• 29.05.2006 12:52

  • von Adrian Meier

Ralf Schumacher: "Hatte das ganze Rennen lang Verkehr"

Toyota-Pilot Ralf Schumacher glaubt, dass in Monaco ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre, dennoch habe man noch immer Aerodynamikprobleme

(Motorsport-Total.com) - Für Toyota verlief der Grand Prix von Monaco enttäuschend: Jarno Trulli schied kurz vor Rennende auf Platz drei liegend mit einem Hydraulikschaden aus, Ralf Schumacher profitierte vom Pech seines Teamkollegen und konnte beim Debüt des neuen TF106B mit Rang acht immerhin einen WM-Punkt ergattern. Im Rennverlauf hatte der Deutsche dabei vor allem Schwierigkeiten im Verkehr, nachdem er am Start einige Positionen eingebüßt hatte.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Freie Fahrt ohne Verkehr hatte Ralf Schumacher in Monaco nur selten

"Mein Rennen war relativ ereignislos, ich hatte die ganze Zeit Verkehr", erklärte der 30-Jährige nach dem Grand Prix gegenüber 'RTL'. Dabei wäre auch für ihn von der Leistung des Boliden her mehr drin gewesen: "Das Auto wäre heute für ein besseres Ergebnis gut gewesen. Das hat mein Teamkollege ja bewiesen, der leider einen technischen Defekt hatte." Dennoch sei er letztendlich mit dem einen erzielten WM-Punkt zufrieden; mehr sei angesichts des Rennverlaufs nicht möglich gewesen.#w1#

Strategieänderung brachte keinen Vorteil

"Das Auto wäre heute für ein besseres Ergebnis gut gewesen." Ralf Schumacher

Auch von der Strategie seines Teams konnte Schumacher in Monaco nicht profitieren: "Wir haben aufgrund der Verkehrssituation etwas probiert, was dann nicht aufgegangen ist. Wir sind zehn Runden früher an die Box gekommen als ursprünglich geplant, um an Heidfeld vorbeizukommen, der sehr langsam war." Damit wollte man dem Zeitverlust im Verkehr entfliehen, doch Heidfelds BMW Sauber F1 Team "hat dann reagiert, und ich hatte zusätzlich noch ein Problem beim Boxenstopp. Damit war ich dann das ganze Rennen über dahinter."

Obwohl Toyota auch mit dem überarbeiteten Auto kein besonders gutes Ergebnis einfahren konnte, ließ der TF106B durchaus Fortschritte und weiteres Potenzial erkennen: "Wir haben ungefähr die vierte Position", analysierte Schumacher. "Wir haben meiner Meinung nach das sechstschnellste Auto." Dabei habe man im Renntrimm die japanische Honda-Konkurrenz im Griff, lediglich Renault, Ferrari und McLaren müsse man sich unter normalen Umständen geschlagen geben. Damit hätte die in Köln stationierte Truppe die gleiche Position im momentanen Kräfteverhältnis inne, die man im vergangenen Jahr bereits im Endklassement der Konstrukteurswertung belegen konnte.

Aerodynamische Probleme

"Wir haben ein sehr starkes Team, unsere Truppe ist extrem gut." Ralf Schumacher

Dennoch sind laut dem Deutschen noch lange nicht alle Probleme gelöst; vor allem im Bereich der Aerodynamik habe man noch Nachholbedarf: "Wir haben nach wie vor ein aerodynamisches Problem. Das müssen wir zunächst verstehen." Bei den nun bevorstehenden Rennen in Silverstone und den Grands Prix in Nordamerika werde dies jedoch weniger ins Gewicht fallen: "Das wird uns bei den nächsten Rennen weniger behindern, aber bis zu den anschließenden Grands Prix in Europa müssen wir das auf jeden Fall in den Griff bekommen."

Schumacher äußerte jedoch keinen Zweifel daran, dass man dies schaffen kann: "Wir haben ein sehr starkes Team, unsere Truppe ist extrem gut - ob das nun in Köln ist oder auch hier vor Ort. Unsere Mechaniker machen einen hervorragenden Job, machen keine Fehler. Das läuft sehr gut", zeigte er sich voll des Lobes über seinen Rennstall.

Keine Revolte gegen Michael Schumacher in der 'GPDA'

"Ich denke, das ist eine Sache, die der Michael alleine wissen muss." Ralf Schumacher

Neben dem Renngeschehen beschäftigte am vergangenen Wochenende auch den Deutschen die Streckenblockade seines Bruders im Qualifying, auch wenn er dies nicht kommentieren wollte: "Ich habe mich da raus gehalten. Ich denke, das ist eine Sache, die der Michael alleine wissen muss. Dazu werde ich mich nicht äußern", stellte er klar.

Inzwischen bestätigte Berichte, wonach die Fahrergewerkschaft 'GPDA' aufgrund der Vorkommnisse seinen Bruder als einen der Direktoren ablösen wolle, sind laut fragwürdiger Aussage des 30-Jährigen aus der Luft gegriffen: "Die Stimmen, nach denen die 'GPDA' angeblich Unterschriften gesammelt hat, sind ganz einfach falsch. Das ist absoluter Blödsinn. Darüber hat nie jemand nachgedacht. Wir sind alle Fahrer und wir sind alle Menschen, da passieren solche Dinge", relativierte er entsprechende Meldungen.