• 16.10.2005 14:06

Ralf Schumacher: "Darauf können wir gut aufbauen"

Dass er in der WM an Trulli vorbei ist, ist Ralf Schumacher eher egal, aber über Platz drei ihn China freut sich der Deutsche sehr wohl

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Ralf, dein zweites Podium in dieser Saison - herausgefahren dadurch, dass du in der Safety-Car-Phase nicht an die Box gekommen bist..."
Ralf Schumacher: "Ja. Es war ein sehr schwieriges Wochenende, denn das Auto fühlte sich im Training und eigentlich auch im Qualifying nicht gut an. Dann hatten wir diesmal mit dem Safety-Car Glück - vielleicht als Wiedergutmachung für Suzuka. Das Team hat eine gute Strategie ausgearbeitet und die Boxenstopps haben wunderbar funktioniert. Deswegen hat es geklappt."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher bot heute in Shanghai eine wirklich starke und kluge Leistung

Frage: "Im Qualifying hat dein Auto untersteuert, aber wie war es heute im Rennen?"
Schumacher: "Das Auto war nach dem ersten Boxenstopp eigentlich gut, speziell nach der zweiten Safety-Car-Phase. Es war unglaublich, denn ich konnte sogar Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) folgen, obwohl er natürlich mehr Benzin an Bord hatte. Ich konnte in dieser Phase den benötigten Vorsprung herausfahren, was sehr gut war."#w1#

Frage: "Bist du überrascht über dieses Podium?"
Schumacher: "Ja, schon - ich bin wirklich überrascht. Das ganze Wochenende über hatten wir ziemliche Probleme. In Japan hätten wir mit ein bisschen Glück stark abschneiden könnten, aber dort hatten wir Pech mit dem Safety-Car. Hier hätten wir nicht so viel erwartet. Das Safety-Car hat mir geholfen, klar, aber die Pace wurde auch immer besser, sodass wir diese Strategie nutzen konnten."

Frage: "Du hattest ein paar Zweikämpfe mit Mark Webber und Rubens Barrichello..."
Schumacher: "Es war nicht wirklich ein Zweikampf, oder? Mark war immer weit genug hinter mir und an Rubens kam ich einfach nicht vorbei. Wir waren nahe beisammen, aber ein echter Zweikampf war das nicht."

Frage: "Bist du zufrieden mit diesem Resultat?"
Schumacher: "Oh ja, vor allem für das Team. Sie haben einen tollen Job gemacht, das ganze Jahr über gepusht - und wenn man bedenkt, von wo aus wir gekommen sind und wo wir jetzt stehen, dann ist das schon großartig. Ich selbst habe ein weiteres Podium in der Tasche, über das ich mich den ganzen Winter freuen kann, und darauf können wir gut aufbauen."

Frage: "Auch hinsichtlich des nächsten Rennens ist das eine gute Ausgangsposition, nicht wahr?"
Schumacher: "Ja, auch wenn wir diesmal länger darauf warten müssen."

Frage: "Du hast damit deinen Teamkollegen in der Weltmeisterschaft überholt. Was bedeutet dir das?"
Schumacher: "Einerseits ist das natürlich nett, aber andererseits habe ich immer gesagt, dass es unser Ziel ist, Rennen zu gewinnen und Weltmeisterschaften. Ob man dann Sechster, Siebenter, Zehnter oder Fünfter wird, spielt eigentlich keine Rolle. Ich weiß gar nicht, wo ich jetzt gelandet bin. Darauf kommt es nun wirklich nicht an."

Frage: "Wie sehen die nächsten Stunden und Tage jetzt für dich aus?"
Schumacher: "Ich werde erst einmal Freibier bei 'Lufthansa' nehmen, weil ich jetzt unbedingt nach Hause will. Mein Sohn hat mir die rote Karte gegeben, weil er schon so sauer ist. Am Telefon legt er jedes Mal auf, weil ich nicht zu Hause bin."