• 19.11.2004 13:05

  • von Marco Helgert

Ralf Schumacher: "Es wird spannender für uns alle"

Auch Ralf Schumacher gehört zu den Befürwortern der neuen Regeln in der Formel 1 - die Sicherheit sollte im Vordergrund stehen

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Regeln der Formel-1-Saison treffen bei den Schumacher-Brüdern auf viel Akzeptanz. Michael Schumacher erklärte als Gast von Johannes B. Kerner im 'ZDF': "Generell ist es ein Schritt in die richtige Richtung, dass die Autos verlangsamt werden. Die Formel 1 entwickelt sich so schnell. Wenn man da nicht einen Riegel vorschiebt, kommt man an einen Punkt, an dem die Strecken nicht mehr sicher genug sind."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher begrüßt die Regeländerungen für die Saison 2005

Ähnlich sieht es auch Bruder Ralf Schumacher. Im kommenden Jahr muss das 2. Qualifying und das Rennen mit nur einem Reifensatz bestritten werden. "Ich sehe kein Problem darin, dass die nun über das ganze Wochenende halten sollen", so der Wahl-Salzburger auf seiner Internetseite. "Ich bin die neuen Reifen übrigens beim letzten Test in Jerez schon gefahren und damit nicht unbedingt langsamer gewesen. Im Gegenteil: Die waren sogar fast ein Zehntel schneller in der ersten Runde."#w1#

Die Gesamtstrategie werden die neuen Reifenregeln auch nur wenig beeinflussen, auch wenn Reifenwechsel nicht mehr erlaubt sind. "Wir werden vielleicht weniger Boxenstopps sehen, aber die Gesamtstrategie wird es nicht so arg beeinflussen. Maßgeblich bleibt weiterhin eher das Qualifying: Da gibt’s genug Möglichkeiten zum Tüfteln", so Schumacher.

Auch die Langeweile am Sonntagmorgen wird 2005 ein Ende haben. Dann findet das 2. Qualifying statt. "Ich hätte es persönlich natürlich auch lieber, wenn man am Samstag alles klar macht. Aber was soll's", so Schumacher. Aber: "Es ist ja nur eine Runde am Sonntag. Und für die Zuschauer vor Ort ist es in der neuen Variante vielleicht doch besser. Es wird spannender für uns alle."

Die neuen Motorenregeln, die für den meisten Wirbel sorgten, stoßen beim 29-Jährigen auf eine breite Akzeptanz. "Es ist an der Zeit, dass die Formel 1 einmal etwas eingebremst wird", erklärte er. Man müsse sich immer vor Augen halten, dass auch heute noch etwas Unvorhersehbares passiert. "So sicher die Autos auch geworden sind. Aber ich habe in Indianapolis erst wieder gesehen, wie schnell manchmal etwas nicht hält."

"Wir sind, seit ich angefangen habe vor fast acht Jahren, fast zehn Sekunden schneller geworden: 24,6 bei meinem ersten Test damals in Jerez, heute 13er-Zeiten. Aber man kann ja nicht sagen, dass es deswegen interessanter geworden wäre", so Schumacher. Außerdem müsse man an die Kosten denken, denn die kleinen Teams leiden unter dem enormen finanziellen Druck der Formel 1.

"Die Liga muss einfach kostengünstiger werden. Sonst können die meisten nicht mehr mit. Da gehören kleinere Motoren eben auch dazu", erklärte er. "Als ein Schritt von vielen. Das sportliche und finanzielle Überleben und die Sicherheit in der Formel 1 müsste uns allen eigentlich mehr am Herzen liegen als das endlose Emporrüsten."