• 11.06.2006 10:16

  • von Inga Stracke

Ralf Schumacher: "Es kam nicht einmal ein Piepser"

Ralf Schumacher im Interview über sein Qualifying in Silverstone, aber vor allem über das 'GPDA'-Meeting und die Unsinnigkeit der Kritiker seines Bruders

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ralf, wie zufrieden bist du mit dem siebenten Platz Qualifying?"
Ralf Schumacher: "Es war eigentlich zufrieden stellend. Im ersten Qualifying hatte ich ein bisschen Glück, dass ich weitergekommen bin, weil ich durch Verkehr nicht meine Rundenzeit fahren konnte. Danach lief es eigentlich wie erwartet. Im zweiten Qualifying hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten - eigentlich nicht, aber das BMW Sauber F1 Team war auf jeden Fall extrem stark. Das war unerwartet für mich. Allerdings hat sich das dann im dritten Teil wieder erledigt."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher verteidigte gestern nach dem Qualifying seinen Bruder Michael

Frage: "Man hört immer wieder, dass es euren Autos nicht liegt, wenn der Porsche-Supercup vor der Formel 1 im Rahmenprogramm fährt und Gummiabrieb liegen lässt. Stimmt das?"
Schumacher: "Das ist grundsätzlich so: Jedes Mal, wenn die Porsches vor uns fahren, ist es sehr rutschig. Das stimmt. Das liegt am Gummi und daran, dass die oftmals viel Dreck auf die Strecke mitnehmen, weil sie mit ihren Traktoren eine etwas andere Linie fahren..."#w1#

Porsche-Supercup-Reifengummi nur kurz ein Problem

Frage: "Das müsste dann aber im zweiten Qualifying wieder besser sein, oder?"
Schumacher: "Ja, das ist dann besser, klar. Nachdem alle Autos mal draußen waren, geht das relativ schnell. Man merkt das schon beim zweiten Run des ersten Qualifyings, und in der zweiten Session ist es dann weg."

"David hat das absichtlich gemacht." Ralf Schumacher

Frage: "Wir alle dachten, man sollte Monaco mal langsam abhaken, aber jetzt ist David Coulthard wegen einer Blockadeaktion stinksauer auf Juan-Pablo Montoya. Er soll dann auch dich unabsichtlich aufgehalten haben, weil er seinerseits auch noch von Michael Schumacher blockiert wurde. Das Thema bleibt präsent..."
Schumacher: "Das ist ja völliger Quatsch! David hat das absichtlich gemacht und wird dafür sicher auch noch die Konsequenzen tragen müssen. Das war sehr eindeutig. Das hatte nichts mit einem anderen Fahrer zu tun, denn David konnte schon auf der Hangar-Straight sehen, dass ich komme. Es wäre sicherlich überhaupt kein Problem gewesen, zur Seite zu fahren, und das wird nicht toleriert. Da bin ich mir ziemlich sicher, weil es so eindeutig war."

"Was mein Bruder gemacht hat, war sicherlich auch nicht richtig, denn er blockierte mich und David in den letzten zwei Kurven und fuhr dann direkt in die Box rein, weil er auf alten Reifen unterwegs war. Das ist auch etwas, wo mein Bruder sich Gedanken machen sollte, ob das nötig ist oder nicht. Vielleicht hat er gefunkt und nicht drauf geachtet - das wäre auch eine Möglichkeit. Ich will ihm nicht Absicht unterstellen, aber es darf nichts passieren. David soll erst mal in seinen Spiegel schauen, bevor er sich über andere beschwert."

"Wir tragen hier alle eine Verantwortung, und ich verstehe das einfach nicht. Ich kann es verstehen bei jungen Fahrern oder Fahrern, die mit sich selbst extrem beschäftigt sind - solche haben wir ja auch -, aber einem David Coulthard oder auch anderen Fahrern sollte das eigentlich nicht passieren. Wenn es passiert, dann ist es reine Absicht. David hatte wahrscheinlich Angst, dass er seine Reifen nicht richtig aufwärmen kann oder was auch immer, aber man sieht ja die Konsequenz: Ich wäre da beinahe im zweiten Qualifying rausgefallen, aber so konnte ich noch Siebenter werden. So etwas darf einfach nicht sein!"

