• 30.05.2007 14:43

Ralf: "Monaco ist ein Einzelfall"

Ralf Schumacher im Interview über das verpatzte Wochenende von Monaco und warum schon in Kanada alles anders werden soll

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Monaco war für Ralf Schumacher ein klassisches Rennen zum Vergessen. Der Toyota-Pilot musste sich mit den Spyker matchen und landete am Ende abgeschlagen auf Rang 16. Daher freut er sich bereits auf einen Tapetenwechsel in Kanada.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hofft schon in Kanada auf eine Steigerung seines TF107

Frage: "Ralf, ist Monaco noch immer ein spezielles Rennen für dich?"
Ralf Schumacher: "Ja, aber dieses Jahr war sehr schwierig und es war kein Rennen, an das ich mich mit Freude erinnern werde. Abseits der Strecke ist Monaco ein toller Fleck mit vielen interessanten Events."#w1#

Anderes Programm als anderswo

Frage: "Was macht es so besonders?"
Schumacher: "Es beginnt schon am Donnerstag, wodurch das Programm anders ist. Außerdem sind dort viele Sponsoren, was mehr Termine als sonst bedeutet. Aber es ist auch gut für die Jungs in den Boxen, denn die können nun Freitag gemütlicher arbeiten. Sie können dann Freitagnachmittag ein wenig ausspannen, Boote schauen gehen und durch die Stadt spazieren."

Frage: "Warst du auf guten Partys?"
Schumacher: "Ich war auf die Indian Empress eingeladen, eine 95-Meter-Jacht meines Freundes Dr. Vijay Mallya, dem Vorsitzenden und Geschäftsführer von Kingfisher Airlines, die ja ein Toyota-Sponsor sind."

Frage: "Hast du dich mit den Reichen und Schönen amüsiert?"
Schumacher: "Nun ja, Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) und Flavio (Briatore; Anm. d. Red.) waren an Bord, wie auch einige Seniorchefs von Toyota! Rapper Jay-Z und Ex-Motorrad-Weltmeister Mick Doohan waren auch dort. Mick ist ein großer Formel-1-Fan und es war nett, ihn wieder zu sehen. Außerdem habe ich am Wochenende auch den japanischen Filmstar und Sänger Takuya Kimura getroffen."

Frage: "Wo lagen deine Probleme auf der Strecke?"
Schumacher: "Schon am Donnerstag hatte ich keinen Grip. Um in Monaco gut zu fahren, muss man einen Rhythmus aufbauen, vor allem mit den sich ständig ändernden Bedingungen. Mit mehr Abrieb auf der Piste geht es immer besser, aber diesmal lief da was schief. Ohne Grip kann man in Monaco einfach nicht Gas geben, ganz einfach."

Frage: "Warum hattest du keinen Grip?"
Schumacher: "Der Wagen war sehr steif, rutsche und hüpfte viel. Jarno schien das Fenster mit Grip gefunden zu haben. Im Regen am Samstagmorgen waren wir beide langsam und brachten unsere Reifen nicht zum Arbeiten."

Frage: "War es eine Frage der Temperatur?"
Schumacher: "So sah es aus, ja."

Probleme mit der Reifentemperatur

Frage: "Was macht man dagegen? Kann man mehr Sturz verwenden?"
Schumacher: "Es gibt da einige Optionen, aber so einfach ist es nicht. Wir haben einfach gesehen, dass es Strecken gibt, auf denen wir gut sind, und solche wie Monaco, auf denen wir es nicht sind. Andere Teams, die sonst klar hinter uns liegen, schienen hier plötzlich stark. Wir müssen das wieder in den Griff bekommen. In Monaco ist man eben nur einmal im Jahr und dort ist es, wie nirgendwo. Man kann das kaum Testen."

Frage: "Es war also ein frustrierendes Rennen für dich?"
Schumacher: "Allerdings. Als ich nicht über Q1 hinauskam, war die Strategie schnell gewählt - bis zum Rand voll tanken und auf das Beste hoffen. Aber ich kam vom Start nicht gut weg und lag hinter einem ebenfalls schwer betankten Wagen. Ich musste bis zum ersten Boxenstop einem Spyker hinterherfahren, weil man in Monaco fast nicht überholen kann. Ich fuhr länger als jeder andere, bis Runde 49 von 78, was zeigt, wie schwer der Wagen war, aber mehr als Platz 16 eine Sekunde hinter Jarno war nicht drin."

Frage: "Wie geht man mit so einem Rennen um?"
Schumacher: "Monaco ist ein Einzelfall. So muss man das sehen. Das Team hat in den ersten drei Rennen Punkte gemacht und wir arbeiten alle hart, um erfolgreich zu sein. Montréal ist ein komplett anderer Kurs. Wir werden mit wenig Downforce fahren, was dem TF107 besser liegt. Hoffentlich! Montréal mag ich auch sehr gerne. Das Ambiente ist toll und ich werde alles tun, um ein gutes Resultat einzufahren."