Ralf Schumacher: Kritik an Montoya und Häkkinen
"Schumi II" über Geld, warum Michael kein Vorbild ist und warum er von Häkkinens Leistung nicht begeistert ist
(Motorsport-Total.com/sid) - Ralf Schumacher hat vor seinem "Heimrennen" am 24. Juni auf dem Nürburgring auch verbal den Bruderkampf eröffnet. "Ich habe mich nie an Michael orientiert, dafür bin ich zu dickköpfig",
sagte "Schumi II", der in Montreal das historische Bruderduell gewann und seinen zweiten Grand-Prix-Sieg nach Imola im April feierte, in einem Interview der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. BMW-Motorsport-Direktor Gerhard Berger sieht Ralf schon nah dran an Michael: "Aber jetzt muss er lernen, wie man in Serie siegt."

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Für Ralf Schumacher spielt Geld keine untergeordnete Rolle
Über die Verhandlungen mit Ralf Schumacher, dessen Vertrag bei BMW-Williams 2002 ausläuft, sagte Berger: "Wenn er bei uns bleiben will, wird er einen Kompromiss eingehen müssen. Will er das Maximum an Gage erzielen, dann kann es sein, dass ein anderer Rennstall aus seiner Zwangssituation heraus mehr bietet."
"Schumi II" selbst will in einem Team fahren, das langfristig erfolgreich ist: "Ich gebe aber zu, dass nicht weit dahinter mein finanzieller Anspruch kommt." Alternativen zu BMW-Williams gibt es für Ralf Schumacher kaum, denn die Plätze bei den Top-Teams Ferrari und McLaren-Mercedes sind besetzt. Daher scheint eine Vertragsverlängerung nur noch Formsache - und eine Frage des Geldes. Angeblich soll Ralf Schumachers Gehalt bei BMW-Williams auf 30 Millionen Mark angehoben werden. Damit wäre er nach Bruder Michael (75 Millionen bei Ferrari) und Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve (35 Millionen bei BAR-Honda) der bestbezahlte Rennfahrer der Formel 1.
Ralf Schumacher hatte nach eigener Aussage nie das Ziel, besser zu sein als Bruder Michael: "Familienintern ist der Konkurrenzkampf auch nicht so dramatisch. Wir gönnen uns gegenseitig alles. Ich habe meine Ziele genau wie er bislang erreicht. Allerdings hoffe ich, dass bei mir der Rest noch kommt."
Siege machen selbstbewusst, und so nimmt Ralf Schumacher kein Blatt vor den Mund, wenn es um den BMW-Williams-Teamkollegen Juan-Pablo Montoya (Kolumbien) und Silberpfeil-Pilot Mika Häkkinen (Finnland) geht. "Vielleicht hat sich Mika Häkkinen innerlich schon aufgegeben, vielleicht bereitet er sich auch schon auf seine Rente vor", sagte Ralf Schumacher der 'Frankfurter Rundschau'.
Auch Montoya bekam wegen seiner ungestümen Fahrweise sein Fett weg: "Offenbar fehlt ihm da noch die Erfahrung. Vielleicht fühlt er sich gezwungen, zu zeigen, wie toll er überholen kann." Auch Berger kritisierte den Kolumbianer. "Er muss aufpassen, weil er mit seinen
Sprüchen seiner Leistung ein bisschen voraus ist", sagte der Österreicher dem Nachrichtenmagazin 'Spiegel'

