• 09.06.2018 19:08

  • von Dominik Sharaf, Giorgio Piola & Matt Somerfield

Raffinierte Ferrari-Technik-Updates in Kanada: Cool bleiben!

Der Scuderia scheint mit neuen Barge-Boards und Bremsschächten ein Kompromiss aus aerodynamischer Effizienz und wirksamer Kühlung gelungen zu sein

(Motorsport-Total.com) - Die Ferrari-Mannschaft hat ihr Auto für den Kanada-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker) mit zahlreichen Updates ausgestattet. Auffälligste Neuerung: In Montreal wartet der SF71H Sebastian Vettels und Kimi Räikkönens mit neuen Barge-Boards auf. Die Designer sind ihrem Konzept treu geblieben, haben es aber um drei kleinere Schlitze im hinteren Bereich (im Foto rechts) ergänzt.

Titel-Bild zur News: Barge-Board bei Ferrari

Neue Barge-Board bei Ferrari: Am schlankeren Ende gibt es neue Zacken Zoom

Auch die Platte unter dem eigentlichen Barge-Board (im Foto rechts, komplett schwarz) wurde modifiziert: Sie reicht nun so weit nach vorne wie die kleinen Zacken des Hauptelements. Im Zusammenspiel mit dem vorderen Teil des Unterbodens soll es sich bezahlt machen, dass der vordere Splitter mit drei L-förmigen Elementen über mehr Fläche verfügt und so für mehr Anpressdruck sorgt.

Eine Änderung speziell für die Powerstrecke Montreal scheint der Verzicht auf einen T-Flügel auf der Motorabdeckung zu sein. Obwohl er relativ wenig Einfluss auf den Luftwiderstand besitzt, will Ferrari offenbar jede Chance nutzen, mehr Höchstgeschwindigkeit aus seinem Auto zu kitzeln.

Weil die Piloten auf dem Circuit Gilles Villeneuve auf fast einem Viertel der Runde verzögern und der Kurs als Härtetest für die Bremsen gilt, hat die Scuderia auch hier Hand angelegt. Ziel war es, die Aerodynamik der Vorderachse zu verbessern, ohne bei der Bremskühlung Abstriche zu machen.

Unterboden-Splitter bei Ferrari

Der blaue Pfeil zeigt die L-förmigen Elemente des neuen Ferrari-Splitters Zoom

Die Bremstrommel weist daher zahlreiche Öffnungen auf, aus denen heiße Luft aus den Bremsen austreten kann. Sie sind so platziert worden, dass sie die Hitze effizient nach außen leiten, ohne die Felge (und damit auch den Reifen, was unbedingt verhindert werden soll) zusätzlich aufzuheizen.

Trotzdem unterstützt das neue Design der Bremsschächte die sogenannte angeblasene Vorderachse, die den Luftstrom möglichst effizient um die Räder leiten soll - einer der Designtrends 2018. Dass kühle Luft in Richtung Bremsscheibe und der Bremssattel strömt, wird so aber nicht verhindert. Ergo bleibt die Kühlwirkung erhalten.

Bremsbelüftung bei Ferrari

Aerodynamisch gut, ohne zu wenig zu kühlen: die Bremsbelüftung bei Ferrari Zoom

Neueste Kommentare