Qualifikationsformat muss minimal angepasst werden
Das neue Ausscheidungsfahren im Qualifying wird vor dem Saisonauftakt im Detail angepasst, um etwaige Schlupflöcher zu stopfen
(Motorsport-Total.com) - Das neue Ausscheidungsfahren im Qualifying gilt zwar vom Spektakel her als Fortschritt gegenüber dem bisherigen Einzelzeitfahren, doch viele Formel-1-Insider befürchten, dass der Modus zu kompliziert geraten ist. Nun hat sich die FIA dazu entschlossen, einige kleinere Schlupflöcher zu stopfen, um jedes Betrugspotenzial von vornherein zu eliminieren.

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Das Ausscheidungsfahren sorgt schon vor dem ersten Rennen für viel Wirbel
Nach bisherigem Reglement war bekanntlich vorgesehen, dass die letzten zehn Starter, die in einer 20-minütigen Session die ersten zehn Positionen für den Grid untereinander ausfahren, vor dem Abschlusstraining gewogen werden, weil sie bekanntlich mit der Benzinmenge vor Beginn der entscheidenden Qualifikationsphase ins Rennen gehen müssen. Die Differenz, die in der Entscheidung um die Startplätze verbraucht wird, hätte nachgetankt werden müssen.#w1#
Doch was, wenn ein Team auf die Idee kommt, in der Aufwärmrunde aus der Box heraus heimlich Benzin abzulassen, um für die eigentliche Wertungsrunde ein möglichst leichtes Auto zu haben? Also hat die FIA beschlossen, dass die zurückgelegten Runden gezählt werden, und anhand von im Vorhinein durchgeführten Verbrauchsmessungen wird der Benzinverbrauch im Renntempo hochgerechnet. Genau diese Benzinmenge muss nach dem Qualifying nachgetankt werden.

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Man darf sich fragen, ob der neue Modus im Qualifying nicht doch zu kompliziert ist Zoom
Sprich: Sollte jemand in den Ein- und Auslaufrunden langsam um den Kurs rollen, so würden diese Runden nicht für die Berechnungen der FIA herangezogen. Das fehlende Benzin dürfte man anschließend nicht nachtanken, womit man sich im Endeffekt selbst ins Bein schießen würde - schließlich liegt es im Interesse eines jeden Fahrers, einen möglichst langen ersten Stint zu fahren, um durch frühere Boxenstopps der Konkurrenz Boden gutzumachen.
Eine weitere Anpassung des Qualifikationsformat betrifft die TV-Stationen: Bisher durfte jede gezeitete Runde zu Ende gefahren werden, die noch vor abgelaufener Zeit begonnen wurde. Nun soll die Zeitnahme aber strikt mit dem Fallen der Zielflagge anhalten. Diese Maßnahme ist in erster Linie auf Drängen der Fernsehsender zustande gekommen, weil diese natürlich daran interessiert sind, dass ihre Werbepausen zwischen den Qualifikationsphasen nicht zu kurz geraten.

