Ralf Schumacher holt zwei Punkte für Toyota

Vom 15. Startplatz aus fuhr Ralf Schumacher in Istanbul noch in die Punkte, wohingegen sein Teamkollege Jarno Trulli nur Neunter wurde

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher lieferte in Istanbul eines seiner stärkeren Rennwochenenden ab: Nach dem fünften Platz im Qualifying gestern, der wegen eines Motorwechsels der 15. Startposition entsprach, fuhr der Deutsche heute einen tadellosen Türkei-Grand-Prix. Belohnt wurde er nach hartem Kampf mit Rubens Barrichello in der Schlussphase mit zwei Punkten für Rang sieben.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher fuhr auch heute wieder einen sehr starken Grand Prix

"Es war von Anfang an schwierig, von so weit hinten zu kommen und noch in die Punkte zu fahren. Das ist eine gute Leistung", freute sich der 31-Jährige. "Natürlich bestand auch die Gefahr, in der ersten Kurve in einen Startunfall verwickelt zu werden, was ja auch eingetreten ist. Es war chaotisch und leider ging dabei mein Frontflügel drauf. Ich verlor durch den Reparaturstopp Zeit, aber wenigstens konnten wir gleich nachtanken, so dass ich nur noch einmal an die Box kommen musste."#w1#

Schumacher anfangs mit schwerem Auto

"Nach dem zweiten Stopp war die Balance gut und ich konnte angreifen." Ralf Schumacher

"Im ersten Stint", fuhr Schumacher fort, "hatte ich Untersteuern mit dem vielen Benzin, aber das wurde nach der Safety-Car-Phase besser und ich konnte aufholen. Nach dem zweiten Stopp war die Balance gut und ich konnte angreifen. Wir haben an diesem Wochenende wieder Potenzial gezeigt. Jetzt liegt es an uns, es einmal hinzubekommen und keine kleinen Probleme mehr zu haben, denn dann können wir auch bald auf das Podium fahren."

Teamkollege Jarno Trulli sprach von einem "schwierigen Nachmittag, der schon mit der Konfusion am Start begann. Die erste Kurve", sagte er, "führt hier bergab und wird immer zu verräterischen Starts führen. Heute war einer davon, denn als ich von hinten angeschoben wurde, konnte ich es nicht vermeiden, das Auto vor mir zu berühren. Ich verlor Positionen und hatte dann einen schwierigen Stand. Im ersten Rennabschnitt lief es gut, aber dann kam das Safety-Car im falschen Moment."

"Das Auto vor mir bremste exzessiv ab, bevor das Feld wieder zusammen lag, und dadurch ging ein Teil meines herausgefahrenen Vorsprungs verloren. Das Hauptproblem war aber meine für das Rennen etwas zu konservative Reifenwahl. Gestern war ich zuversichtlich, denn ich wusste aus dem Training, dass die Reifen konstant sein würden, aber sie verhielten sich genau gleich wie im Qualifying. Da war einfach nicht mehr drin", seufzte Trulli.

Tomita vom Rennverlauf ein wenig enttäuscht

"Das Safety-Car half Ralf. Von da an lief es besser und besser." Tsutomu Tomita

Angesichts der schlechten Startpositionen sprach Teamchef Tsutomu Tomita von einem "brauchbaren" Resultat, obwohl die Trainingstage schlecht verlaufen seien. Und: "Im Rennen wurden beide Fahrer in den Startunfall verwickelt. Ralf tankten wir beim Reparaturstopp auf, wir stellten ihn auf eine Einstoppstrategie um. Teile seiner Verkleidung waren beschädigt und er beklagte sich über eine schlechte Balance, aber das Safety-Car half ihm. Von da an lief es besser und besser", so der Japaner.

"Jarno hatte ein anderes Rennen, ihm mangelte es - genau wie im Qualifying - an Grip. Vielleicht waren seine Reifen zu hart. Er war in den ersten Runden gut dabei, aber das Safety-Car war nicht gut für ihn und seine Strategie. Er fand ab dem Zeitpunkt keine brauchbare Balance mehr, tat aber sein Bestes, um das Auto heil ins Ziel zu bringen", lobte Tomita auch die Vorstellung Trullis, der als Neunter schon großen Rückstand auf eine Punkteplatzierung hatte.

Trotz ermutigender Anzeichen war der Japaner mit der Rennleistung übrigens nicht zufrieden: "Ich bin frustriert, dass unsere Rundenzeiten von denen der Topteams doch so weit entfernt waren", gab er enttäuscht zu Protokoll. "Jetzt stehen noch vier Rennen aus, aber wir bekommen schon bald neue aerodynamische Teile. Wir werden jedenfalls nicht aufhören, bis zum Saisonende alles zu geben, um uns weiter zu verbessern."