Qualifying: Drei Tausendstel entscheiden für Räikkönen
Kimi Räikkönen fuhr im ersten Imola-Qualifying denkbar knapp vor Alonso auf Platz eins - Michael Schumacher Dritter vor Webber
(Motorsport-Total.com) - Frühlingshafte 20 Grad und leicht bewölkter Himmel begleiteten die Formel 1 heute Nachmittag im italienischen Imola durch ihr erstes Qualifying in diesem Jahr auf europäischem Boden. Den Tifosi wurde jede Menge Spannung geboten, wenngleich am Ende keiner ihrer Ferraris vorne stand. Stattdessen setzte sich Kimi Räikkönen knapp durch.

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Kimi Räikkönen stellte das Potenzial des "Silberpfeils" heute unter Beweis
Der McLaren-Mercedes-Pilot ging als Drittletzter auf die 4,933 Kilometer lange Strecke und legte eine Zeit von 1:19.886 vor. Jarno Trulli (6./Toyota/+ 0,606) biss sich daran deutlich die Zähne aus, doch Top-Favorit Fernando Alonso kratzte beharrlich am "Silberpfeil" - verfehlte die provisorische Pole Position aber trotz Bestzeit im letzten Sektor um die Lächerlichkeit von drei Tausendstelsekunden. Für die morgige Session ist damit ein wahrer Thriller zu erwarten.#w1#
Michael Schumacher nach starker Leistung Dritter
In guter Verfassung präsentierte sich Michael Schumacher, der mit seinem Ferrari schon im ersten Fahrerpaket auf die Strecke gehen musste und dadurch natürlich gehandicapt war. Trotzdem behauptete er sich lange an der Spitze des Klassements. Schlussendlich sicherte sich der 36-Jährige Platz drei mit einem Rückstand von 0,374 Sekunden. Mit einer soliden Runde im zweiten Teil des Qualifyings sollte er diese Position behaupten können.
Hinter dem amtierenden Weltmeister folgte eine unglaublich eng zusammen liegende Verfolgergruppe mit zehn Fahrern innerhalb von gut einer halben Sekunde. Angeführt wurde dieses Paket von Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team/+ 0,556), der eine starke Leistung bot, und Jenson Button (BAR-Honda/+ 0,578), dem Schnellsten der Freien Trainings. Eine große Überraschung war aber eher Felipe Massa als Siebenter mit nur 0,707 Sekunden Rückstand im Sauber-Petronas.
Nichts vorwerfen muss sich Comeback-Pilot Alexander Wurz, der als Zweiter auf der Strecke ungünstige Bedingungen vorfand und trotzdem als Achter locker den Sprung in die Top 10 schaffte. Allerdings büßte er auf seinen Teamkollegen eine Dreiviertelsekunde ein. Nick Heidfeld (BMW WilliamsF1 Team/+ 0,921) und Takuma Sato (BAR-Honda/+ 0,965) komplettierten die vordere Hälfte des Klassements, gefolgt von Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,006), der über Balanceprobleme klagte.
Toyota weiterhin über die Randsteine zu langsam
Ralf Schumacher fand nach den enttäuschenden Freien Trainings auch im Qualifying nicht den nötigen Speed, musste sich im internen Toyota-Stallduell wieder klar geschlagen geben und erreichte den zwölften Platz mit einem Rückstand von 1,108 Sekunden. Jacques Villeneuve (Sauber-Petronas) verzeichnete als 13. einen eindeutigen Aufwärtstrend, war aber erneut langsamer als Massa. David Coulthard (Red-Bull-Cosworth/+ 1,746) wurde 14.
Lokalmatador Giancarlo Fisichella hätte seinen Renault in der Rivazza-Kurve beinahe außer Kontrolle verloren, ließ dabei viel Zeit liegen und fiel dadurch auf den 15. Platz zurück. Sein Rückstand betrug insgesamt 1,822 Sekunden. Hinter ihm klassierten sich nur noch Vitantonio Liuzzi (16./Red-Bull-Cosworth/+ 1,918), die beiden Jordan-Toyotas und die neuen Minardi-Cosworths, wobei Patrick Friesacher mit einer fehlerhaften Runde hinter Christijan Albers zurückblieb.
Angesichts der engen Abstände im heutigen Einzelzeitfahren können wir uns morgen Vormittag auf eines der spannendsten Sonntags-Qualifyings dieser Saison einstellen. Die besten Karten scheint nun Räikkönen zu haben, aber Alonso ist absolut in Schlagdistanz - und auch Michael Schumacher darf man nicht außer Acht lassen, wenn man seinem Technischen Direktor Ross Brawn Glauben schenken darf. Ein hoher Unterhaltungsfaktor ist somit garantiert...

