Räikkönen zieht Bilanz: Ferrari war gut - aber nicht perfekt
Der ehemalige Weltmeister Kimi Räikkönen erlebte ein schwieriges Jahr und konnte seinen Titel nicht verteidigen - Konstrukteurs-WM dennoch ein Erfolg
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen stand 2008 zumeist im Schatten seines Teamkollegen Felipe Massa, der in der abgelaufenen Saison zum Titelkandidaten der Scuderia avancierte. Als amtierender Weltmeister begann Räikkönen das Jahr, doch seinen Titel sollte er nicht verteidigen können. Unterm Strich blieb für den Finnen bei zwei Siegen nur der dritte Rang in der Fahrer-Weltmeisterschaft - ein Umstand, der 2009 wieder korrigiert werden soll. So freut sich Räikkönen über den Herstellertitel...
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Kimi Räikkönen und das Ferrari-Team wollen 2009 erfolgreich zurückschlagen
"Die Saison ist gelaufen und die Erkenntnis ist diese: Ferrari hat wieder einmal gewonnen! Das letzte Rennen war ein Spiegel dieser Meisterschaft", schrieb Räikkönen in seinem Blog. "Wir waren richtig stark und haben ausgezeichnete Resultate erzielt, waren aber nicht perfekt. Das Wichtigste ist allerdings, dass das Team wieder den Konstrukteurstitel geholt hat. Das war das realistischste Ziel für das letzte Rennen."#w1#
Frühes Aus im Titelrennen
"Das ist für alle Mitarbeiter und jeden bei Ferrari überaus bedeutsam: Für die Leute der Scuderia, für unsere Partner und natürlich am meisten für Stefano Domenicali in seinem ersten Jahr als Teamchef. Auch für mich ist das ein kleiner Sieg - am Ende einer schwierigen und komplizierten Saison", meinte der 'Iceman'. "Es ist schön, nach so einem Jahr einen Sieg feiern zu können. Das zeigt die große Einigkeit im Team und dass wir bis zuletzt gekämpft haben."
"Meine Hoffnungen sind leider in Spa und Monza in Rauch aufgegangen. Ab da habe ich nur noch versucht, so viele Punkte wie möglich für das Team zu sammeln. Außerdem wollte ich unbedingt verstehen, welche Dinge ich für das kommende Jahr verbessern muss", erläuterte der 29-Jährige seine Ziele im letzten Saisonabschnitt. Im Titelkampf hatte Räikkönen keine Chance mehr, wollte aber wenigstens Ursachenforschung in eigener Sache betreiben.
"Die vergangene Saison lief einfach nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Sie begann gut, doch danach gab es zu viele negative Momente. Wir haben einige Fehler gemacht, so auch unsere Konkurrenten. Den höheren Preis haben dennoch wir dafür bezahlt. Das konnten wir nicht kompensieren und ich schied zu früh aus dem Titelrennen aus", meinte der Weltmeister von 2007, der dieses Mal den Kürzeren gezogen hatte.
2009 - das Jahr der Revanche?
"Ich möchte Lewis Hamilton gratulieren. Er hat mehr Punkte als jeder andere Fahrer geholt und der Pilot mit den meisten WM-Zählern holt nun einmal den Titel. Es macht keinen Sinn, sich über 'wenn' und 'aber' Gedanken zu machen. Das bringt nur negative Gefühle mit sich und ändert doch nichts", so Räikkönen. "Es tut mir Leid für Felipe, denn im Vorjahr war die Situation sehr ähnlich und damals sind die Dinge für uns gelaufen. In diesem Jahr schlug das Pendel anders aus."
"Es war auf alle Fälle ein Jahr, das den Fans noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird", ist sich der Ferrari-Pilot sicher, der im kommenden Jahr einen weiteren Anlauf auf den Titel wagen will - nach einer Erholungsphase: "Jetzt ist es an der Zeit, sich zurückzulehnen und gemeinsam zu feiern - mit unseren Fans in Mugello, denn wir haben ja einen weiteren Konstrukteurstitel eingefahren. Danach können wir an Urlaub denken, um unsere Batterien für 2009 neu aufzuladen."
Über die diversen negativen Momente seiner Saison macht sich Räikkönen keine Gedanken mehr und hakte 2008 endgültig ab: "Das alles gehört schon der Vergangenheit an. Im kommenden Jahr werden wir wieder auf die Siegerstraße einbiegen. Es wird neue Regeln geben und einige Dinge werden sich ändern. Es ist also schwierig, eine Prognose für 2009 abzugeben. Ich gehe aber davon aus, dass wir wieder konkurrenzfähig sein werden."
"Wann auch immer es Änderungen gab, Ferrari konnte sich meistens immer am schnellsten an die neuen Bedingungen gewöhnen", gab sich Räikkönen abschließend optimistisch, wollte aber keine Titelgarantie für 2009 abgeben: "Wir müssen einfach abwarten, wie unsere Möglichkeiten sein werden und dann nehmen wir die kommenden Meisterschaften in Angriff."