• 09.10.2010 17:09

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: "Michael ist Realist"

Ralf Schumacher ist sich sicher, dass sein Bruder Konsequenzen ziehen würde, sollte er auch kommendes Jahr nicht konkurrenzfähig sein

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher machte zu Beginn der Saison keinen Hehl daraus, dass er sich noch etwas eingerostet fühlt, und auch im weiteren Verlauf nicht, dass er Probleme hat, auf gute Zeiten zu kommen, insbesondere im Zusammenspiel mit den Reifen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher und Michael Schumacher

Ralf Schumacher mit Bruder Michael: Er wird sich durchbeißen

Auch die Zahlen lügen nicht. Im Qualifying-Duell liegt der siebenmalige Formel-1-Weltmeister mit 12:3 hinter Nico Rosberg zurück, in der WM-Wertung heißt es 122:46 Punkte zu Gunsten des jungen Rennfahrers aus Wiesbaden.

Nicht ganz so deutlich ist der durchschnittliche Rückstand auf die Pole-Position. Nico Rosberg belegte mit 1,323 Sekunden Rückstand in dieser Statistik Position acht, Michael Schumacher mit 1,661 Sekunden den neunten Rang.

Michael Schumachers Bruder Ralf, an diesem Wochenende in Suzuka als Vertreter von Niki Lauda am 'RTL'-Mikrophon unterwegs, redet nicht um den heißen Brei herum, nimmt seinen Bruder jedoch auch in Schutz: "Michael hat sicherlich keine leichte Saison gehabt. Er ist ohne viele Testfahrten in die Saison gestartet. Hinzu kommt, dass das Auto in diesem Jahr nicht ganz optimal ist."

Man habe erkennen können, dass Schumacher das schnelle Autofahrer nicht verlernt hat: "Man hat zwischendrin immer mal wieder gesehen, dass er auf Augenhöhe war, wenn ihm das Auto und die Strecke lagen. Das war im Qualifying nicht ganz so häufig der Fall, im Rennen aber auf jeden Fall. Er war hier in Suzuka im Training auch deutlich schneller. Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. Das wird einfach noch ein bisschen Zeit brauchen."

Zuletzt waren Gerüchte aufgetaucht, wonach Schumacher es sich noch einmal anders überlegen könnte und am Ende der Saison vorzeitig zurücktreten könnte. Doch Schumacher selbst betont immer wieder, dass es einen Dreijahresplan gibt. "Er hat jetzt noch den Rest der Saison. Und er hat auch die Ruhe, er hat ja auch noch nächstes Jahr."

Allerdings kann sich Ralf Schumacher vorstellen, dass der Mercedes-Pilot durchaus früher die Reißleine ziehen könnte, wie er im 'RTL'-Interview weiter erklärt: "Man muss realistisch bleiben, und Michael ist ein Realist. Sollte er kommendes Jahr feststellen, dass es nicht klappt, wird er sicherlich seine Entscheidung daraus ableiten."

Die Chancen, dass Michael Schumacher kommendes Jahr auf Augenhöhe mit Nico Rosberg fährt, sind seiner Meinung nach jedoch nach wie vor intakt: "Ich mache mir keine Sorgen. Die Wintertests werden kommen, das neue Auto wird kommen und Michael wird kommendes Jahr sicherlich besser dastehen."