• 06.02.2006 13:39

RB2 konnte "erhitztes Gemüt" ausgetrieben werden

In den vergangenen Wochen musste das Red Bull Racing-Team noch nachsitzen, denn der neue RB2 hatte konstruktionsbedingt keine ausreichend gute Kühlung

(Motorsport-Total.com) - Für das Red Bull Racing-Team soll der RB2 in der kommenden Saison die Basis zu einem Verbesserungsschritt darstellen, nachdem man in der ersten Saison in der Formel 1 wesentlich konkurrenzfähiger unterwegs war, als man dies selbst erwartet hatte.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Der neue RB2 war zu Beginn ein "zu heißes" Auto

Doch das Team leistete sich beim neuen Boliden einen Konstruktionsfehler - dem Ferrari-Triebwerk im Heck des Autos wurde zu wenig Frischluft zugefächert. Schon nach wenigen Runden mussten die Fahrer wieder an die Box zurückkehren, damit die Aggregate im Heckbereich keinen Hitzetod sterben. Durch provisorische Aussparungen im Chassis konnte man das Problem nur zum Teil beheben.#w1#

"Wir hatten etwas Ärger wegen eines Kühlproblems, aber während der letzten Wochen haben wir das Auto in seiner derzeitigen Konfiguration nach Kräften getestet", so Mark Smith, Technischer Direktor des Teams. "Dabei waren nicht die Kühler und die Aerodynamik-Teile montiert, die beim ersten Rennen zum Einsatz kommen."

"Unsere Analysen deuten darauf hin, dass wir die Sache im Griff haben." Mark Smith

"Die neuen Bauteile werden wir im weiteren Verlauf des Monats bei den in Valencia anstehenden Tests einsetzen. Zur Zeit sind die Arbeiten an der Detail-Lösung der Probleme, die das Kühl-Defizit verursachten, noch nicht ganz abgeschlossen", gibt der Brite zu. Aber: "Der Zeitplan machte es notwendig, eine Lösung zu finden, und unsere Analysen deuten darauf hin, dass wir die Sache im Griff haben."

Bei den letzten Testfahrten entschlossen sich die Ingenieure des Teams, die bei den Tests jeweils am Stück gefahrene Rundenzahl zu limitieren. Wenn vor Saisonbeginn recht wenige Langstrecken-Tests gefahren werden, hat das normalerweise zur Folge, dass ernsthafte Zweifel an der Zuverlässigkeit des Motors auftauchen. Jetzt ist das nicht der Fall, wie Smith erklärt: "Tatsächlich konnten wir nicht die Langstrecken-Tests durchführen, die notwendig sind, um die Haltbarkeit des Motors während einer vollen Renndistanz auszuloten."

In diesem Fall hat der Motorpartner die erforderliche Vorarbeit bereits geleistet: "Ferrari fuhr diese Tests mit einer Interimsversion desselben Motors bereits vor Weihnachten und im neuen Jahr dann erneut mit dem Interims-V8 und auch mit der Spezifikation, die 2006 zum Einsatz kommen wird. Damit hat der Motor bereits ausreichend Kilometer zurückgelegt, und es mangelt nicht am notwendigen Wissen über seine Zuverlässigkeit."

Nach dem Test in Valencia sollen für den Barcelona-Termin in der darauf folgenden Woche drei der neuen Chassis einsatzbereit sein. Zunächst aber sind zweitägige Probefahrten in Silverstone angesetzt, wo ab Dienstag gefahren wird. Dabei konzentriert sich das Team auf Boxenstopps und andere Dinge, wie beispielsweise die exakte Justierung aller Bedienungselemente gemäß der individuellen Bedürfnisse der Fahrer.

Die räumliche Nähe zum Werk ist da recht praktisch. "Alle Mitarbeiter", ergänzt Smith, "arbeiten unverändert hart an der Entwicklung des Autos. Was den RB2 betrifft, war es von Beginn an geplant, im Rahmen der Weiterentwicklung in recht kurzen Abständen modifizierte Bauteile zu produzieren. Es ist erfreulich zu sehen, dass wir damit - nicht zuletzt deshalb, weil wir uns kürzlich personell verstärkten - jetzt schon beginnen."