Räikkönen vor Fisichella am Freitag in Silverstone

Silverstone überraschte am ersten Trainingstag alle - Bestzeit für Räikkönen vor Fisichella, Unfall von Glock, kein Regen

(Motorsport-Total.com) - Einen munteren ersten Trainingstag bescherte uns heute der 'Silverstone Circuit': Nach der Barrichello-Bestzeit am Vormittag war in der zweiten Session Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) Schnellster vor Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas). Die Überraschung des Tages war aber, dass sich der englische Regen trotz einer bedrohlichen Wolkendecke bei Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad am Nachmittag zunächst nicht blicken ließ.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen fuhr am Freitag in Silverstone überraschend Bestzeit

Die Tagesbestzeit Räikkönens lag bei 1:18.655, der neue McLaren-Mercedes MP4-19B präsentierte sich insgesamt gegenüber seinem Vorgängermodell stark verbessert. David Coulthard rundete als Vierter (+ 0,632) ein hervorragendes Trainingsergebnis ab, zumal sich die "Silberpfeile" auch von den gefahrenen Runden her - insgesamt 33 in der zweiten Session - nicht so stark zurückhalten mussten wie bei anderen Rennen, um den Mercedes-Motor zu schonen.#w1#

Pechvogel Fisichella fuhr beinahe noch Bestzeit

Mit einer Superrunde in den letzten Sekunden schob sich Giancarlo Fisichella, der nach seinem Motorschaden am Vormittag am Sonntag um zehn Startplätze weiter hinten starten muss, noch auf Platz zwei nach vorne, nach Zwischenbestzeit im zweiten Sektor verfehlte er die ganz große Sensation aber um läppische fünf Tausendstelsekunde. Hinter ihm wurde Michael Schumacher (Ferrari), der solide sein Programm abspulte, mit einer halben Sekunde Rückstand Dritter.

Lokalmatador Jenson Button (BAR-Honda) arbeitete hinsichtlich des Rennens und war daher nie ganz vorne zu finden, wurde schlussendlich Fünfter, dicht gefolgt von Rubens Barrichello (Ferrari), Marc Genè (BMW-Williams), Jarno Trulli (Renault), Takuma Sato (BAR-Honda) und Felipe Massa (Sauber-Petronas). Juan Pablo Montoya landete mit 1,091 Sekunden auf dem elften Platz, verbesserte seine Zeit auch am Nachmittag wieder unter gelben Flaggen nach dem Glock-Unfall und musste sich überraschend Gené geschlagen geben.

Apropos Glock-Unfall: Dem Jordan-Piloten brach bei voller Geschwindigkeit in der schnellen Bridge-Kurve die Felge links hinten, wodurch er spektakulär ins Kiesbett kreiselte, aber zum Glück nirgendwo einschlug. Unterm Strich landete der 'F1Total.com'-Kolumnist heute mit 3,845 Sekunden Rückstand auf dem 21. Platz, unmittelbar hinter Nick Heidfeld. Positiv: Die beiden Deutschen konnten diesmal Giorgio Pantano hinter sich lassen. Grundsätzlich ist der Rückstand der Jordans aber wieder viel zu groß.

Renault vom Speed her diesmal nicht dabei

Eher enttäuschend verlief das Training auch für Renault, denen es nach dem starken Wochenende in Magny-Cours hier klar an Speed fehlt, und Toyota - Testfahrer Ricardo Zonta war als 13. mit 1,440 Sekunden Rückstand schnellster Mann des zukünftigen Teams von Ralf Schumacher. Auch Anthony Davidson (BAR-Honda) blieb als 16. hinter den Erwartungen zurück, bis zu seinem technisch bedingten Ausrollen war er aber stets bei der Musik.

Christian Klien erwischte einen überaus positiven Start ins Silverstone-Wochenende: Platz 17 sieht für den Jaguar-Cosworth-Piloten auf den ersten Blick zwar nicht nach einem guten Ergebnis aus, doch er lag zwischenzeitlich sogar an fünfter Position und konnte seinen Teamkollegen Mark Webber um fast drei Zehntel distanzieren. 30 Runden am Nachmittag mit nur einem kleinen Ausritt rundeten die gelungene Bilanz des Österreichers heute ab.

Weil es in den letzten Minuten aufgrund des Glock-Unfalls gelbe Flaggen gab, sparten sich einige der Top-Fahrer ihren finalen Angriff auf die Bestzeit, was das Kräfteverhältnis wohl etwas verzerrt. Grundsätzlich lässt sich nach dem heutigen Tag aber sehr wohl eine Tendenz ablesen, dass Ferrari nicht überlegen ist und McLaren-Mercedes durchaus ein Wörtchen um die Vergabe der Podestplätze mitreden könnte. Ein spannendes Wochenende ist jedenfalls angerichtet.