• 01.02.2011 20:59

  • von Britta Weddige

R31: Zwischen kleinen Zicken und guten Eindrücken

Ein Leck in der Bremsleitung bremste Witali Petrow am ersten Testtag aus - KERS und Heckflügel am Renault funktionieren dagegen einwandfrei

(Motorsport-Total.com) - Witali Petrow hatte bei Renault die Ehre, am heutigen Testtag in Valencia die ersten Runden im neuen Renault R31 zu drehen. Allerdings wurde der Russe bei der Premiere des Boliden noch von einem mechanischen Problem ausgebremst und kam nur auf insgesamt 28 Runden. Mit seiner besten Rundenzeit von 1:16.351 Minuten belegte Petrow im Tagesklassement den achten Platz.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow im R31: Wenn er lief, dann lief er einwandfrei

In der Bremsleitung war ein Leck aufgetreten. Das ist zwar ein simples Problem, doch es hatte zur Folge, dass Renault das Getriebe ausbauen musste, um das Leck zu beheben. Das kostete wertvolle Zeit auf der Strecke. Das Team führte die ersten Systemchecks am R31 durch, die allesamt erfolgreich verliefen. KERS kam bereits zum Einsatz und funktionierte einwandfrei. Gleiches gilt für den verstellbaren Heckflügel, der zur Kontrolle mit einer Kamera und Sensoren zur Druckmessung ausgestattet wurde.

Ein weiterer Bereich, dem Renault heute seine Aufmerksam geschenkt hat, war die Kühlung rund um Motor und Getriebe, die im R31 dicht beieinander liefen. Die Checks ergaben, dass dies keine Probleme bereitet, die Temperaturen im gesamten Auto lagen weit unterhalb der Grenzen.

Der R31 ist übrigens auch mit einer komplett überarbeiteten Hinterradaufhängung ausgestattet. Die Federn werden nun nicht mehr von Schub- sondern von Zugstangen aktiviert. Dadurch kann das Team das neue Diffusorreglement besser ausnutzen.

Witali Petrow

Witali Petrow wäre am ersten Tag im neuen Auto gern mehr gefahren Zoom

"Es ist toll, wieder da zu sein und den R31 zum ersten Mal auszuprobieren", sagt Petrow. "Es war kein perfekter Tag, denn wir hatten mechanische Probleme, die ein bisschen Zeit gekostet haben. Deshalb sind wir nicht viele Runden gefahren. Aber wir konnten viele Systeme am Auto checken. Das war wichtig, und es sieht so als, als ob alles gut funktioniert."

Außerdem war der Russe heute zum ersten Mal mit KERS unterwegs. "Es wird eine Weile dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe. Denn es ist klar, dass der Fahrer in diesem Jahr im Cockpit recht beschäftigt sein wird", berichtet Petrow. "Ich habe auch die Pirelli-Reifen ausprobiert. Aber in diesem Bereich konnte ich nicht viel dazu lernen, weil wir vor allem In- und Outlaps gefahren sind."

Auch Teamchef Eric Boullier war gespannt auf die ersten Runden des R31. "Wir stehen noch relativ am Anfang, und wir sind heute nicht viel gefahren", sagt er über die Premiere. "Witali war deshalb ein frustriert, denn er hätte gern mehr Kilometer abgespult. Aber mit so etwas muss man beim ersten Test rechnen. Das ist eigentlich mehr ein Shakedown des Autos und der Zeitpunkt, an dem man die Zuverlässigkeit prüft um sicherzustellen, dass alles so funktioniert, wie wir erwartet haben."

"An den verbleibenden beiden Tagen werden wir uns darauf konzentrieren, die Systeme zu prüfen und Daten zu sammeln, damit wir dann bei den nächsten Tests an der Performance arbeiten können", so Boullier weiter.

Technikchef James Allison ergänzt: "Wegen kleinerer mechanischer Probleme am Auto mussten wir mehr Zeit in der Box verbringen als wir wollten. In der Folge war unser Tag eher ein Shakedown der neuen Systeme als eine Möglichkeit, die Performance zu erkunden." Doch die gewonnen Erkenntnisse sind laut Allison zufriedenstellend. "Wir haben festgestellt, dass sich das Auto locker innerhalb der geplanten Temperaturgrenzen bewegt. Und wir haben ein paar hilfreiche Runden mit dem neuen Heckflügel und mit KERS gedreht. In den nächsten Tagen sollten wir ein klareres Bild von der Performance des Autos haben."