• 16.10.2011 14:27

Pirelli zufrieden: Superweiche Reifen präsentierten sich zäh

Die superweichen Reifen bauten im Südkorea-Grand-Prix wesentlich langsamer ab, als das von einigen im Vorfeld befürchtet worden war

(Motorsport-Total.com) - Der frisch gekürte Weltmeister Sebastian Vettel hat das zehnte Mal in dieser Saison einen Grand Prix gewonnen. Vom zweiten Startplatz aus ins Rennen gegangen, konnte er schon in der ersten Runde die Führung übernehmen. Mit der richtigen Boxenstopp-Strategie verteidigte er seine Spitzenposition bis ins Ziel. Er hat nun die Chance, den Rekord von Michael Schumacher zu erreichen, der 13 Rennen in einer Saison gewann.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Die superweichen Reifen hielten deutlich länger als erwartet

Durch den dritten Platz von Vettels Teamkollegen Mark Webber hat Red Bull Racing das zweite Mal in Folge die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewonnen. Gleichzeitig war es der 25. Sieg für das Team. Der Große Preis von Korea begann am Freitag mit Regen. So konnten die Teams nur am Samstagmorgen eine Stunde lang auf trockener Strecke testen, wie sich die P Zero Slicks von Pirelli bei unterschiedlicher Tankfüllung verhielten. Danach kamen schon das Qualifying und das Rennen. Folglich hatten die Rennställe noch einige unbeantwortete Fragen, als die Fahrer das erste Mal bei trockenem Wetter in der Startaufstellung standen: Das erste Rennen in Korea im letzten Jahr begann hinter dem Safety-Car.

Red Bull setzte mit Sebastian Vettel und Mark Webber eine ungewöhnliche Strategie im Qualifying um. Sie fuhren nur mit den supersoften Reifen, um die weichen Reifen für das Rennen zu schonen. Im Gegensatz dazu sparten McLaren und Ferrari so viele Sätze der supersoften wie möglich. Alle Fahrer, die das Rennen beendeten, waren zweimal in der Box. Die drei Ausnahmen: Kamui Kobayashi und Sergio Perez von Sauber sowie HRT-Pilot Vitantonio Liuzzi, die alle drei Boxenstopps machten.

Vettel nutzte für die ersten beiden Stints die supersoften Reifen und fuhr die letzte Etappe mit den soften Pneus. Das bedeutete: Er brauchte gar nicht alle ihm zugeteilten Reifen, um das Rennen mit 12 Sekunden Vorsprung zu gewinnen. Webber kam als Dritter über die Ziellinie. Das gesamt Rennen über war er im Zweikampf mit Lewis Hamilton von McLaren, der sich das erste Mal in diesem Jahr für die Pole qualifiziert hatte und als Zweiter ins Ziel kam: Sein erster Podestplatz seit dem Großen Preis von Deutschland in diesem Jahr. Zwischen den Plätzen zwei bis fünf lagen nur vier Sekunden. Und Toro Rosso-Pilot Jaime Alguersuari fuhr mit dem siebten Platz zum besten Ergebnis seiner Karriere. Der Spanier nutze bei zwei Stints die supersoften Reifen, den letzten längeren absolvierte er mit den soften: die gleiche Strategie wie Vettel.

"Obwohl wir uns bei diesem Rennen für eine mutige Reifenwahl entschieden hatten, und die Teams durch das Wetter am Freitag nur wenige Daten sammeln konnten, sahen wir gleich zu Beginn des Rennens, dass die supersoften Reifen bei voller Betankung mehr als zehn Runden hielten, und die soften Reifen mehr als 20 Runden", so Paul Hembery, Direktor Motorsport bei Pirelli. "Es war deutlich zu erkennen, dass sich die Strecke innerhalb kurzer Zeit sehr verbessert hat. Und wir wussten gleich bei den ersten Boxenstopps, dass wir nun eher eine Zwei-Stopp-Strategie zu erwarten hatten, die definitiv das untere Ende unserer Erwartungen war."

"Es waren recht unterschiedliche Reifenstrategien im Einsatz, aber am Ende fuhren die Piloten mit beiden Mischungen ein gutes Tempo - Vettel gelang in der letzten Runde die schnellste Runde des Rennens mit den soften Reifen. Das widerlegte einige Leute, die vor dem Start vier Stopps oder mehr und einen deutlichen Reifenverschleiß vorhersagten. Schließlich möchte ich Red Bull Racing dazu gratulieren, dass sie sich in einer für das Team bemerkenswerten Saison erneut den Konstrukteurs-Titel gesichert haben."