• 21.03.2004 13:04

Räikkönen attackiert Marshall - Nerven liegen blank

Dass Kimi Räikkönen heute einen Streckenposten weggeschubst hat, passt derzeit gut ins düstere Bild bei McLaren-Mercedes...

(Motorsport-Total.com/sid) - Erst rauchte es am Heck, dann brannten bei Kimi Räikkönen die Sicherungen durch: Nachdem sein McLaren-Mercedes ihn zum zweiten Mal im zweiten Rennen der Formel-1-WM 2004 im Stich gelassen hatte, sah der sonst so coole "Iceman" rot. Der Finne, für Promoter Bernie Ecclestone der erklärte WM-Favorit, schubste in seiner ersten Enttäuschung wutentbrannt einen Streckenposten zur Seite, der ihm eigentlich nur helfen wollte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Gar nicht cool: Beim "Iceman" brannten heute einige Sicherungen durch...

Eine Szene, die wohl am besten die augenblickliche Stimmung bei McLaren-Mercedes ausdrückt, obwohl in Kuala Lumpur von der Leistung her ein leichter Aufwärtstrend erkennbar war. Doch die Silberpfeile sind schon wegen des eigenen Anspruchs zum Siegen verdammt, und das ist aus eigener Kraft derzeit nicht drin. Ein siebenter und ein sechster Platz für den Schotten David Coulthard entsprechen nach dem Millionen-Flop mit dem nie eingesetzten neuen Auto in der vergangenen Saison in keinster Weise den Erwartungen.#w1#

Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der ohnehin alle Hände voll zu tun hat, entschuldigte sich sofort für Räikkönens Benehmen: "Kimi ist normal keiner, der sich mit den Helfern schlägt. Ich werde mit ihm über diese Szene reden." Räikkönen fordert derweil vom Team, in den nächsten Wochen noch härter zu arbeiten: "Wir müssen das Gesamtpaket verbessern." Auf seinen Ausraster ging er nur indirekt ein: "Es ist eben nie schön, wenn man ein Rennen nicht beenden kann."

Haug sah trotz der mageren Ausbeute eine Leistungssteigerung gegenüber Melbourne: "Wir haben uns klar verbessert. Das war eine ganz ordentliche Woche, wir sind vom Speed klar besser geworden." Was bei Räikkönen zunächst wie ein kapitaler Motorschaden aussah, wurde von Mercedes umgehend klargestellt: "Bei Kimi hat sich die Antriebswelle verabschiedet, das hat schließlich zu dem Getriebeschaden geführt", erläuterte Haug.

Nach der vernichtenden Kritik nach der Eröffnungspleite, als von "Silberschrott" und "Silberpfeifen" die Rede war, braucht das Team ganz dringend ein Erfolgserlebnis. Zumindest der Sprung aufs Podium sollte in Bahrain gelingen, mehr ist angesichts der Dominanz des sechsmaligen Weltmeisters Michael Schumacher derzeit wohl nicht möglich. "Wir haben sicher in die richtige Richtung gearbeitet, ohne Kimis Pech wäre der vierte Platz drin gewesen", sagte Haug, der seine vordringlichste Aufgabe darin sieht, bis zum dritten Grand Prix am 4. April in Bahrain "für Ruhe im Team zu sorgen".

McLaren-Teamchef Ron Dennis, der Gerüchten zufolge vor Malaysia nach Stuttgart zum Rapport bestellt worden war, lobte den Teamgeist: "Wir haben uns als Mannschaft präsentiert und deutlich verbessert. Unsere intensive Testarbeit wird bis zum nächsten Rennen fortgesetzt. Hoffentlich können wir dann unsere gute Vorstellung endlich auch mal in die entsprechenden Ergebnisse umwandeln."