• 20.10.2009 17:31

  • von Stefan Ziegler

Räikkönen: Feuer und Flamme in Brasilien

Erst ging der Frontflügel verloren, dann verwandelte sich Kimi Räikkönen in einen Feuerball: Zu wenig Action konnte der "Iceman" nicht beklagen

(Motorsport-Total.com) - Seine Ausgangslage deutete auf einige WM-Punkte hin, doch wieder einmal sollte es anders kommen für Kimi Räikkönen: Der finnische Rennfahrer rasierte sich in Brasilien schon in der Startrunde seinen Frontflügel ab und hetzte anschließend dem Feld hinterher. Heikki Kovalainen bescherte seinem Landsmann obendrein noch echte Lagerfeueratmosphäre, sodass Räikkönen beinahe ausgestiegen wäre.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Die Boxengasse von Interlagos hielt eine feurige Überraschung für Räikkönen bereit

"Wie erwartet, hatten wir auch in Brasilien ein schwieriges Wochenende. Ohne die Ereignisse der ersten Runde hätte ich allerdings auf das Podium fahren können", so der Ferrari-Fahrer nach dem Rennwochenende in Südamerika. Zunächst sah es jedenfalls ganz nach einem erfolgreichen Nachmittag aus: "Ich kam gut aus Kurve drei heraus und versuchte, Webber zu attackieren."#w1#

"Dabei profitierte ich von KERS", berichtet Räikkönen. "Plötzlich änderte er seine Linie und ehe ich mich versah, war ich auch schon mit zwei Rädern auf dem Gras und beschädigte mir den Frontflügel. In diesem Augenblick gingen meine Hoffnungen auf ein Top-3-Ergebnis in Rauch auf", meint der "Iceman", der nur wenig später Feuer und Flamme war: Sein F60 entzündete sich in der Boxengasse.


Fotos: Kimi Räikkönen, Großer Preis von Brasilien


McLaren-Mercedes-Pilot Kovalainen wurde von seinem Team zu früh auf die Reise geschickt und riss den Tankstutzen mit. Damit fuhr der Finne seinem Landsmann vor die Nase und verteilte den restlichen Sprit aus dem Tankschlauch großzügig in der Boxenstraße - Räikkönen pflügte mitten durch das ausgelaufene Benzin und sein roter Rennwagen ging auf einmal komplett in Flammen auf.

"Ich habe sogar etwas davon in die Augen bekommen", erzählt Räikkönen. "Für eine Sekunde saß ich in einem Feuerball. Ich hätte fast angehalten, um auszusteigen. Als es vorbei war, taten meine Augen noch immer weh", gibt der "Iceman" zu Protokoll und gab sich mit seinem Abschneiden zufrieden: "Insgesamt ist der sechste Platz ein gutes Ergebnis - wenn man bedenkt, was alles geschehen ist."

"Dennoch mag ich es nicht, dass wir Punkte auf McLaren verloren haben, wo sie doch hinter uns gestartet sind. Jetzt liegen wir einen Zähler hinter ihnen", hält Räikkönen fest. "In Abu Dhabi kann alles passieren. Wir werden unser Bestmöglichstes tun, um den dritten Platz zurückzuerobern, sagt der 30-Jährige und fügt an: "Ich möchte Jenson zum Titelgewinn gratulieren. Ich weiß genau, wie er sich fühlt..."