• 04.03.2006 13:27

  • von Marco Helgert

Red Bull bleibt "cool und crazy"

Red Bull Racing lässt sich nicht vom eigenen Weg abbringen und möchte sich auch in der Saison 2006 ungewöhnlich in den Medien präsentieren

(Motorsport-Total.com) - Im Laufe der Saison 2005 sah man es bei Red Bull Racing nicht mehr ein, Standard-Pressemitteilungen vor den Rennen zu verfassen, zumal sich die Fahrer die Freiheiten nahmen, über Gott und die Welt zu reden, das anstehende Rennen aber beiseite zu lassen. Daraufhin beglückte die Presseabteilung des Teams Fans und Journalisten mit zumeist witzigen Releases, die einem das Land des nächsten Rennens auf ungewöhnliche Weise näher brachte.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Red Bull Racing bricht "cool und crazy" weiter mit den Traditionen

Auch mit einem Jahr Formel-1-Erfahrung möchte Red Bull an dieser Strategie nichts ändern. "Keine Angst. Wir sind unverändert cool und crazy. Das Red-Bull-Glaubensbekenntnis wird nicht angetastet", heißt es in einer Pressemitteilung, die gleich danach wieder in einen lockeren Ton verfällt. "Tatsächlich stand bei allen Bewerbungsgesprächen während des zurückliegenden Winters im Vordergrund, herauszufinden, ob der Betreffende cool und crazy ist."#w1#

So bekamen auch die Neuzugänge Adrian Newey und Gerhard Berger den "Firmenstempel" aufgedrückt: "Adrian Newey? Spielte es aus unserer Sicht eine Rolle, dass seine Rennwagen bisher jede Menge Rennen und Titel gewonnen haben? Nein, uns beeindruckte es, dass er so cool und crazy ist, unbedingt in Milton Keynes arbeiten zu wollen. Gerhard Berger? Spielt seine reiche Erfahrung als Rennfahrer, Teamchef und Businessman eine Rolle? Nein, was allein zählt, ist, dass er ein lebendes Lexikon der Coolness ist (das Wörtchen 'crazy' lassen wir auf seinen persönlichen Wunsch hin weg)."

Da mit der Scuderia Toro Rosso gleich zwei Teams unter Red-Bull-Flagge laufen und sich das Presseteam nicht unnötige Arbeit aufhalsen möchte, wird es künftig eine gemeinsame Rennvorschau geben. "Denn schließlich kursiert die Theorie, dass wir 'Rivalen auf der Piste sind, im Übrigen aber einer gemeinsamen Familie angehören'", so der Wortlaut.

Doch abseits der grauen Theorie erwartet man dann doch einige Reibungspunkte. "In der Praxis wird es aber vermutlich darauf hinauslaufen, dass sich die Mitglieder beider Teams nach nur drei Rennen nicht einmal mehr grüßen werden", so die Mitteilung weiter. Vehement verteidigte man auch, den Launch erst kurz vor dem ersten Saisonrennen in Bahrain abzuhalten. "Wir sind viel zu cool und crazy, um etwas derart Konventionelles zu machen, wie eine Vorstellung unserer Teams vor dem ersten Rennen."