• 27.03.2004 09:11

Pitchforth: "Sind mit Christian sehr zufrieden"

Der Managing-Direktor von Jaguar über Webbers verpatzten Start, den R5 sowie die Arbeit von Christian Klien und Björn Wirdheim

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was passierte in der Startaufstellung in Malaysia und was haben sie in der Zwischenzeit unternommen, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt?"
David Pitchforth: "Um mit einem Formel-1-Auto von der Startaufstellung loszufahren braucht man eine sensible Balance des Drehmoments, hat man zu viel, drehen die Räder durch, hat man zu wenig, fällt die Motordrehzahl in den Keller, sodass man stehen bleibt, weshalb das Anti-Stall-Programm eingreift. Die Ingenieure haben in Malaysia viel Zeit damit verbracht, den Drehmoment-Level herauszufinden, aber es sind hier viele Faktoren im Spiel und wir haben den Grip unterschätzt, den die Reifen nach der Formationsrunde auf der Startaufstellung haben würden. Nachdem die Anti-Stall-Automatik eingegriffen hat, musste Mark einen Reset vornehmen, hatte zu diesem Zeitpunkt aber natürlich schon einige Plätze verloren."

Titel-Bild zur News: David Pitchforth

David Pitchforth sieht Jaguar auf dem Weg nach vorne

"Das war enttäuschend für uns aber die Hauptsache war, dass wir verstanden haben, was passiert ist und wir können nun daran arbeiten, dies für zukünftige Rennen zu beheben. Wir haben einen eintägigen Test mit Björn in Santa Pod durchgeführt um die ganzen Variablen besser zu verstehen. Auch wenn wir über den Start frustriert waren, so müssen wir solche Dinge verstehen lernen und nun ist es wichtig, dass wir die notwendigen Maßnahmen durchführen, um sicher zu stellen, dass wir das gleiche Probleme nicht nochmals haben. Wir befinden uns auf einer steilen Kurve der Verbesserungen und es gibt auf diesem Weg Höhen und Tiefen und so lange wir weiter lernen, werden wir uns auch verbessern."#w1#

Frage: "Der Rest des Wochenendes war stark, waren sie von der Wettbewerbsfähigkeit des R5 überrascht?"
Pitchforth: "Die Leistung des Autos war sehr zufrieden stellend und wir wussten, dass wir dort stark sein werden und auch wenn die Top 6 eher unseren Erwartungen entsprach, war der zweite Platz eine tolle Sache. Die Fabrik hier in Milton Keynes hat fantastisch gearbeitet um das Auto für das Rennwochenende vorzubereiten und zusammen mit Marks perfekter Runde am Samstag hat uns dies zu dem verdienten zweiten Platz verholfen. Wir arbeiten weiterhin eng mit Michelin zusammen und gemeinsam mit Cosworth haben wir ein sehr motiviertes und pro-aktives Team, was man braucht, um in der Startaufstellung nach vorne zu kommen und Punkte zu holen. Wir machen weiterhin Fortschritte und haben keine Zweifel daran, dass wir uns verbessern werden."

Frage: "Christian Klien ist in beiden Rennen ins Ziel gekommen und hat bisher keine Fahrfehler gemacht. Sind sie beeindruckt?"
Pitchforth: "Wir sind mit Christian und seinen Fortschritten sehr zufrieden. Wenn man einen neuen Fahrer hat, dann würde man normalerweise ein paar Fehler erwarten, aber seit er mit den Wintertests begonnen hat, hatten wir sehr viel Glück. Er macht weiterhin Fortschritte, da er den R5 und das Team besser kennen lernt. Seine Rundenzeiten werden immer schneller und dies ist auch unser Ziel, besonders auf einer Strecke, die er noch nicht kennt. Er hat eine steile Lernkurve und wenn wir auf die europäischen Strecken und sein bekanntes Territorium kommen, erwarten wir, dass der Abstand zwischen ihm und Mark geringer werden wird. In Bahrain hat kein Fahrer einen Vorteil, dies wird also für beide ein aufregendes Rennen sein."

Frage: "Wie lebt sich Björn ein und wie hilft er dem Team?"
Pitchforth: "Björn verrichtet exzellente Arbeit und liefert uns wertvolles Feedback. Die Informationen, die wir vom Freitag aufgezeichnet haben, zeigen, dass es wert ist, ein drittes Auto zu verwenden. Björn ist sehr fokussiert hauptsächlich auf die Arbeit mit den Reifen und darauf, weitere Kilometer auf Testteile abzuspulen. Wir mussten uns bei den Tests in der Vergangenheit auf Mark und Christian verlassen, dies ist also ein großer Schritt nach vorne."

Frage: "Sie hatten im September letzten Jahres bekannt gegeben, dass sie einen zweiten Windkanal bekommen werden. Wie ist diesbezüglich der Stand der Dinge?"
Pitchforth: "Das Gebäude stammt aus den 50er-Jahren und wir müssen die Teile abreißen, die wir nicht brauchen. Wir haben die Arbeiten fast abgeschlossen und hoffen, dass wir im Frühjahr mit der Renovierung und Modernisierung beginnen können. Wir hoffen, dass wir den Windkanal Mitte 2005 verwenden können, aber es wird eine lange Übergabezeit mit dem jetzigen Windkanal geben, den wir in drei Schichten nutzen."