• 04.11.2002 11:34

  • von Fabian Hust

Räikkönen: "Ist mein Frontflügel noch dran?"

McLarens Managing-Direktor Martin Whitmarsh über Kimi Räikkönen und seine unglaubliche mentale Stärke

(Motorsport-Total.com) - In Punkten musste sich Kimi Räikkönen mit 41 zu 24 seinem Teamkollegen David Coulthard geschlagen geben, aber wo der Wind in Zukunft herwehen könnte, zeigte der junge Finne seinem schottischen Teamkollegen im Qualifying, wo er das Stallduell mit 10 zu 7 für sich entscheiden konnte. Keine Frage, mit dem 23-Jährigen hat McLaren-Mercedes einen Fahrer verpflichtet, der Weltmeister werden kann. Nicht umsonst hat man Räikkönen teuer aus seinem Vertrag bei Sauber freigekauft.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes)

"Iceman" Kimi Räikkönen hat auch Martin Whitmarsh schwer beeindruckt

McLarens Teammanager Martin Whitmarsh ist sich sicher, dass Kimi Räikkönen mental stark genug ist, um eines Tages Weltmeister zu werden: "Wir haben in diesem Jahr kein Auto gehabt, mit dem Kimi ein Titelanwärter hätte sein können, er war also nicht dem Druck ausgesetzt, den Mika Häkkinen und David Coulthard in den vergangenen Jahren hatten", wird der Brite von 'SkySports' zitiert. "Aber wenn wir das ausreichend gute Paket hätten und man sich seine Psyche anschaut, so denke ich, dass er damit umgehen kann."

Teamchef Ron Dennis hat seinem Fahrer den Spitznamen "Iceman" verpasst und Whitmarsh findet, dass dieser perfekt zu ihm passt: "Beim Großen Preis von Deutschland zum Beispiel war er in Kurve 1 aggressiv und hat einen Poller anderthalb Meter innerhalb des Scheitelpunkts umgefahren. Er traf ihn am Samstag im Training und zerschlug sich dabei den Frontflügel. Im Qualifying jedoch traf er ihn wieder. Er meldete sich über Funk und fragte 'Ist mein Frontflügel noch dran?'. Er bekam ein schnelles 'Ja' und ich glaube nicht, dass er überhaupt vom Gas gegangen ist."

Laut Whitmarsh ist Kimi Räikkönen aber nicht nur ein draufgängerischer junger Fahrer, sondern er wisse schon sehr genau, wie er sein Auto mit den gegebenen Mitteln schneller machen kann. Dennoch habe ihn seine harte Fahrweise in Hockenheim schwer beeindruckt: "Er schlug sich dabei die Nase ab und so konnte er den Fahrtwind im Cockpit spüren, aber er war zufrieden, da er ja wusste, dass sein Frontflügel noch dran war!"