Prinz Albert: "Es geht um viel Prestige"
Prinz Albert von Monaco über "sein" Rennen im Fürstentum von Monte Carlo und warum der Grand Prix für ihn viel Arbeit bedeutet
(Motorsport-Total.com) - Prinz Albert von Monaco ist ein begeisterter Sportler, fährt leidenschaftlich gern Bob, wenn es um die Formel 1 geht, dann wird der Erbprinz aber freiwillig zum passiven Sportler: "Vor ein paar Jahren habe ich in einem Sportwagen den Kurs abgefahren. Es war aufregend", verrät Albert der 'Welt am Sonntag', dass er auch in seinem "Wohnzimmer" Monte Carlo den Nervenkitzel gesucht hat.

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Michael Schumacher und Prinz Albert von Monaco beim Benefiz-Fußballspiel
Der Formel-1-Grand-Prix von Monaco ist wichtig für den zweitkleinsten Staat der Welt, denn er bringt Geld in das Land. "Seitdem ich den Grand Prix verfolge, habe ich nur drei Rennen verpasst. Aus Termingründen", so der Prinz. "Und ich habe mich jedes Mal totgeärgert. Diesmal fliege ich noch am Samstagabend von der Hochzeit (des spanischen Kronprinzen Felipe aus Madrid; d. R.) zurück, um das Rennen zu verfolgen. Ich muss dabei sein. Monaco ist ein Mythos."#w1#
Dass der Stadtkurs aus dem Blickwinkel der Sicherheit eigentlich nicht mehr vertretbar ist, ist für Prinz Albert kein Grund, das Rennen aus dem Kalender zu streichen: "Solange es die Fahrer als Herausforderung ansehen, ist es vertretbar. In Monaco kann man kaum überholen, wir haben die Straßen dieses Jahr daher etwas verbreitert. Jeder kleine Fehler kann, wie auch auf anderen Strecken, fatale Folgen haben. Aber die Aussicht, einmal in Monaco zu gewinnen, ist reizvoller als alle drohenden Gefahren. Bisher hat mir das jeder Fahrer bestätigt. Es ist ihr Saisonhöhepunkt. Es geht um so viel Prestige."
Der Grand Prix ist deshalb ein Prestigerennen, weil sich am Wochenende an der Strecke jede Menge VIPs tummeln. Das bedeutet viel Arbeit für Albert: "Während des Rennens in Monaco habe ich repräsentative Pflichten. Wir haben viele Gäste. Ich verfolge nicht das ganze Rennen vom Start bis zum Ziel. Aber Sie können mir glauben, dass ich immer jemanden habe, der mir sagt, wer gerade wen überholt, wann einen Boxenstopp macht und in welcher Runde liegen geblieben ist."
Kein Problem hätte der 46-Jährige, wenn Michael Schumacher das sechste Rennen in Folge gewinnt - langweilig würde ihm jedenfalls nicht werden: "Nicht wegen Michael Schumacher. Ich finde ihn sagenhaft. Und ich glaube auch nicht so, dass die Leute Schumacher verlieren sehen wollen. Sie wollen einen spannenderen Rennausgang und mehr Überholmanöver. Das fehlt zurzeit, und darüber könnte man einschlafen. Dann schweift auch mein Blick schon mal ab."

