• 08.04.2007 15:09

Räikkönen: "Mussten zu viele Kompromisse eingehen"

Kimi Räikkönen erklärt im PK-Interview, wie er seinen Motor schonen musste und warum er deswegen in Malaysia nicht um den Sieg fighten konnte

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kimi, du bist sicher sehr happy mit diesem Wochenende. Es ist dein zweiter Podestplatz im zweiten Rennen."
Kimi Räikkönen: "Ja, natürlich bin ich happy über die paar Punkte, aber auch ein bisschen enttäuscht. Das ganze Wochenende war ziemlich schwierig, weil wir zu viele Kompromisse eingehen mussten und dadurch zu viel Speed einbüßten, aber es war eben eines dieser Wochenenden, an denen man sich auf das Wesentliche konzentrieren und so viele Punkte wie möglich holen muss. Wir hatten heute einfach nicht genug Speed."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen wurde heute Dritter, verlor aber seine Führung in der Fahrer-WM

Frage: "Hast du durch den Kampf zwischen Fernando Alonso und Felipe Massa in der ersten Kurve einen Platz gegen Lewis Hamilton verloren?"
Räikkönen: "Natürlich, da wollte ich nichts riskieren. Unsere Reifen waren nicht so gut wie ihre, also verloren wir auf den ersten paar Metern ein paar Meter, aber auch in der ersten Kurve, da haben sie es einfach besser hinbekommen als wir."#w1#

Räikkönen hatte nicht genug Topspeed

"Ich hatte auf den Geraden nicht genug Topspeed, um Lewis anzugreifen." Kimi Räikkönen

Frage: "Du hattest einen Logenplatz beim Duell von Lewis Hamilton und Felipe Massa. Beinahe wärst du an deinem Teamkollegen vorbeigegangen. Warst du vielleicht sogar schon vor ihm?"
Räikkönen: "Ja, als er dann einen Fehler gemacht hat, aber ich hatte auf den Geraden nicht genug Topspeed, um Lewis anzugreifen. Ich kam nahe ran, hatte aber nicht so viel Speed wie Felipe. Er konnte ihn also attackieren, ich aber nicht. Ich wollte nahe an den beiden dran bleiben, denn im Zweikampf macht schnell mal einer einen Fehler und dann muss man dran sein. Das ist dann auch so gekommen, aber an Lewis kam ich leider nicht vorbei. Ich denke aber, wir haben unser Bestes gegeben und wichtige Punkte geholt. So müssen wir halt beim nächsten Rennen alles hundertprozentig richtig machen."

Frage: "Findest du, dass Ferrari durch Felipe Massas Aggressivität ein Rennen verloren hat?"
Räikkönen: "Das musst du ihn selbst fragen. Er wollte vorbeigehen und auch ich wollte vorbei. Bei mir ging es halt nicht, aber er hatte einen besseren Speed, sah eine Möglichkeit und probierte ein Manöver. Dadurch ist er zurückgefallen. That's Racing."

Frage: "Was bedeutet es für dich, dass dein Teamkollege heute einen schlechten Tag hatte?"
Räikkönen: "Das ist Pech für ihn, aber so ist es eben, wie gesagt. Manchmal attackiert man hart, um Positionen gutzumachen, aber das funktioniert nicht immer. Das ist schon vielen anderen passiert und es wird vielleicht wieder passieren. Für das Team ist es nicht ideal, aber man muss mit ihm selbst darüber sprechen. Ich bin nicht derjenige, der Fragen über ihn beantwortet. Keine Ahnung, was los war, ob es ein Problem gab oder nicht. Von mir bekommt ihr diese Antworten nicht."

Frage: "Dein Auto wirkte im letzten Stint konkurrenzfähiger als zur Rennmitte."
Räikkönen: "Ja, es war auch nicht schlecht zu fahren, aber es war einfach nicht schnell genug. Ich denke, wir kennen die Gründe dafür, aber leider war einfach nicht mehr drin heute. Hoffentlich können wir das Blatt beim nächsten Rennen wenden und wieder um den Sieg kämpfen."

Frage: "In der Anfangsphase wolltest du es wirklich wissen, nicht wahr?"
Räikkönen: "Ja, aber das war nicht genug. Felipe hat unseren Topspeed gezeigt, aber wir mussten Kompromisse eingehen, was ein bisschen gekostet hat - vielleicht zu viel für dieses Rennen, aber zumindest reichte es für ein Podium und wichtige Punkte, sind im Ziel. Wir haben daraus etwas gelernt und werden es beim nächsten Mal besser machen."

Frage: "Kannst du uns sagen, was das für Kompromisse waren?"
Räikkönen: "Nein, aber ich weiß, was wir getan haben. Das ist die Hauptsache. Hoffentlich klappt es beim nächsten Rennen besser."

Strecke nach Regenschauer ziemlich rutschig

"Es war okay, als ich gegen Ende fast alleine fahren konnte, aber da war es schon zu spät." Kimi Räikkönen

Frage: "Wie waren die Streckenbedingungen angesichts des starken Regenschauers in der Nacht auf heute?"
Räikkönen: "Ganz ähnlich. Es war rutschig und nicht einfach zu fahren, aber das war für alle gleich. Vor allem wenn man ständig hinter einem anderen Fahrer liegt, ist das nicht einfach, denn man bekommt keine Vorstellung davon, wie schnell man bei freier Fahrt sein würde. Es war okay, als ich gegen Ende fast alleine fahren konnte, aber da war es schon zu spät."

Frage: "Im Mittelstint warst du zu langsam, nicht wahr?"
Räikkönen: "Es hat uns an Speed gefehlt."

Frage: "Wie frustrierend ist es für Ferrari, nach den starken Trainings und der Leistung im Qualifying nicht gewonnen zu haben?"
Räikkönen: "Es ist ein bisschen enttäuschend, aber die Saison ist ja noch jung. Wir haben unser Bestes gegeben und das Team hat einen sehr guten Job gemacht, finde ich. Als wir hier ankamen wussten wir ja schon über unsere Handicaps Bescheid. Wir haben unseren Speed maximiert, aber wir wollten gewinnen. Mehr war nicht drin. Beim nächsten Mal müssen wir besser arbeiten, auch in den kommenden Wochen das Auto weiter verbessern. Ich denke, wir haben ein paar große Verbesserungen in der Pipeline - noch nicht für das nächste Rennen, aber für Barcelona."

Frage: "Warst du während des Rennens wegen deines Motors besorgt?"
Räikkönen: "Nicht mehr als vor dem Rennen. Wie gesagt mussten wir ein paar Kompromisse eingehen, das war nicht die ideale Situation an diesem Wochenende, aber wir haben das Maximum herausgeholt. Wir wollten eine bessere Position, aber das ging nicht. Es ist eine lange Saison und wir sind immer noch in einer guten Position. Wir wissen, dass wir den Speed haben, wenn alles passt. Die nächsten Rennen werden ein harter Fight, aber das ist die Formel 1 ja sowieso."

Frage: "Wenn du von einem Handicap sprichst: Betraf das nur dein Auto oder auch das deines Teamkollegen?"
Räikkönen: "Ich denke, wir hatten einen Motor, der nicht 100 Prozent war. Da mussten wir auf der sicheren Seite bleiben, aber es gab auch noch andere Dinge, die nicht perfekt waren, also konnten wir uns keine Dummheiten erlauben. Beim nächsten Rennen passt all das hoffentlich wieder, so dass wir dann wieder 100 Prozent geben können, genau wie im ersten Rennen."