• 05.06.2013 18:16

  • von Christian Schrader

Prost über 'Senna'-Film: "Ich bin noch sehr enttäuscht"

Auch nach gut drei Jahren ist Alain Prost nicht gut auf den Film 'Senna' zu sprechen - Bekommt der Mythos um den Brasilianer und den Franzosen weiteren Nährboden?

(Motorsport-Total.com) - Der Dokumentarfilm 'Senna' über das in Imola tödlich verunglückte Formel-1-Idol Ayrton Senna gehört beinahe schon zum Pflichtprogramm für eingefleischte Motorsport-Fans. Alain Prost, Hauptrivale des 1994 in Imola tödlich verunglückten Brasilianers hat sich bereits mehrfach zum Film geäußert und ist auch nach knapp drei Jahren nicht gut auf den Streifen zu sprechen: "Ich bin noch sehr enttäuscht", gesteht der viermalige Weltmeister 'The Telegraph'. "Da sind einige Dinge, die ich im Film vermisse", fährt der Franzose fort.

Titel-Bild zur News: Ayrton Senna und Alain Prost in Adelaide 1988

Ayrton Senna und Alain Prost (hier 1988) galten als die Erzrivalen der Formel 1 Zoom

"Sie haben einen großen Teil unserer Beziehung verändert, nachdem ich zurückgetreten bin. Sie hätten eine fantastische, menschliche Geschichte haben können, aber sie haben sich für den kommerziellen Weg entschieden", kritisiert der 58-Jährige und fügt hinzu: "Ich würde niemals einen Film über mich machen, um die Wahrheit zu erzählen. So bin ich nicht."

In der Realität, so machte es den Anschein, nahm die Rivalität der beiden langjährigen Streithähne ein fast schon harmonisches Ende: Nach der Saison 1993 trat Prost als viermaliger Weltmeister ab, beim Saisonfinale in Adelaide bat der Sieger Senna seinen Konkurrenten auf die Siegerstufe und umarmte ihn schon fast freundschaftlich.

"Ich würde niemals einen Film über mich machen, um die Wahrheit zu erzählen. So bin ich nicht." Alain Prost

Einen Seitenhieb für die Filmemacher hat Prost dann noch auf Lager: "Ich habe ihnen nur gesagt, dass ich die ganze Geschichte kenne", sagt er und verweist mit einem Kommentar auf eine Szene, die dem Mythos um die Beziehung zwischen dem brasilianischen Idol Senna und dem "Professor" weiteren Nährboden für Spekulationen geben könnte: Im Warm-Up zum Unglücksrennen in Imola 1994 grüßt Senna seinen einstigen Erzrivalen per Funk. Prost dazu: "Du kennst die Szene, wo Ayrton dem Anschein nach zur Kamera sagt: 'Alain, wir vermissen dich'? Das war fake, alles arrangiert", berichtet er und schließt an: "Du kannst vor diesen Dingen nicht vorsichtig genug sein."