"Einer sollte dem anderen nicht die Chance nehmen. Wenn er es tut und es keine Absicht war, dann muss man auch sofort zum anderen kommen und sagen: 'Sorry!' Das kann ich auch noch akzeptieren. Aber es auf andere zu schieben, finde ich nicht richtig. Ich mag David eigentlich ganz gerne, aber er tut sich manchmal auch schwer, gewisse Dinge einzugestehen."

Schumacher fordert harte Strafen für Blockierer

Frage: "Muss man sich jetzt generell darauf einstellen, dass in den Qualifyings immer ein Fahrer einen anderen aufhalten wird?"
Schumacher: "Ich glaube, das wird jetzt immer weniger. Ich bin mal gespannt, ob eine Strafe kommen wird und welche es ist. Dann überlegen sich das die Herrschaften immer mehr. Es ist ja auch keine Kunst: Wenn ich rausfahre - man kann meinen Funk ja abhören -, dann frage ich immer, wer auf neuen Reifen ist und wo sich derjenige gerade befindet. Dann kann ich mir das besser einteilen. Man muss sich halt informieren, aber wir sind ja nicht doof. Wir haben ja ein Gehirn, das wir alle einsetzen können, und bei 16 Fahrern auf der Strecke sollte es keine Probleme geben, denn man hat ein Team, das einem helfen kann."

"Je mehr Strafen da verteilt werden, desto schneller wird das gehen." Ralf Schumacher

"Wenn David dann halt mal zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf die Strecke kommt, dann muss er mich halt auf der Hangar-Straight überholen lassen, denn es war ja keiner mehr hinter mir. Er hätte sich den Rest der Runde einteilen können. Oder er hätte früher Gas geben können, so dass er mir nicht im Weg steht. Das ist noch ein bisschen ein Problem, an das sich die Fahrer gewöhnen müssen, aber je mehr Strafen da verteilt werden, desto schneller wird das gehen."

Frage: "Habt ihr darüber auch in euren Gewerkschaftssitzungen gesprochen?"
Schumacher: "Ja, aber das nutzt ja nicht immer was. In dem Moment ist der Fahrer mit sich alleine und denkt an sich und sein Qualifying. Manche reagieren dann halt ein bisschen falsch, anders als andere. Vielleicht hat sich David auch gedacht: 'Der Toyota war das ganze Wochenende nicht so zackig - und wenn ich jetzt Gas gebe, störe ich ihn nicht.' Es hat nicht sollen sein."

Frage: "Was ist denn im Rennen möglich für euch?"
Schumacher: "Wir hatten in den letzten Rennen Probleme mit unseren Starts. Ich hoffe, dass wir da morgen keine Positionen verlieren werden. Wenn wir das nicht tun, dann kann ich mir schon vorstellen, dass wir in die Top 5 rutschen könnten."

Frage: "Wie sieht es mit Überholmöglichkeiten aus?"
Schumacher: "Keine. Das war ja bis jetzt immer eine Prozession - es sei denn, es hat mal jemand was falsch gemacht. Das Streckenlayout lässt keine Überholmanöver zu, weil die Kurven am Ausgang zu schnell sind. Es gibt keine Bremskurven. Die Kurve nach der Hangar-Straight ist am Ausgang fast zu schnell, denn man kann jemanden auf die Hangar-Straight nicht richtig folgen und dann auch am Ende nicht richtig reinbremsen. Das Stück nach der Kurve ist wieder zu kurz. Das ist alles ein bisschen schwierig hier."

FIA könnte Änderungen in Silverstone anordnen

Frage: "Es gab an diesem Wochenende einige Diskussionen über das Thema Sicherheit. Wie siehst du das?"
Schumacher: "Das wurde am Freitag in der Fahrerbesprechung mit Charlie Whiting angesprochen. Die FIA wird sich die Speeds anschauen und dann errechnen, ob Änderungen notwendig sind - speziell in Kurve eins. Wenn dem so ist, dann wird das auch für nächstes Jahr geändert."

