Portimão: Hamilton und Alonso wieder im Einsatz

Die Weltmeister sind zurück: Lewis Hamilton und Fernando Alonso probierten erstmals ihre neuen Autos aus - Bestzeit für Sébastien Buemi

(Motorsport-Total.com) - Am dritten Tag der Testwoche in Portimão stiegen heute endlich auch die "Big Names" der Formel 1 wieder in den Ring: Lewis Hamilton und Fernando Alonso. Damit waren auf der Rennstrecke an der portugiesischen Algarve zwei von drei noch aktiven Weltmeistern unterwegs. Kimi Räikkönen testete diese Woche auf der Ferrari-Hausstrecke in Mugello.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Fahren auf dem eigenen Bindemittel: Lewis Hamilton im neuen Silberpfeil

Natürlich waren alle Augen auf Hamilton gerichtet, der erstmals Gelegenheit hatte, seinen neuen McLaren-Mercedes MP4-24 auszuführen. Es war jedoch keine Liebe auf den ersten Blick: Schon am frühen Nachmittag rollte der amtierende Champion mit einem technischen Problem aus. Die Ursache entzieht sich derzeit noch unserer Kenntnis, jedoch dürfte Öl ausgelaufen sein, weil Streckenposten anschließend Bindemittel auf dem Asphalt verteilten.#w1#

Timo Glock

Timo Glock sorgte mit dem Toyota TF109 für die größte Rauchschwade des Tages Zoom

Hamilton war zunächst wie an den Vortagen Pedro de la Rosa mit einem 2008er-Heckflügel auf die Strecke gegangen. Erst am Nachmittag ließ er auf eine komplette 2009er-Spezifikation umrüsten. Dabei könnten die Bedingungen eine Rolle gespielt haben, denn der 4,692 Kilometer lange Kurs präsentierte sich zunächst in nassem Zustand und trocknete nur langsam ab. Als es dann endlich halbwegs trocken war, wirkte sich das verteilte Bindemittel negativ aus.

Ungeachtet all dieser Handicaps entschied der 24-jährige Brite das direkte Duell gegen Alonso im Renault R29 um mehr als eine halbe Sekunde für sich. Hamilton (81 Runden) belegte den dritten, Alonso (85 Runden) den fünften Platz - 2,255 beziehungsweise 3,756 Sekunden hinter der Spitze. Alonso fuhr den gewöhnungsbedürftig aussehenden R29 genauso mit der "Haifischflosse" an der Motorhaube wie Timo Glock (4./+ 2,891/64 Runden) seinen Toyota TF109.

Der sorgte übrigens gegen Mittag für die Szene des Tages, als er mit Verdacht auf Motorschaden ausrollte - und eine riesige Rauchschwade hinter sich herzog. Angeblich soll dabei nur eine Ölleitung geplatzt sein. Das wäre für Toyota eine gute Nachricht, denn seit 1. Januar 2009 sind nur noch vier Testmotoren pro Jahr erlaubt. Auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' wurde dies von einer FIA-Sprecherin ausdrücklich bestätigt.


Fotos: Testfahrten in Portimão, Mittwoch


Tagesschnellster war indes zum dritten Mal in Folge Sébastien Buemi. Der Toro-Rosso-Ferrari-Pilot - wieder der einzige Fahrer mit 2008er-Material - absolvierte mehrere Longruns, übte das richtige Anfahren bei Boxenstopps und drehte insgesamt 128 Runden, die schnellste davon in 1:27.987 Minuten. Da Entwicklungsarbeit mit dem alten STR-03 überflüssig wäre, konzentrierte er sich lieber darauf, seinen Fahrstil für rutschige Bedingungen zu sensibilisieren.

Fleißiger als Buemi war heute nur Nico Rosberg, der den neuen Williams-Toyota FW31 nach dem bisherigen Schlechtwetter endlich auf Herz und Nieren prüfen konnte. Rosberg legte eine Distanz von 666 Kilometern oder 143 Runden zurück und belegte als schnellster Neuwagenfahrer mit 1,742 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Für ein Urteil, ob der FW31 genauso schnell wie schön ist, ist es aber trotzdem noch viel zu früh...