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Prost über Mercedes-Konflikt: "Kann man nicht vermeiden"

Alain Prost glaubt, dass es immer wieder Spannungen zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg geben wird - Vergleiche zu seiner Rivalität mit Ayrton Senna

(Motorsport-Total.com) - Wenn es in dieser Saison um das Duell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton geht, dann wird immer wieder der Vergleich zu der legendären Rivalität zwischen Ayrton Senna und Alain Prost gezogen. Nun meldet sich der Franzose selbst zu Wort und hofft, dass die beiden Mercedes-Piloten aus den Fehlern lernen, die Senna und er einst machten.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Alain Prost kennt sich aus seiner aktiven Zeit mit teaminternen Duellen aus Zoom

"Das kann man nicht vermeiden", sagt der viermalige Weltmeister gegenüber 'Sky' im Hinblick auf potenzielle Konflikte zwischen den beiden Silberpfeil-Piloten und ergänzt: "Natürlich kann es schwierig sein, aber es kann auch gutgehen. Wenn wir uns an 1988 und 1989 erinnern, dann hatte ich 1988 noch eine sehr gute Beziehung zu Ayrton."

"Er gewann die Meisterschaft und ein Rennen mehr. Ich holte zwölf Punkte mehr, aber wegen der Regeln wurde er Weltmeister." Damals wurden in der Fahrer-Weltmeisterschaft lediglich die besten elf Resultate gewertet, wodurch Senna sich mit drei Zählern Vorsprung seinen ersten WM-Titel sicherte. Im folgenden Jahr eskalierte der Konflikt zwischen dem Brasilianer und seinem Teamkollegen dann.

"1989 war dann ein Desaster", erinnert sich Prost und ergänzt: "Eine kleine Sache kann alles ändern. Ich will nicht wieder darüber sprechen, aber es ist sehr schwierig, denn es gibt die Medien und auch die Leute um dich herum. Das können deine Familie oder Freunde sein, sie alle können das ganze Konstrukt verändern."

Lewis Hamilton, Nico Rosberg

Zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg geht es nicht immer harmonisch zu Zoom

"Es ist interessant, wenn wir uns die vergangenen 25 Jahre ansehen. In 25 Jahren hatten wir nur einmal den Fall - mit Lewis und Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) bei McLaren 2007 - als es mehr oder weniger gleichberechtigte Fahrer gab. In 25 Jahren gab es fast immer eine Nummer eins und eine Nummer zwei", so Prost, der nun auf den Ausgang des Duells zwischen Hamilton und Rosberg gespannt ist.

"Wenigstens haben sie jetzt die Erfahrung, was wir damals gemacht haben. Sie wissen also, was man tun und was man lieber lassen sollte", sagt Prost mit einem Lächeln und ergänzt: "Es sieht so aus, dass sie mit der Situation ziemlich gut umgehen. Wir wollen nicht, dass es in Tränen endet, denn sie haben in diesem Jahr einen sehr guten Job gemacht. Es sollte bis zum Ende des Jahres gut bleiben, das wäre das Beste für den Sport."

"Jedes Rennen ist wieder eine neue Geschichte." Alain Prost

Da zwischen Prost und Senna damals keine weitere Zusammenarbeit möglich war, wechselte der Franzose 1990 zu Ferrari. Es bleibt abzuwarten, ob Hamiltons und Rosbergs Partnerschaft deutlich länger Bestand haben wird. Denn laut Prost kann sich die Situation von Woche zu Woche ändern. Der 59-Jährige weiß: "Jedes Rennen ist wieder eine neue Geschichte."