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  • 19.09.2009 18:46

  • von Christian Nimmervoll & Britta Weddige

Ralf Schumacher rechnet mit Briatore-Rückkehr

Ralf Schumacher kann sich gut vorstellen, dass Flavio Briatore trotz "Crashgate" eines Tages in die Formel 1 zurückkehren wird

(Motorsport-Total.com) - Er hat Michael Schumacher und Fernando Alonso zu Weltmeistern gemacht, in der Formel 1 Millionen verdient, eine ganze Reihe von Supermodels vernascht - aber jetzt hat Flavio Briatore einen Tiefpunkt in seiner Biografie erreicht: Die "Crashgate"-Manipulationsaffäre um den Grand Prix von Singapur 2008 kostete den Renault-Teamchef noch vor dem offiziellen Schuldspruch seinen Job.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher traut Flavio Briatore eine Rückkehr in die Formel 1 zu

Briatore wurde diese Woche vom Sicherheitspersonal in Enstone aus der Fabrik komplimentiert, nachdem ihm die Vorstände mitgeteilt hatten, dass er gehen muss. Seitens der FIA drohen ihm zwar keine unmittelbaren Konsequenzen, weil er kein Lizenznehmer ist und somit keine Sanktionen ausgesprochen werden können, aber dass Briatore eines Tages wieder im Fahrerlager aufkreuzen wird, kann sich im Moment kaum jemand vorstellen.#w1#

Zu den wenigen Insidern, die Briatores Qualitäten als Stehaufmännchen als stark genug einschätzen, gehört Ralf Schumacher: "Davon gehe ich aus", entgegnet der frühere Formel-1- und heutige DTM-Pilot auf die Frage, ob der entlassene Renault-Teamchef irgendwann wieder in der Königsklasse auftauchen könnte. "Ich sehe ihn wieder in der Formel 1. Er war schon zweimal weg und kam immer wieder zurück."

Die FIA kann Briatore bestenfalls den Zugang zum Fahrerlager verwehren, jedoch kein Arbeitsverbot aussprechen. Auch im Fall der "Spygate"-Komplizen Nigel Stepney und Mike Coughlan konnte 2007 kein Arbeitsverbot verhängt werden, sondern die FIA empfahl ihren Lizenznehmern nachdrücklich, die beiden nicht unter Vertrag zu nehmen. Stepney arbeitet heute trotzdem für den FIA-GT-Rennstall Gigawave.

Für Schumacher ist die Manipulationsaffäre "keine Werbung für unseren Sport" und vor allem so absurd, dass er den Anschuldigungen erst gar nicht glauben wollte: "Ich muss zugeben, dass das für mich im ersten Moment so geklungen hat, als wäre es sehr weit hergeholt", gesteht der ehemalige Grand-Prix-Pilot. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sich jemand freiwillig dazu bereiterklärt, in eine Mauer reinzufahren."