Potenzial bei BAR-Honda blieb unangetastet

Der pure Speed war zwar da, aber im Rennen in Barcelona blieb für Sato nur der fünfte, für Button nur der achte Platz

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen fünf und acht hätte sich das BAR-Team im Vorfeld des Wochenendes wohl kaum zufrieden gegeben, am Ende muss man jedoch froh sein, dass angesichts des verpatzten Qualifyings von Button wenigstens der dritte WM-Platz verteidigt und gestärkt wurde. Trotzdem bleibt nach dem Spanien-Grand-Prix ein Hauch von Enttäuschung.

Titel-Bild zur News: Sato und Schumacher

Immerhin: Takuma Sato hatte mit "Schumi II" heute keinerlei Probleme

"Ich bin sehr zufrieden, beide Autos in den Punkten zu haben, auch, dass sie zuverlässig waren", erklärte Teamchef David Richards. Nachsatz: "Es ist vielleicht nicht ganz das, was wir uns erwartet haben. Taku ist gut gefahren und er kommt langsam in Schwung, das sehe ich von Rennen zu Rennen. Jensons Resultat ist zurückzuführen auf die gute Boxenarbeit, denn obwohl er schneller war als die Autos vor ihm, konnte er nicht überholen, was die Bedeutsamkeit der Strategie erhöhte."#w1#

Button steckte großteils machtlos im Verkehr fest

Der Brite, im Vorfeld als großer Gegenspieler von Michael Schumacher gehandelt, kam heute nie richtig in Fahrt, steckte lange an 13. Stelle fest und musste so am Ende froh sein, wenigstens noch einen Punkt geerbt zu haben. Button nahm es aber gelassen: "Der Start war nicht gut und ich war enttäuscht über den ersten Stint, weil ich nicht überholen konnte. Damit hatte ich echte Probleme. Schwierig war vor allem, dass ich in den High-Speed-Kurven wegen fehlenden Abtriebs nicht schnell genug fahren konnte."

"Unser Speed auf den Geraden war gut, also dachte ich, ich würde überholen können - aber keine Chance", seufzte er. "Wenn man bedenkt, von wo aus ich gestartet bin, muss ich glücklich sein, mit einem Punkt davongekommen zu sein. Ich freue mich jetzt aber wirklich auf Monaco. Unser Paket sollte dort gut funktionieren und ich hoffe, dass wir das in ein gutes Resultat umsetzen können." Nach dem schweren Crash im Vorjahr hat "JB" ja Wiedergutmachungsbedarf...

Teamkollege Sato konnte nicht ganz an sein sensationelles Qualifying anschließen, fuhr phasenweise unkonstante Zeiten und blieb so nur einen Stint lang auf Platz drei. Unterm Strich musste er sich mit vier WM-Punkten begnügen, das erhoffte Podium blieb aber außer seiner Reichweite: "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, nach Startplatz drei nur Fünfter zu werden, aber Jenson und ich hatten mit der Konstanz nach jedem Boxenstopp wirklich Probleme."

Durchschnittsrennen nach gutem Start von Sato

Ansonsten lief es nicht schlecht: "Ich legte einen guten Start hin. Es war aufregend, so weit vorne zu fahren. Trullis Start hat mich aber total überrascht - keine Ahnung, wie er das gemacht hat! Wir haben unser Bestes gegeben und es brachte wertvolle Punkte für das Team. Es war ein schwieriges Rennen. Jetzt kann ich Monaco kaum noch erwarten. Wir testen nächste Woche als Vorbereitung in Paul Ricard und wir können optimistisch sein, dort wieder ein gutes Resultat einzufahren."

Technikdirektor Geoff Willis ärgerte sich nur kurz über die verpasste Chance, strich dann aber die positiven Aspekte des Wochenendes heraus: "Wir sind happy, dass beide Autos in den Punkten ins Ziel gekommen sind, denn das stärkt unseren dritten Platz in der Meisterschaft. Takumas Performance war solide und er fightete mit Alonso um Platz vier, aber zum Schluss waren wir nicht schnell genug. Jenson hat es schwierig gefunden, trotz seines schnellen Autos die Konkurrenten vor ihm zu überholen."

Er habe das Gefühl, fuhr Willis fort, "dass wir unser Potenzial heute nicht zeigen konnten. Natürlich hoffen wir, dass das in Monaco nicht der Fall sein wird." Auch Honda-Ingenieursdirektor Shuhei Nakamoto bilanzierte ähnlich: "Wir sind enttäuscht über die Leistung an diesem Wochenende, dürfen aber nicht vergessen, wie weit wir dieses Jahr schon gekommen sind. Beide Autos haben gepunktet und wir verlassen Spanien auf Platz drei in der Konstrukteurs-WM."