• 23.12.2004 12:15

  • von Marco Helgert

Ralf Schumacher: "Geduld mitbringen"

Einen urplötzlichen Leistungssprung von Toyota sollte man nicht erwarten, vielmehr müsse das Team langsam aufgebaut werden

(Motorsport-Total.com) - Große Veränderungen können Unsicherheit aufkeimen lassen, doch oftmals ist es gerade eine Veränderung, die Fahrer zu noch größeren Leistungen anspornt. Vor allem dann, wenn sie das Gefühl haben, diese Veränderungen selbst mitzubestimmen. Bei Ralf Schumacher und Toyota ist das offenbar der Fall. Der Kerpener hat sich äußerst schnell an sein neues Team gewöhnt, nun heißt es, den Aufbau des Rennstalls in Angriff zu nehmen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher möchte bei Toyota viel Positives erreichen

"Toyota ist ein Team, in dem ich aktiv mitarbeiten und Dinge gestalten kann", erklärte er in einem Interview mit der 'dpa'. Doch im Zuge dieses Gestaltungsprozesses lerne man natürlich hinzu und über Nacht sind kaum Verbesserungen oder gar Wunder möglich. Dabei muss der 29-Jährige einen Rückschritt in Kauf nehmen.#w1#

Bei BMW-Williams hatte er zumindest die fundamentalen Voraussetzungen, um ein Wörtchen bei der Titelentscheidung mitzureden, auch wenn es 2003 nicht klappte und in der abgelaufenen Saison das BMW-Williams-Team kein schlagkräftiges Paket hatte. Nun aber muss sich Schumacher daran gewöhnen, ein junges Team in die richtige Richtung zu führen.

Es fällt ihm jedoch schwer, einen Zeitplan für die Zukunft auszustellen. "In erster Linie hofft man, dass es sehr schnell geht, aber man muss auch realistisch bleiben", erklärte er. Für Titelambitionen sei es noch zu früh, aber immerhin möchte er zur Mitte der Saison 2005 "um den einen oder anderen Podiumsplatz" fahren.

Größere Ziele seien dagegen nur mit langfristigen Planungen zu verwirklichen, ein "Drei- bis Fünf-Jahres-Plan" schwebt dem Wahl-Salzburger dabei vor. Immerhin habe es bei Bruder Michael und Ferrari ähnlich lange gedauert. Neu ist 2005 auch der Teamkollege, mit Jarno Trulli kommt der 29-Jährige aber sehr gut aus. "Er konzentriert sich auf seinen Job und ist überhaupt nicht politisch aktiv." Und: "Er ist ein sehr angenehmer, aber auch verdammt schneller Teamkollege."