• 11.07.2005 15:40

Presse hadert mit der "Katastrophe Ferrari"

In Silverstone hat sich wohl endgültig gezeigt, dass der Titel an Renault oder McLaren-Mercedes geht und Ferrari aus dem Rennen ist

(Motorsport-Total.com/sid) - Besonders für die Gazetten ist das neuerliche schwache Abschneiden von Ferrari in Silverstone ein Drama: "Katastrophe Ferrari", schreibt die 'Gazzetta dello Sport'. "Die Autos sind langsam, die Strategie unbegreiflich, zu viele Fehler: Das Team steckt in einem chaotischen Zustand. Es ist schwierig, noch auf eine Wende zu hoffen. Es bleibt nichts anderes übrig, als auf die neue Saison zu warten, während Räikkönen und Alonso um Schumachers Erbe kämpfen."

Titel-Bild zur News: kleiner Ferrari-Fan

Vielleicht macht sich dieser kleine Fan noch Hoffnung auf den Titel...

Auch die 'Tuttosport' schreibt das Weltmeisterteam zur Saisonmitte schon ab: "Ferrari glaubt nicht mehr an den Erfolg. Schumacher, Barrichello und Todt finden weder Erklärungen noch Lösungen für die Krise. Das Team aus Maranello hat den Mut verloren. Schumi setzt aufs Tempo, Barrichello sucht eine Angriffsstrategie. Beide sind jedoch zu langsam. Nach vielen erfolgreichen Jahren kann man auch verlieren, diese Mutlosigkeit ist jedoch ein trauriges Schauspiel."#w1#

"Ferrari hat die Hoffnung verloren", schreibt der 'Corriere dello Sport'. "Das Team ist allein geblieben. Die Weltmeisterschaft ist eine offene Frage zwischen Alonso und Räikkönen. Schumacher versichert, dass Ferrari nicht unter Schock steht, doch niemand glaubt ihm mehr."

Messaggero: "Ferrari sucht einen Ausweg aus der verheerenden Krise. Piloten und Techniker in Maranello haben keine Lösungen für die Probleme gefunden, die Ferrari aus dem Kampf um den WM-Titel ausgeschlossen hat. Der Grand Prix in Silverstone beweist, dass McLaren derzeit das stärkste Team ist. Renault und McLaren kämpfen um den Titel, hinter ihnen die absolute Leere."

"Das Ferrari-Team macht einen Schritt vorwärts und zwei zurück", analysiert der 'Corriere della Sera'. "Der Juli, ein für die Rückkehr Ferraris an die Spitze der Formel 1 entscheidender Monat, hat sehr schlecht begonnen. Die Kluft zwischen Maranello und den Spitzenreitern Renault und McLaren wird immer tiefer. Schumacher ist machtlos."

'Repubblica' spricht von einer "Kapitulation" Michael Schumachers, 'La Stampa' von einem "Albtraum Ferrari": "Alonso baut seinen Abstand aus. Verstehen, nachdenken, arbeiten, nicht den Kopf verlieren. Ferrari sucht nach einem Ausweg", beschreibt 'Il Messaggero' abschließend die Situation in Maranello.

In England feiert 'The Sun' Montoya als "würdigen Sieger" aber Kimi Räikkönen hätte das Rennen nach Ansicht des Blatts gewinnen sollen: "Die neuen Regeln arbeiten weiterhin gegen die Bemühung des Finnen, den Abstand auf Alonso zu verkürzen. Hätte Räikkönen ohne Probleme fahren können, wäre er dem Feld weit davongefahren."

Die 'Financial Times' verweist auf das freiwillige Testverbot, an das sich Ferrari im Sommer wohl kaum halten wird: "Wie viel der 75 Sekunden sie beim Testen finden, wird die Konkurrenten sehr interessieren." 'Daily Telegraph': "Räikkönens letzte Runde in Silverstone war die schnellste des Tages. Damit zeigte er, dass er gewillt ist, bis zum Letzten zu kämpfen, vorausgesetzt der Motor macht mit."

Die 'Times' hat immerhin etwas gefunden, was man bei Ferrari lobend erwähnen kann: "Die gute Nachricht für Ferrari - mit Schumachers Heimrennen vor Augen - ist, dass beide Autos zuverlässig sind. Die schlechte Nachricht ist, sie waren zuverlässig langsam. Alonso war die Fleischbeilage im McLaren-Sandwich, seine Enttäuschung wurde gemildert durch das Wissen, dass er seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf Räikkönen ausgebaut hat."

Für 'El Pais' aus Spanien steht fest, dass für Alonso der Titel immer mehr in greifbare Nähe rückt und 'Marca' glaubt, dass Alonso bereits "den Stempel des Weltmeisters" trägt. "Fernando Alonso hat zwei weitere Punkte Vorsprung auf Räikkönen herausgefahren. Zu einem Drittel hat er den Titel bereits in der Tasche", rechnet 'AS'.

Die 'L'Equipe' sieht Montoya als "Spielverderber": "In Silverstone war der Start der entscheidende Augenblick. Da hat sich Montoya einen Vorteil verschafft, obwohl er bei der Qualifikation in die zweite Reihe versetzt wurde." Der französische Konkurrent 'Le Figaro' bleibt fairer: "Der Tag des Ruhmes für Montoya. Der Kolumbianer hat das Rennen mit Autorität geführt, ohne extrem zu dominieren."

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