Ralf Schumacher: "Total aus dem Kontext genommen"
Der Toyota-Pilot kritisiert Medien, die einen harmlosen Kommentar des Kerpeners zur vernichtenden Kritik am eigenen Bruder aufgebauscht haben
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher hat ein arbeitsames Wochenende hinter sich, an dem er gemeinsam mit seinem Teamkollegen Jarno Trulli der Öffentlichkeit ein Auto präsentierte, das erstens schon jeder kannte, weil Toyota damit schon seit Wochen testet, und das zweitens nicht jenes Auto sein wird, mit dem man am 12. März in Bahrain in die Saison starten wird, denn es gibt noch ein neues Aerodynamik-Paket.
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Ralf Schumacher: Würden die Medien immer doch das schreiben, was er meint...
Für die Medien gab es also nicht viel zu berichten, zu allem Überfluss fand die Präsentation auch noch am Wochenende statt. Doch eine Schlagzeile war schnell aus den zahlreichen Kommentaren von Ralf Schumacher herausgepickt.#w1#
Der Wahlösterreicher äußerte sein Unverständnis darüber, dass Bruder Michael in einem Interview erklärt hat, dass er seine Zukunft bei Ferrari davon abhängig macht, wie konkurrenzfähig die Italiener sind. Man sollte so etwas nicht über ein Team sagen, mit dem man so viele Titel gewonnen hat, meinte der Familienvater.
Aus dem an für sich harmlosen und durchaus verständlichen Kommentar bastelten ein paar vereinzelte Medien eine aufgebauschte Story. Inhalt: Der kleine Bruder übt vernichtende Kritik am großen Bruder, der in seiner Karriere viel erfolgreicher war als "Schumi II". Und überhaupt würden sich die beiden Brüder keines Blickes mehr würdigen.
"Einige Artikel bezüglich eines Kommentares von mir gegenüber Michael sind total aus dem Kontext genommen und waren nicht so gemeint, wie sie veröffentlicht wurden", verteidigt sich der 30-Jährige auf seiner Internetseite. "Übrigens: Ich wünsche Michael noch viele erfolgreiche Jahre in der Formel 1. Ich bin stolz auf ihn und seine Erfolge und wünsche ihm weiterhin, so wie auch in der Vergangenheit, alles Gute."
Das sind die Schattenseiten eines VIPs - er muss damit rechnen, dass seine Aussagen nicht so wiedergegeben werden, wie er es eigentlich gemeint hat. Dabei gab der Deutsche vergangenes Wochenende wieder einmal sein Bestes: "Wir hatten hunderte von Journalisten, die teilweise von weit angereist waren. Es war eine teilweise hektische Sache, um jedem Journalisten das zu geben, was er oder sie wollte."
Obwohl es Ralf Schumacher "schade" findet, dass es "auch negative Presse gibt", ist er mit der Präsentation des TF106 zufrieden: "Insgesamt war es eine gelungene Präsentation mit interessanten Fragen und viel Aufmerksamkeit. Ich denke, dass viele Journalisten glauben, dass wir diese Saison noch besser sein können als letztes Jahr. Deswegen all die Aufmerksamkeit vonseiten der Medien."