Prost strikt gegen eine Vereinheitlichung der Formel 1

Ex-Weltmeister Alain Prost weiß, dass die Kosten gesenkt werden müssen, ist aber gegen zu viele Einheitselemente in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Das Ziel, die Kosten in der Formel 1 einzudämmen, versucht die FIA unter anderem mit der Vereinheitlichung verschiedener Komponenten zu erreichen. So soll in den nächsten Jahren die Elektronik ebenso standardisiert werden wie die Bremsen und möglicherweise sogar die Reifen, um in diesen Bereichen die Entwicklungskosten zu reduzieren.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Prost weiß aus eigener Erfahrung, dass die Kosten in der Formel 1 zu hoch sind

Alain Prost, der 1997 Ligier kaufte, daraus sein eigenes Team gründete und ein paar Jahre später bankrott ging, ist jedoch ein Verfechter dessen, dass die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports bleiben soll - mit so vielen technologischen Freiheiten wie möglich: "Wenn man Einheitsreifen einführt, warum nicht auch Einheitsmotoren? Von da ist es nur noch ein kleiner Schritt zu Einheitsautos. Die Formel 1 war immer ein doppelter Wettkampf zwischen Fahrern und Technologien. Diesen Grundgedanken würde ich nicht in Frage stellen", erklärte er dem 'emagazine' der 'Credit Suisse'.#w1#

Stattdessen hat er einen eigenen Vorschlag auf Lager: "Um wirklich etwas zu verändern, müsste man die Anzahl Tests massiv reduzieren", sagte er. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten: "Dabei darf man nicht vergessen, dass auch viele Arbeitsplätze verloren gingen. Gewisse Teams beschäftigen heute zwischen 800 und 1.000 Mitarbeiter. Will man mit den Kosten runter, so geht das nur, wenn man Leute entlässt."

"Für mich gibt es grundsätzlich drei Kategorien von Teams in der Formel 1: die großen Werkteams, die Privatteams - und irgendwo dazwischen Sauber. Peter Sauber hat wirklich einen hervorragenden Job gemacht in den letzten Jahren. Zu Beginn der vergangenen Saison hat er sogar McLaren in Schach gehalten, und in der Endabrechnung lag er wiederum vor Toyota und Jaguar", lobte der vierfache Formel-1-Weltmeister die Truppe aus Hinwil.