsport-Total.com) - Red Bull erlebte einen bewegenden Großen Preis von Europa. Am Ende gab es doppelten Grund zur Freude. Zum einen, weil Mark Webber einen schweren Unfall wie durch ein Wunder unverletzt überlebte, zum anderen, weil Sebastian Vettel nach einer längeren Durststrecke endlich wieder einmal ganz oben auf dem Podium stand.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel darf sich endlich wieder über einen Sieg freuen

"Es ist gut, wieder gesiegt zu haben", so Vettel. "Zudem auf einer Strecke, auf der wir nicht erwartet hatten, so stark zu sein. Aber wir waren die ganze Zeit über schnell genug, um davon zu ziehen, Lücken aufzutun und dann das Auto bis zum Ziel zu fahren. Aber es war nicht so einfach wie erwartet."#w1#

"Es ist gut, viele WM-Punkte gesammelt zu haben, und die Jungs können extrem stolz sein auf ein solch gutes Wochenende von ihnen. Am wichtigsten ist jedoch heute die Tatsache, dass Mark zwar einen gewaltigen Abflug hatte, jedoch in Ordnung ist. Das zeigt, dass die Autos sicherer und sicherer werden, aber es besteht immer noch eine Menge Risiko. Es ist aus diesem Grund gut, dass er okay ist."

"Ich war deutlich schneller unterwegs als Heikki", beginnt Webber seine Analyse des Unfalls. "Und dann bremste er weit, weit vor dem Bremspunkt - rund 80 Meter früher - und an diesem Punkt war ich nur noch ein Passagier. Das Auto war Gott sei Dank sehr sicher. Ich bin in Ordnung, ich habe ein paar Punkte verloren, aber am Ende sorgt man sich nicht um Punkte, wenn man dort oben in der Luft ist. Ich machte mir Sorgen darüber, ob ich in Ordnung und für Silverstone bereit sein würde."

"Man kann nicht kontrollieren, wo man hinfliegt, und wie hart der Aufprall wird. Natürlich waren die Einschläge sehr hart, aber es ist gut, dass ich in Ordnung bin. Das war mein Chassis, mit dem ich in Monte Carlo und Barcelona gewann, und mit dem ich eine Menge Pole-Positionen geholt habe. Das Chassis war zu mir gut, und es war heute zu mir gut, hat mich vor ein paar Verletzungen bewahrt. Ich bleibe unglaublich positiv gestimmt, wir machen weiter, die Meisterschaft ist erst zur Hälfte gelaufen. Verdammt, lasst uns einfach weitermachen."

"Das Wichtigste ist heute, dass Mark Webber in Ordnung ist", so Teamchef Christian Horner. "Das war ein ziemlich übler Unfall, das Chassis hat das Schlimmste verhindert. Nach einem ziemlich üblen Unfall ist er in Ordnung. Er hat ein paar blaue Flecken, aber keine schweren Verletzungen."

"Er hatte natürlich einen großen Geschwindigkeitsüberschuss gegenüber Kovalainen. Er wollte sofort vorbei. Ich glaube, er war völlig überrascht, an welchem Punkt der Lotus da gebremst hat. Das war so früh, dass er keine Möglichkeit mehr hatte zu reagieren. Ich würde nicht sagen, dass das Heikkis oder Marks Fehler war. Das war einfach der Geschwindigkeitsunterschied zwischen diesen beiden Autos."

"Sebastian fuhr ein sehr reifes Rennen und kontrollierte seine Geschwindigkeit perfekt. Nach viel Pech in der jüngsten Vergangenheit wird dieses Ergebnis für seine Zuversicht eine Motivation darstellen."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Europa, Sonntag


Allerdings hatte Vettel am Anfang schon eine Berührung mit Hamilton: "Da begann das Duell heute zwischen Deutschland und England schon sehr früh. Ich würde sagen, das war ein normaler Zwischenfall im Rennen. Beide Fahrer haben hart Druck gemacht. Ich denke, das war der Fehler von Lewis, weil Sebastian auf der Ideallinie schon vorne lag. Da kann er nicht so attackieren. Er war noch nicht einmal neben dran. Gott sei Dank ist beiden passiert."

"Das größte Problem hatte Sebastian beim Neustart, da waren seine Bremsen noch nicht warm genug, da haben sie blockiert. Er ist aber gut damit umgegangen."

"Abschließend Gratulation an alle Mitglieder des Teams zu einer unermüdlichen harten Arbeit, welche bei jedem Rennen dem Auto seine Leistung schenkt. Wir freuen uns nun auf Silverstone in zwei Wochen."

"Wir haben sehr gemischte Gefühle", so Renault-Chefingenieur Fabrice Lom. "Wir sind für Seb sehr glücklich, er hat das Rennen gewonnen, von Anfang bis zum Ende ohne Probleme und der Motor funktionierte sehr gut. Das war für eine Seite der Garage ein perfektes Wochenende."

"Unglücklicherweise hatten wir mit Mark einen Unfall und sind sehr, sehr glücklich, dass er in Ordnung ist. Alles in allem war es für das Auto ein gutes Wochenende, die Leistung war sehr gut. Wir haben gegen McLaren ein paar Punkte verloren, aber nicht allzu viele."