Räikkönen: "Hätten aufs Podium kommen müssen"
Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen ärgert sich über Mark Webber und ist mit dem sechsten Platz in São Paulo nicht zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen erlebte heute in São Paulo einen turbulenten Grand Prix von Brasilien: Erst fuhr er sich nach dem Senna-S an dritter Stelle liegend bei Mark Webber den Frontflügel ab, dann fing sein Auto beim Reparaturstopp im Benzin von Landsmann Heikki Kovalainen Feuer. Der Ferrari-Pilot gab aber nicht auf, sondern kämpfte sich ins Rennen zurück und fuhr nach 71 Runden mit 33,3 Sekunden Rückstand als Sechster über die Ziellinie.

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Kimi Räikkönen hätte in São Paulo auf dem Podium landen können
Frage: "Kimi, bist du zufrieden mit dem sechsten Platz im heutigen Rennen?"
Kimi Räikkönen: "Natürlich nicht. Eigentlich hätten wir auf das Podium kommen müssen - der zweite Platz wäre drin gewesen. Der Zwischenfall am Start hat uns das Rennen kaputt gemacht."#w1#
Frage: "Mark Webber sagt, dass du bei eurer Berührung gleich zu Beginn viel zu schnell warst. Wie siehst du das?"
Räikkönen: "Das war doch auf der Gerade, wie soll ich da zu schnell gewesen sein? Er sollte keine Leute von der Strecke drängen, aber that's Racing, manchmal passiert so etwas eben."
Frage: "Hat dir KERS geholfen?"
Räikkönen: "Wenn er mich nicht blockiert hätte, wäre ich sicher an ihm vorbeigefahren, aber KERS hilft immer - es hat uns auch am Start geholfen. Am Start bin ich mit Sutil aneinandergeraten. Er wurde von Webber abgedrängt und hat mich dann erwischt. Am Start versuchen halt alle, einen Platz zu gewinnen, da kommt es unweigerlich zu Berührungen."
Frage: "Findest du nicht, dass du am Start etwas zu selbstbewusst warst und zu viel riskiert hast?"
Räikkönen: "Nein."
Frage: "Wie hast du den spektakulären Zwischenfall mit dem Feuer in der Boxengasse erlebt?"
Räikkönen: "Ich sah das Benzin kommen, aber ich konnte nicht ausweichen. Ich bekam ein bisschen Benzin in die Augen. Ich wäre fast stehen geblieben, aber als das Feuer ausging, fuhr ich einfach weiter."
Frage: "Wie ist es, auf einmal in so einem Feuerball zu sitzen? Bist du da für eine Sekunde blind?"
Räikkönen: "Es war keine große Sache. Wenn ich mehr Benzin abbekommen hätte, wäre es zum Problem geworden, aber so nicht. Ich habe wie gesagt ein bisschen was in die Augen bekommen, aber es war nicht viel Benzin. Außerdem hat es vor allem das Auto erwischt und weniger mein Gesicht."
Frage: "Bestand die Gefahr, dass die Flammen wegen des Sauerstoffmangels den Motor absterben lassen könnten?"
Räikkönen: "Nein, ich war schnell genug."
Frage: "Hattest du Angst?"
Räikkönen: "Nein, du kannst ja sowieso nichts machen. Ich sah die Stichflamme, aber ich konnte nichts machen. Das Benzin kam auf meinen Helm und ein bisschen ins Cockpit, aber die Flamme war gleich wieder weg."
Frage: "Der Zwischenfall wird von der Rennleitung untersucht. Musstest du schon zu den Rennkommissaren?"
Räikkönen: "Nein."
Frage: "War es ein langes Jahr für dich?"
Räikkönen: "Es war wie jedes andere Jahr. Wenn dein Auto nicht so gut ist, zieht sich die Saison manchmal ein bisschen, aber zumindest gegen Ende waren die Ergebnisse wieder da. Heute hatten wir eine gute Chance auf gute Punkte, aber die schlechte erste Runde ist und dazwischen gekommen. Jetzt haben wir noch ein Rennen, in dem ich sehen werde, was sich machen lässt."
Frage: "Du hast noch immer nicht bekannt gegeben, wo du nächstes Jahr fahren wirst..."
Räikkönen: "Schauen wir mal, was passiert."

