Räikkönen Schnellster, aber Montoya auf Pole in Monza

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Verhältnisse in Monza gestern noch schwül und bedeckt waren, herrschten heute während des Qualifyings zum Grand Prix von Italien bei 31 Grad Luft- und 46 Grad Asphalttemperatur extrem freundliche Bedingungen. Am hellsten strahlte in der lachenden Sonne wieder einmal der Stern des McLaren-Mercedes-Teams, welches sich erwartungsgemäß die Pole Position sicherte.

Topfavorit Kimi Räikkönen fuhr in 1:20.878 Bestzeit, für die er den Grundstein mit einem perfekten Mittelsektor legte. Der "Silberpfeil"-Pilot ließ trotz einer vermutlich relativ hohen Benzinlast damit seine 19 Konkurrenten allesamt souverän hinter sich, darf morgen aber dennoch nur als Elfter ins Rennen gehen, nachdem zwischen Freiem Training und Qualifying vorsichtshalber - schon wieder - der Motor gewechselt werden musste.#w1#

Montoya nun mit optimaler Ausgangsposition

Auf der Pole Position steht damit Juan-Pablo Montoya, obwohl er auf seinen Teamkollegen eigentlich 0,176 Sekunden Rückstand hatte. Der Kolumbianer büßte die meiste Zeit im Mittelsektor ein, dennoch hat er nun wohl die größten Siegchancen, zumal er auch in Sachen Topspeed bei den Schnellsten war. Neben ihm wird WM-Favorit Fernando Alonso (Renault/+ 0,441) aus Reihe eins starten, wobei anzumerken ist, dass der Spanier mit 359 km/h Schnellster auf der Geraden war.

Für eine große Überraschung sorgte das BAR-Honda-Team, denn Jenson Button (+ 0,491) und Takuma Sato (+ 0,599) fuhren sensationell die viert- beziehungsweise fünftbeste Zeit und sicherten sich damit die zweite Startreihe. In Reihe drei nisteten sich Jarno Trulli (Toyota/+ 0,762) und Michael Schumacher (Ferrari/+ 0,843) ein. Letzterer musste früh auf die Strecke gehen, legte aber eine Runde voll am Limit hin und ließ nur im ersten Sektor die eine oder andere Zehntelsekunde liegen.

Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,084), Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,190), der die erste Schikane zu spät anbremste und anschließend in einer der Lesmos noch leicht einmal von der Strecke abkam, Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,388) und David Coulthard (Red-Bull-Cosworth/+ 1,426) rundeten die Top 10 der Startaufstellung ab. Apropos Ralf Schumacher: Der Deutsche verlor das Stallduell gegen Trulli klar und bestätigte damit die Tendenz, dass ihm Monza als Strecke einfach nicht liegt.

Red-Bull-Cosworth etwas stärker als Sauber-Petronas

Hinter Räikkönen gab es diesmal im hinteren Teil des Feldes ebenfalls die eine oder andere Überraschung - beispielsweise die starke Performance von Sauber-Petronas-Pilot Jacques Villeneuve (12./+ 1,478), der Christian Klien (13./Red-Bull-Cosworth/+ 1,654) ebenso hinter sich ließ wie seinen Teamkollegen Felipe Massa (15./+ 2,182). Das brisante Duell zwischen Red-Bull-Cosworth und Sauber-Petronas ging damit vorerst knapp an Coulthard/Klien.

Pech hatte das BMW WilliamsF1 Team, denn Mark Webber (14./+ 1,682) lieferte zwar eine tadellose Vorstellung ab, doch weil er und Antonio Pizzonia (16./+ 2,413) gleich zu Beginn auf den zu dem Zeitpunkt noch rutschigen Kurs gehen mussten, hatte das australisch-brasilianische Ex-Jaguar-Duo trotz eines hervorragend vorbereiteten Autos keine realistische Chance auf die Top 10. Ganz hinten siedelten sich dafür wie gewohnt Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth an.

Für das Rennen ist nach dem Qualifying klar: Der Weg zum Sieg führt nur über McLaren-Mercedes, wobei man Räikkönen noch nicht ganz von der Rechnung nehmen sollte, da er vermutlich relativ viel Benzin an Bord hat. Allerdings befindet sich auch Alonso als Zweiter in einer exzellenten Ausgangsposition, während mit Montoya gerade in Monza sowieso immer zu rechnen ist. Michael Schumacher? Mit Glück könnte es sogar ein Podium geben...