• 20.08.2005 17:22

  • von Inga Stracke

Rampf: "So etwas kann passieren"

Der Technische Direktor von Sauber im 'F1Total.com'-Interview über den 'Istanbul Park Circuit' und das turbulente Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Dank dem achten Startplatz von Felipe Massa besitzt das Sauber-Team im morgigen Rennen in der Türkei gute Chancen auf eine Platzierung in den Punkten - wenn man denn ins Ziel kommt. Jacques Villeneuve wurde Opfer der tückischen Strecke und drehte sich von der Piste. Der Kanadier wird vom 17. Rang aus ins Rennen gehen. Im Interview mit 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin Inga Stracke spricht Willy Rampf, Technischer Direktor bei Sauber, über den 'Istanbul Park Circuit' und das turbulente Qualifying.

Titel-Bild zur News: Willy Rampf

Willy Rampf glaubt, dass im Rennen Punkte gut möglich sein werden

Frage: "Normalerweise sprechen wir nach dem Qualifying mit Peter Sauber, er ist aber heute in Istanbul geblieben. Warum?"
Rampf: "Der Peter hat sich heute früh nicht wohl gefühlt, deshalb ist er im Hotel geblieben."#w1#

Frage: "Felipe Massa hat mir vorhin nach dem Qualifying gesagt, dass seine Runde gut war und sie für den elften Platz reichen könnte, nun ist er Achter. Freut sich das Team darüber?"
Rampf: "Ja, natürlich. Es herrscht eine riesige Freude im Team darüber, dass wir soweit nach vorne gekommen sind."

Frage: "Wie ist es dazu gekommen?"
Rampf: "Man hat gesehen, dass es ziemlich schwierig ist, auf der Strecke zu fahren. Es war heute Nachmittag etwas Sand auf der Strecke, was den Griplevel etwas reduziert hat. Man musste es vielleicht etwas vorsichtiger angehen, um nicht von der Strecke zu fliegen. Felipe hat insgesamt eine sehr solide Leistung gezeigt und ist für die Streckenbedingen eine gute Rundenzeit gefahren. Er hat das Risiko soweit reduziert, dass er rumgekommen ist. Die Positionen zwölf bis acht haben wir wirklich deshalb gewonnen, weil andere Fehler gemacht haben."

Frage: "Villeneuve hat einen Fehler gemacht, Felipe nicht. Ist vielleicht der Druck von ihm etwas abgefallen, jetzt, wo seine Zukunft gesichert ist. Das sagt man ja immer..."
Rampf: "Nein, ich denke nicht, dass es einen Unterschied gibt. Wenn der Fahrer im Auto sitzt, dann denkt er nicht an nächstes Jahr. Im Qualifying denkt er nur an die nächste Runde."

Frage: "Denkt man im Team schon an kommendes Jahr oder hier nur an die Türkei?"
Rampf: "Hier denkt man sicherlich nur an das Rennen hier in Istanbul. Zuhause denkt man natürlich viel mehr ans nächste Jahr. Da sind wir derzeit fest dran, das Auto für nächstes Jahr zu definieren und zu entwickeln."

Frage: "Ich habe vorhin mit BMW Motorsport Direktor Mario Theissen gesprochen und er hat mir gesagt, dass man schon kräftig zusammenarbeitet..."
Rampf: "Ja, absolut, denn in vielen Bereichen müssen jetzt die Dinge festgelegt werden, wie zum Beispiel bei der Integration des Motors. Deshalb gibt es da schon jetzt eine sehr intensive Zusammenarbeit."

Frage: "Kommen wir nochmals auf die Strecke zurück. Die Strecke ist hier rutschig, vor allem am Nachmittag. Warum ist das so?"
Rampf: "Das ist ganz einfach. Wenn nicht gefahren wird, dann kommt Sand auf die Strecke, weil hier der Wind relativ stark weht und die Umgebung nicht bepflanzt ist. Dadurch kommt ganz feiner Sand und Staub auf die Strecke."

Frage: "Also das nächste Jahr dann ein paar Bäume mitbringen..."
Rampf: "Dann wird es sicherlich ein bisschen besser, aber das Beste ist, wenn einfach etwas mehr gefahren wird."

Frage: "Ein Wort noch zu Jacques. Er hat gesagt, er hat das Auto nicht halten können, er hatte Über- und Untersteuern. Liegt es an der Strecke oder am Auto?"
Rampf: "Nein, es liegt schon an der Strecke. Der Jacques hat den ersten Sektor sehr gut gefahren und hat auch gepusht. Die Strecke war einfach noch nicht reif für den Grip-Level, den wir gebraucht hätten. Er hat am Limit gepusht und ist leicht drüber gekommen. So etwas kann passieren."

Frage: "Was ist drin morgen?"
Rampf: "Wir starten von Position acht und unsere Racepace sollte ganz okay sein. Wir sollten auf allen Fällen in den Punkten ankommen."