Pirelli: Weniger Strategie und Variablen
Der Austin-Grand-Prix wurde wie erwartet durch Einstopp-Strategien geprägt - Bestplatzierter Zweistopper: Ferrari-Pilot Felipe Massa auf Rang 13
(Motorsport-Total.com) - Reifen-Exklusivlieferant Pirelli erlebte beim Großen Preis der USA ein recht ereignisarmes Rennen, das wie erwartet durch Einstopp-Stretegien geprägt war. Sieger Sebastian Vettel, auf Medium gestartet, holte sich seine harten Reifen in Führung liegend in Runde 27 ab. Kurzzeitig übernahm der spätere Zweitplatzierte Romain Grosjean die Führung, doch drei Runden später besuchte auch der Franzose seine Mechaniker. Alle Fahrer aus den Top 12 fuhren mit einer Einstopp-Strategie. