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Räikkönen zurück zu Ferrari?: "Schwer zu sagen"

Kimi Räikkönen bringt auch in Monza wenig Licht ins Dunkel seiner Zukunft - Immerhin stellt er klar, dass ihm bei Lotus derzeit die Hände gebunden sind

(Motorsport-Total.com) - Mit der Red-Bull-Bekanntgabe vom Montag, dass Daniel Ricciardo ab der kommenden Saison Nachfolger von Mark Webber wird, stand auch endgültig fest, dass Kimi Räikkönen nicht zu den "Bullen" nach Milton Keynes wechseln wird. Überrascht zeigt sich der Finne von dieser Entwicklung nicht. "Ich glaube, wir haben schon vor dem Rennen in Belgien klargemacht, dass es nicht passieren wird", spricht Räikkönen auf sein Management an und hält daher in Bezug auf den Ricciardo-Deal fest: "So gesehen war es keine Überraschung."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Die Zukunft von Kimi Räikkönen steht weiterhin in den Sternen Zoom

Dass der "Iceman" von der Red-Bull-internen Beförderung des australischen Toro-Rosso-Piloten nicht überrascht wurde, unterstreicht er nachdrücklich, indem er mit Blick auf seine eigenen Verhandlungen mit Red Bull anführt: "Ich würde nicht sagen, dass irgend etwas schief gelaufen ist. Wahrscheinlich wollten sie einfach einen anderen Weg gehen." Damit habe er "kein Problem" und "es ist auch nicht das erste Mal. Manchmal unterhält man sich mit den Leuten, aber es kommt einfach nichts dabei heraus. Sie haben sich offensichtlich für die Option entschieden, von der sie glauben, dass es die beste für sie ist", so Räikkönen achselzuckend.

Nachdem die Red-Bull-Tür zugefallen ist, gilt ein Verbleib des Finnen bei Lotus als wahrscheinlich. Wie sieht der aktuelle Stand der Verhandlungen mit Eric Boullier aus? "Aus meiner Sicht hat sich seit dem zurückliegenden Rennen nichts verändert", sagt Räikkönen und stellt klar, dass ihm derzeit die Hände gebunden sind. Im Lotus-Team kenne man "die Gründe, warum es nicht vorwärts geht", spricht der Finne auf den nach wie vor nicht unter Dach und Fach gebrachten Investoren-Deal mit Infinity an und hält fest: "Solange diese Dinge nicht geklärt sind, können wir nicht über das nächste Jahr sprechen. So einfach ist das."

Button glaubt nicht an Räikkönen-Rückkehr zu McLaren

Neben einem möglichen Verbleib bei Lotus wird Räikkönen mit einer möglichen Rückkehr zu Ferrari sowie zu McLaren in Verbindung gebracht. Zur McLaren-Variante meint Jenson Button im Vorfeld des Grand Prix von Italien: "Anhand dessen, was Martin Whitmarsh gesagt hat, wird Kimi im nächsten Jahr nicht hier auftauchen".

Sollte sich dies bewahrheiten, bleibt für den "Iceman" als Alternative zu Lotus nur die Ferrari-Variante. Doch ist diese Lösung für ihn persönlich überhaupt denkbar? "Ich hatte nie irgend etwas gegen irgend jemanden. Natürlich hätten in der Vergangenheit gewisse Dinge anders laufen können, doch das trifft nicht nur auf Ferrari, sondern auf viele Teams zu", bringt der bis heute letzte Ferrari-Weltmeister nur wenig Licht ins Dunkel und meint: "Wir werden sehen, was im nächsten Jahr passiert. Wir werden es die Leute wissen lassen, sobald wir etwas wissen. Wie gesagt: Seit dem zurückliegenden Rennen hat sich nichts verändert."

"Anhand dessen, was Martin Whitmarsh gesagt hat, wird Kimi im nächsten Jahr nicht hier auftauchen." Jenson Button

Da Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Samstag im Fahrerlager von Monza zugegen sein wird, stellt sich die Frage, ob Räikkönen an einem persönlichen Treffen mit dem am vergangenen Samstag 66 Jahre alt gewordenen Italiener interessiert ist. "Nun, ich spreche nicht mit vielen Leuten", grinst der "Iceman" und unterstreicht abermals: "Ich habe nichts gegen irgend jemanden. Die Vergangenheit ist die Vergangenheit. Ich wüsste nicht, warum dieser Samstag anders sein sollte als jeder andere Samstag."

Kräfteverhältnis 2014 für Räikkönen ein Fragezeichen

Bei der Frage, ob Lotus oder Ferrari kommt erschwerend hinzu, dass man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen könne, wie wettbewerbsfähig die einzelnen Teams in der Saison 2014 sein werden. Das neue Motorenreglement sorgt zumindest auf dem Papier für komplett neue Vorzeichen.

"Natürlich haben die großen Teams in der Regel mehr Geld und mehr Leute, um an gewissen Dingen zu arbeiten. Im Vergleich zu diesem Jahr ist das nächste Jahr aber eine komplett andere Geschichte. Man hört zwar gewisse Dinge von anderen Teams, dass sie dies und jenes testen. Solange die neuen Autos aber nicht auf der Strecke waren, ist es schwer zu sagen", betont Räikkönen.

Felipe Massa, Kimi Räikkönen

Läuft es im Hinblick auf Kimis Zukunft auf ein Duell Lotus gegen Ferrari hinaus? Zoom

An einen Rücktritt denkt der Weltmeister des Jahres 2007 offenbar nicht. "Ich denke, es ist offensichtlich, dass ich das Rennfahren genieße. Die Entscheidung hängt aber von vielen Faktoren ab. Es geht nicht nur darum, dass Rennfahren, sondern auch die andere Seite, zu genießen. Wir müssen abwarten", sagt Räikkönen, um sofort hinterher zu schieben: "Wenn es mir keinen Spaß machen würde, dann wäre ich nicht hier."

Auf die abschließende Frage eines Reporters, ob er auch Spaß an den Gesprächen mit den Medien habe, antwortet der Finne grinsend: "Vielleicht sollte ich nächsten Donnerstag nicht kommen." Genau das tat er am Donnerstag vor dem Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps...