• 27.07.2006 13:13

Räikkönen will Pechsträhne in Hockenheim beenden

Nach fünf Ausfällen in fünf Starts will Kimi Räikkönen in Hockenheim erstmals auf das Podium fahren - "Silberpfeile" brauchen dringend gute Resultate

(Motorsport-Total.com/sid) - Fünf Starts, fünf Ausfälle: Für Pechvogel Kimi Räikkönen scheint ein böser Fluch über Hockenheim zu liegen. Doch nun soll ausgerechnet der "Iceman" den stumpfen "Silberpfeilen" beim Formel-1-Heimrennen nach knapp zehnmonatiger Durststrecke ohne Sieg zu altem Glanz verhelfen. "Wir wollen aufs Podium. Wir haben 2005 auch Rennen gewonnen und seither nichts verlernt", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Es fehle nur der letzte Schritt, "aber den werden wir garantiert auch noch machen".

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war in Hockenheim bisher noch kein einziges Mal im Ziel

Bislang ist McLaren-Mercedes weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison hatte das einstige Topteam bereits vier Siege und drei Podestplätze auf dem Konto. In diesem Jahr reichte es nur zu zwei zweiten Plätzen durch Räikkönen in Melbourne und den abgewanderten Juan-Pablo Montoya in Monte Carlo.#w1#

Letzter Sieg in Hockenheim 1998 durch Mika Häkkinen

Den letzten Sieg feierten die Silbernen am 8. Oktober 2005, als Räikkönen in Suzuka gewann. Der letzte Erfolg in Hockenheim liegt sogar noch länger zurück: 1998 triumphierte der Finne Mika Häkkinen beim Deutschland-Grand-Prix und wurde drei Monate später erstmals Weltmeister.

"Zwei Kontrahenten haben sich noch mehr gesteigert als wir." Norbert Haug

Gemessen an den Fakten überrascht Haugs Einschätzung, dass man insgesamt sogar besser als 2005 sei. "Aber zwei Kontrahenten haben sich noch mehr gesteigert als wir", meinte der 53-Jährige mit Blick auf die in der Konstrukteurs-WM führenden Teams von Renault (142 Punkte) und Ferrari (121). McLaren-Mercedes ist mit 71 Zählern Rückstand auf Titelverteidiger Renault nur dritte Kraft.

Angesichts der Misere klingt vieles nach Durchhalteparolen. So sagt Haug, dass man am Beispiel Ferrari deutlich gesehen habe, wie schnell sich Dinge in der Formel 1 ändern können: "Die hatte man schon abgeschrieben, plötzlich gewinnen sie zweimal in Folge und sind wieder mittendrin." Auch sein Team hätte in den letzten fünf Rennen dreimal die Chance auf den Sieg gehabt - gewonnen haben allerdings immer die anderen.

Räikkönen liebäugelt mit einem Wechsel

"Ich kann Kimi nur raten, dass er bei uns bleibt." Norbert Haug

Gute Resultate wird der achtmalige Konstrukteursweltmeister wohl auch brauchen, um Räikkönen halten zu können. Der 26-Jährige liebäugelt offenbar mit einem Wechsel zu Ferrari oder Renault. Trotz der bereits seit Monaten feststehenden Verpflichtung des spanischen Weltmeisters Fernando Alonso will Mercedes aber Räikkönen unbedingt halten: "Ich kann Kimi nur raten, dass er bei uns bleibt. Er kann dann zeigen, wer besser ist, er oder Alonso", sagt Haug.

Räikkönen will aber zunächst seine Pechsträhne in Hockenheim beenden, bevor der Vertragspoker in die nächste Runde geht: "Unser Auto hat sich in den vergangenen Wochen definitiv verbessert. Die letzten Tests in Jerez verliefen sehr produktiv. Hoffentlich sind wir jetzt in der Lage, das Maximum daraus zu machen", meint der Finne.