• 20.10.2008 13:50

  • von Stefan Ziegler

Rampf mit positivem Zwischenfazit

Ein Rennen vor Saisonende zeigt sich Willy Rampf sehr zufrieden mit den Ergebnissen des BMW Sauber F1 Teams - reichlich Lob für Robert Kubica

(Motorsport-Total.com) - Auch im vorletzten Rennen des Jahres konnte das BMW Sauber F1 Team wieder sieben WM-Punkte einfahren und damit die beeindruckende Serie fortsetzen, die im fernen Australien seinen Anfang genommen hatte. Die Truppe aus München und Hinwil hat in dieser Saison in jedem Grand Prix Zähler abgestaubt und machte in China keine Ausnahme - auch wenn die Favoriten dieses Mal außer Reichweite lagen. Der Technische Direktor Willy Rampf war mit den Resultaten aber dennoch sehr zufrieden.

Titel-Bild zur News: Willy Rampf (Technischer Direktor)

Willy Rampf ist vor allem von der Performance von Robert Kubica begeistert

Einzig die Performance von Robert Kubica in der Qualifikation ließ etwas zu wünschen übrig. "Die Rennpace war auf dem Niveau, wo wir sie erwartet hatten. Ich denke, das war schon in Ordnung so", kommentierte Rampf das Rennwochenende gegenüber 'Autosport.com' und kam dann auf den Polen zu sprechen: "Robert war vom Freitagmorgen an nicht sehr happy mit dem Wagen und das hat sich auch im Qualifying fortgesetzt."#w1#

Balanceprobleme in China

"Das war sehr enttäuschend, zumal wir den Grund dafür nicht haben finden können. Es gab keine einzelne Baustelle, wo wir hätten sagen können: 'Ändern wir das mal besser.' Die Balance hat für ihn schlicht und ergreifend nicht gepasst", fasste Rampf zusammen. Im Rennen lagen die weißblauen Rennwagen in Shanghai deutlicher hinter der Konkurrenz als zuletzt. Rampf begibt sich auf Spurensuche.

"Die Reifen scheinen sehr entscheidend zu sein. Die Balance kann leicht dahin sein, wenn der Druck etwas zu hoch oder etwas zu niedrig ist, gleiches gilt für die Temperatur. Danach wird es schwierig, in der Qualifikation auf ein gutes Tempo zu kommen, um eine gute Runde zu fahren. Die Runde ist einfach zu langsam, wenn man einen zusätzlichen halben Umlauf braucht, um die Gummis richtig aufzuwärmen."

Unterm Strich belegt das BMW Sauber F1 Team selbst nach dem vermeintlich bescheidenen Abschneiden in China souverän den dritten Rang bei den Konstrukteuren. Doch der Titelkampf ist für die Truppe vorbei. "Natürlich ist es großartig, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen - aber wir liegen ja noch immer mit den beiden Wagen vor uns im Clinch", sagte Rampf. "Wir freuen uns schon auf Brasilien und werden dort wieder unser Bestes geben."

"Von den in diesem Jahr erreichten Ergebnissen sind wir garantiert nicht enttäuscht. Wir haben unsere selbst gesetzten Ziele geschafft. Sicherlich wäre der Gewinn der Meisterschaft eine große Sache gewesen, aber so ist es nun einmal nicht gekommen. Es ist ja nicht so, dass wir überhaupt keine Fortschritte gemacht haben - sonst hätten wir den Abstand zu den Frontrunnern sicherlich nicht halten können."

Kubica als Leistungsträger im Team

"Die Entwicklungsgeschwindigkeit und der Erfolg dabei waren sicherlich geringer als noch im ersten Abschnitt der Saison. Wir hatten einige Teile, die im Windkanal vielversprechend aussahen, sich auf der Strecke aber nicht in Rundenzeit umsetzen ließen", gestand der Technische Direktor von Nick Heidfeld und Robert Kubica. "Wir haben aber verstanden, warum das passiert ist. Das hatte mit der Fahrzeugbalance zu tun - das ist ein Punkt, der auch im Hinblick auf 2009 sehr wichtig werden könnte."

Dabei spielt auch der polnische Youngster eine große Rolle. Kubica mauserte sich im Laufe des Jahres immer mehr zu einem Titelfavoriten, was auch Rampf anerkennt: "Er hat großartige Arbeit geleistet, wirklich ganz hervorragend. Er hat keine Fehler gemacht, war sehr konstant und ist außerdem ein sehr intelligenter Bursche - vor allem bei den Starts. Während dem Rennen stellt er schon einmal einige Fragen."

"Das passiert, wenn ein Fahrer genug Zeit und einen freien Kopf hat, um sich ein paar Gedanken zu machen. Er ist überaus schnell und echt clever. Er hatte schon zu Saisonbeginn eine gute Pace und die hat er beibehalten. Man kann einfach auf ihn zählen. Er schreckt auch nicht vor Kritik zurück. Aber das gehört nun einmal dazu, denn ein Rennfahrer kann nicht zufrieden sein, solange er keine Rennen gewinnt."