Räikkönen in Baku: "Das Gefühl war plötzlich wieder da"

Pünktlich zum Qualifying bekommt Ferrari die Probleme bei Kimi Räikkönen in den Griff, der sich unter die Top 5 kämpft und glaubt, dass in Baku noch mehr geht

(Motorsport-Total.com) - War der Freitag auf dem Baku City Circuit für Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen noch zum Totalreinfall geraten, konnte der Finne im Qualifying zum Großen Preis von Europa 2016 überraschend auf Rang fünf fahren und sich so nur knapp hinter dem Teamkollegen Sebastian Vettel platzieren. Danach hatte es in den Freien Trainings bei der Formel-1-Premiere in Aserbaidschan noch so gar nicht ausgesehen. Getriebeprobleme, zu kalte Reifen und etliche Verbremser hatten Räikkönen fernab der Top 10 landen lassen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hat die Schwierigkeiten mit seinem SF16-H vom Freitag überwunden Zoom

Im Qualfiying dann die Wende: "Das Gefühl war plötzlich mehr, wie es sein sollte. Es ist natürlich schade, dass uns das erst im Qualifying gelungen ist. Aber das Wochenende ist ja noch nicht vorbei", sagt der Ferrari-Pilot zur wieder gewonnen Pace. Durch die Strafversetzung von Sergio Perez wegen eines Getriebewechsels wird er am Sonntag von Rang vier direkt hinter Vettel sowie Daniel Ricciardo auf zwei und Nico Rosberg auf der Pole Positon ins Rennen von Baku gehen.

Der Abstand zur Spitze ist mit 1,5 Sekunden zwar immer noch beträchtlich, hört sich aber doch schon wesentlich besser an als die 2,5 Sekunden vom Freitag. Auch dass Räikkönen ohne technische Probleme durch die Quali-Sessions kam, ist ein Fortschritt. Das zweite Training hatte er wegen eines Defekts vorzeitig beenden müssen. Und auch am Samstagvormittag klagte er über plötzlichen Leistungsverlust. Doch diese Probleme bekam Ferrari offenbar pünktlich zur Verteilung der Startplätze in den Griff.

Räikkönen glaubt sogar, dass er besser hätte sein können. "Aber im Qualifying war viel los. Es gab es die rote Flagge und viele Fahrer haben versucht, danach noch eine schnelle Runde zu setzen, sodass viel Verkehr war", erklärt der 36-Jährige. Die widrigen Umstände hätten ein besseres Ergebnis zunichte gemacht. Auch das Warten in der Boxengasse, bevor es für die letzten zwei Minuten rausging, habe nicht geholfen: "Die Reifen sind abgekühlt. In der ersten Kurve hatte ich Probleme. Es war schwierig, sie auf Temperatur zu bringen."


Großer Preis von Europa

Dennoch sieht der Ferrari-Pilot einen deutlichen Aufwärtstrend bei der Scuderia: "Bei all den Schwierigkeiten, die wir hatten, ist Rang fünf okay. Aber wir sind natürlich nicht hier, um Fünfter zu werden", stellt Räikkönen klar. Für das Rennen am Sonntag sei man gut aufgestellt. Daher denkt der Finne gar nicht daran, sich auf die starke Konkurrenz von hinten zu konzentieren. Dort lauert neben dem strafversetzten Perez, der die zweibeste Samstagszeit fuhr, auch Weltmeister Lewis Hamilton auf Rang zehn.

"Lewis war das ganze Wochenende über schnell. Perez war auch schnell. Aber unser Auto ist gut und wir werden versuchen, nach vorne hin anzugreifen", gibt sich Räikkönen kämpferisch. Für die Formel-1-Premiere in Baku erwartet er ein turbulentes Rennen auf dem 6,003 Kilometer langen Stadtkurs. "Man hat gesehen, dass hier leicht Fehler passieren können. Es wird möglicherweise viele gelbe Flaggen und Safety-Cars geben. Auf jeden Fall wird es ein langes und schwieriges Rennen - für jeden."