"Ich glaube ganz einfach, dass bei BMW der Motor gut ist." Ralf Schumacher

Frage: "Bis vor kurzem war die Diskussion um flexible Flügel brandheiß. Jetzt hört man wieder, dass das BMW Sauber F1 Team hier so stark sein könnte, weil sie angeblich einen extrem flexiblen Frontflügel haben. Ist dir da etwas aufgefallen?"
Schumacher: "An den Topspeeds an sich wäre mir nichts aufgefallen. Ich glaube ganz einfach, dass bei BMW der Motor gut ist."

Frage: "Verwendet ihr flexible Flügel?"
Schumacher: "Wir verwenden ganz normale Flügel. Das sieht man ja auch an unseren Speeds, denn wir sind ungefähr so schnell wie die meisten anderen Teams. Das einzige Team, das da herausragt, ist Ferrari."

Frage: "Also habt ihr bis jetzt noch nicht nachgezogen..."
Schumacher: "Wir arbeiten da schon dran, aber das geht ja nicht von heute auf morgen. Es soll legal sein und es soll sicher sein. So einfach ist das nicht. Einige der Crashs, die Ferrari beim Testen hatte, sind ja nun mal durch solche Dinge passiert. Da sind wir etwas vorsichtiger."

Frage: "Ihr habt also noch keine flexiblen Flügel getestet?"
Schumacher: "Nein. Ich finde es ehrlich gesagt aber auch falsch, so etwas zuzulassen. Das sollte ganz klar verboten werden - alleine schon der Sicherheit wegen. Wenn es niemand haben darf, dann hat niemand einen Vor- oder Nachteil und dann muss auch niemand damit herumexperimentieren. Nach wie vor sehen wir, dass manche Autos ab und zu Flügel verlieren, und darin kann ich keinen Sinn erkennen. Das ist Quatsch."

Schumacher stärkt seinem Bruder den Rücken

Frage: "Du hast im Vorfeld der Sitzung der Fahrergewerkschaft gesagt, dass diejenigen, die in der Öffentlichkeit gegen deinen Bruder geschimpft haben, von Angesicht zu Angesicht sicher nichts mehr groß sagen würden. Siehst du deine Prognose im Nachhinein bestätigt?"
Schumacher: "Ja, das war aber auch klar. Ich muss auch ganz klar sagen: Jeder von uns kann einen Fehler eines anderen beurteilen. Das muss jeder für sich entscheiden. Das hat aber mit der 'GPDA' gar nichts zu tun. Wenn man aber schon mit etwas ein Problem hat, dann muss man auch den Mut oder das Selbstbewusstsein haben, um auf die Person direkt zuzugehen. Ich habe in der Sitzung extra dreimal gefragt, wo denn jetzt die Herrschaften sind, denn man kennt ja die Namen. Ich habe die Namen jedoch nicht erwähnt, aber man wusste ja, wer es war. Es kam noch nicht einmal ein Piepser."

Frage: "Die Leute waren ja auch nicht alle da, oder?"
Schumacher: "Doch, doch, die waren schon da. Aber egal. Das ist kein Problem."

"Die 'GPDA' ist eine Sicherheitsorganisation." Ralf Schumacher

Frage: "Ihr seid doch alle erwachsene Männer. Warum hat da keiner den Mumm, auch von Angesicht zu Angesicht zu seiner Meinung zu stehen?"
Schumacher: "Vielleicht hatten sie bis dahin realisiert, dass es nicht richtig war. Noch mal: Wenn ich eine persönliche Meinung habe, steht es mir als Fahrer zu, das in irgendeiner Form zu beurteilen. Aber zu sagen, dass man deswegen aus der 'GPDA' austreten wird und Michael sein Amt zurücklegen sollte, das steht niemandem zu. Die 'GPDA' ist eine Sicherheitsorganisation. Jeder von uns Fahrern wird früher oder später absichtlich oder unabsichtlich Fehler begehen. Wir haben aber schon Aktionen gesehen, die viel gefährlicher waren, aber trotzdem hat niemand diese Fahrer gezwungen, aus der 'GPDA' auszutreten. Das ist Quatsch! Es liegt in der Natur der Sache, dass jeder Fahrer Fehler macht. Für mich waren die Dinge gleich klar so, aber vielleicht dauert es bei manchen anderen Fahrern wegen der starken Vibrationen über die Jahre hinweg ein bisschen länger. So kann ich mir das erklären."

Frage: "Macht es nicht einen Unterschied, ob es sich um ein 'GPDA'-Mitglied oder um einen 'GPDA'-Direktor handelt? Sollte ein Direktor nicht anderen Maßstäben gerecht werden?"
Schumacher: "Das sehe ich ganz anders. Ich bin der Letzte, der mit solchen Dingen einverstanden ist, und ich war auch nicht immer happy über das, was Michael mit mir gemacht hat - siehe Monaco im Vorjahr. Trotzdem muss man sagen: Die 'GPDA' würde ohne Michael nicht existieren und auch nicht so funktionieren. Seine Verdienste für die Fahrersicherheit sind sicherlich größer als die Fehler, die ihm passiert sind."

"Man muss sich also die Frage stellen, was man möchte. Wenn man für die Allgemeinheit etwas erreichen will, dann muss man die 'GPDA'-Direktoren schon so auswählen, dass sie etwas erreichen können - und da ist Michael sicher nach wie vor das beste Aushängeschild, alleine schon durch seinen Stellenwert in der Formel 1. Und unabhängig davon, ob Monaco jetzt Absicht war oder nicht, war es nicht sicherheitsrelevant. Die 'GPDA' ist aber in erster Linie dazu da, die FIA und die Fahrer zu unterstützen, wenn es irgendwelche Sicherheitsrisiken gibt, die lebensbedrohlich oder bedrohlich sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich als Nicht-'GPDA'-Mitglied mit allen Mitteln versuchen darf, mich und mein Team an die beste Position zu bringen."

Funktioniert die 'GPDA' nicht ohne Michael Schumacher?

"Ob man die Aktion jetzt mag oder nicht - okay. Aber was hat Monaco mit der 'GPDA' zu tun? Das finde ich persönlich völlig daneben. Man kann sagen, dass es Michaels Ruf privat und persönlich geschadet hat. Das finde ich okay. Die 'GPDA' funktioniert aber mit ihm, so wie sie ist, sehr gut."

Frage: "Nico Rosberg sagt aber, dass drei oder vier Tage vor dem Rennen Michael Schumacher innerhalb der 'GPDA' dazu aufgefordert haben soll, dass man im Qualifying niemandem die Runde kaputtmachen darf. Das ist doch ein Widerspruch, oder?"
Schumacher: "Ja, aber das tut jeder - der Coulthard hat es auch gemacht. Das haben wir ja vorhin besprochen."

"Du sagst, dass man nicht Wasser predigen und Wein trinken sollte..." Ralf Schumacher

Frage: "Aber ist es nicht so, dass derjenige, der selbst etwas von seinen Kollegen fordert, ein Vorbild sein sollte? Man stellt ja auch an den Papst höhere Anforderungen als an einen Priester..."
Schumacher: "Du sagst, dass man nicht Wasser predigen und Wein trinken sollte. Das ist schon eine Ansicht. Trotzdem: Keiner, der hier sitzt, weiß, ob es Absicht war oder nicht. Wenn es Absicht war, dann war es sicherlich ein großer Fehler. Dann muss man ihm aber auch lassen, dass die Idee phänomenal war, denn ich hätte sie nicht gehabt! Es war ein großer Fehler, denn wenn es Absicht war, dann gehört so etwas nicht in die Formel 1. Trotzdem hat es nichts mit der 'GPDA' zu tun. Es war ein Fehler von Michael Schumacher als Rennfahrer, nicht als Direktor der 'GPDA'. Außerdem haben wir ja freies Wahlrecht: Wenn viele Fahrer der Ansicht sind, dass sich so etwas nicht gehört, dann kann man ihn ja abwählen."

Frage: "Aber warum sagt niemand etwas zu Michael Schumacher ins Gesicht? Ist er so angsteinflößend, dass sich niemand etwas traut, oder sind das alles nur Memmen?"
Schumacher: "Das hat ja mit Memmen nichts zu tun. Es ist ja völlig überflüssig, wegen einer Sache oder wegen zwei Sachen eine funktionierende Organisation zu zerstören. Das hilft keinem weiter. Für die Journalisten wäre es eine lustige Story, aber es bringt niemandem etwas."

Frage: "Gab es überhaupt einen Fahrer, der zum Thema Michael Schumacher bei der Sitzung etwas Konfrontatives gesagt hat? Wir wissen es von Mark Webber, aber der hat das schon vorher gemacht."
Schumacher: "Webber hat sich mit meinem Bruder unterhalten. Was da stattgefunden hat zwischen den beiden, war eine Privatsache. Webber hat es begriffen: Er hat eben eine Meinung, hat etwas gesagt und ist zu Michael gegangen. Das ist völlig getrennt von der 'GPDA' passiert. Es war ja schon in Monaco so, dass niemand auch nur eine einzige Sekunde lang irgendetwas in die Richtung erwähnt hätte. Ich habe die Jungs extra noch gefragt, aber da kam nichts."

Scharfe Kritik an der Unterschriftenliste von Monaco

"Mittlerweile habe ich gehört, dass es Julian Jacobi war, der die Unterschriftenliste in Umlauf gebracht hat. Dann soll sein Fahrer (Juan-Pablo Montoya und Pedro de la Rosa; Anm. d. Red.) zum 'GPDA'-Meeting kommen. Das interessiert den ja gar nicht. Das sind auch so Leute, die nie kommen und nie irgendeinen Beitrag leisten, aber wenn es ihnen gerade gefällt, dann stänkern sie. Darauf können wir verzichten. Diese Leute sollten freiwillig den Hut nehmen. Das ist viel sinnvoller."

"Es gibt ja immer wieder Aufgaben wie das Abnehmen einer Strecke oder Treffen mit den Teamchefs, und da gibt es immer nur bestimmte Fahrer, die sich zu so etwas bereit erklären. Das ist ja zeitaufwändig. Da gehört dieser Fahrer nie dazu. Mein Bruder und Coulthard sind immer die, die das machen. Solchen Leuten steht so etwas einfach nicht zu. Die sollen zu Michael gehen oder der Presse erzählen, dass der Schumacher ein Arsch ist. Das ist mir egal. Aber die 'GPDA' soll man da bitte herauslassen."

"Ohne Michael würde es die 'GPDA' nicht geben." Ralf Schumacher

Frage: "Michael Schumacher hat ja von seinem 'GPDA'-Job nicht viel, oder?"
Schumacher: "Überhaupt nicht. Das kostet ja Geld. Ohne Michael würde es die 'GPDA' nicht geben. Das ist Fakt. Es gab Zeiten, da waren die 'GPDA'-Beiträge nicht ausreichend, und dann zahlte Michael immer den Rest aus seinem privaten Geld auf. Er ist eben von dieser Sache überzeugt. Er machte das freiwillig - und wir alle und er selbst hatten daraus einen Nutzen, denn wir brauchen eine starke Sicherheitsorganisation. Man muss sich aber immer die Frage stellen, ob man etwas kritisieren soll, was gut funktioniert."

"Die 'GPDA' arbeitet sehr gut mit der FIA zusammen. Das ist auch eine Tatsache. Ob heute ein Mark Webber zu Charlie Whiting geht, ich oder mein Bruder - das ist nun mal ein Unterschied. Michael ist lange dabei, hat die Formel 1 in den letzten Jahren mitgeformt und mitgestaltet. Es wäre alleine taktisch so unklug, daran etwas zu ändern, denn letztendlich würden wir Fahrer uns damit nur selbst ins Fleisch schneiden. Natürlich soll er aber nicht machen dürfen, was er will. Das ist ganz klar - das weiß Michael aber auch selbst. Wir dürfen uns auch nicht zu wichtig nehmen. Die Formel 1 ist eine Rennveranstaltung, nicht mehr."

Frage: "Glaubst du, dass die Reaktionen bei einem anderen Fahrer als Michael Schumacher anders gewesen wären?"
Schumacher: "Ich denke, dann hätte niemand auch nur ansatzweise Absicht unterstellt. Das glaube ich."