• 23.11.2013 23:42

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Platz zwei: Mercedes auf der Hut, auch Ferrari vorsichtig

Bloß nicht auf den letzten Metern noch eine WM-Position verlieren: Mercedes, Ferrari und Lotus auf der Jagd nach dem Verfolgerplatz hinter Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel und Red Bull sind die Formel-1-Weltmeister 2013. Wen also interessiert, wer die weiteren Positionen dahinter einnimmt? Den Fans mag das vielleicht reichlich schnuppe sein, doch die Beteiligten sehen das natürlich anders. Allen voran die Teams, denn pro Platz werden in der Formel-1-Konstrukteurswertung etliche Millionen Euro mehr an Preisgeldern ausgeschüttet. Das lohnt sich.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Felipe Massa

Mercedes vor Ferrari, aber ist das auch schon die endgültige WM-Reihenfolge? Zoom

Deshalb werden Mercedes, Ferrari und Lotus, die beim letzten Rennen des Jahres allesamt noch für den zweiten Platz hinter Red Bull in Frage kommen, alles daran setzen, möglichst gut abzuschneiden. Die besten Karten dafür hat Silber: Sie "führen" in der Mini-Gesamtwertung der drei Rivalen mit 348 Punkten vor Rot (333) und Schwarz (315). Seiner Sache ist sicher aber offenbar niemand sicher.

Vor allem nicht bei den Wetterbedingungen, die derzeit in Sao Paulo vorherrschen. "Da muss man immer im Hinterkopf haben, dass man bei solchen Verhältnissen schnell mal alles verlieren kann", sagt Mercedes-Teamchef Ross Brawn. Unterschätzen, darin sind sich die Gegner einig, dürfe man selbst beim Saisonfinale niemanden. Und so wird vor allem die Konkurrenz bewusst stark geredet.

Mercedes hat Ferrari nicht abgeschrieben

"Ferrari", sagt Mercedes-Sportchef Toto Wolff, "war in der zweiten Saisonhälfte zwar nicht so stark, aber mit Ferrari muss man immer rechnen. Alonso hat in Austin ein Mega-Rennen gezeigt. Das Auto war nicht sehr gut, aber er hat trotzdem den fünften Platz eingefahren. Ich glaube auch, dass sie ihr Interlagos-Trauma (2008; Anm. d. Red.) zu Höchstleistungen anstacheln wird", meint der Österreicher.

Das lässt, so Wolff weiter, nur einen Schluss zu: "Wir dürfen nicht ruhig bleiben, sondern müssen auf der Hut sein. Die werden kommen." Ähnliches befürchtet Ferrari-Pilot Alonso, wenn er bei einem Blick über die eigene Schulter die Lotus-Autos erkennt. "Die dürfen wir nicht vergessen. Sie haben zuletzt eine Menge Punkte geholt. Und sie sind natürlich eine Bedrohung für unseren dritten Platz", sagt er.


Fotostrecke: Formcheck: GP Brasilien

Lotus hinter Ferrari zu wissen, sei zwar gut, aber noch lange nicht beruhigend. Insofern begrüßt es Alonso, dass beide Fahrzeuge der Scuderia in den Top 10 losfahren. "So können wir am Sonntag punkten", meint der Spanier und fügt hinzu: "Gut ist, dass Felipe (Massa; Anm. d. Red.) heute stark unterwegs war. Ich kann ihm dabei helfen, ein sehr gutes letztes Rennen für Ferrari zu fahren."

Das klingt nicht unbedingt, als würde sich Alonso nach vorn orientieren und versuchen, Mercedes noch abzufangen. Der Ferrari-Pilot zeigt sich realistisch, wenn er sagt: "Es wird hart. Und es wird sehr schwierig werden, den zweiten Platz noch zu holen. Mercedes war hier das ganze Wochenende sehr stark. So erwarte ich sie auch im Rennen." Und nur das entscheidet über den WM-Ausgang 2013.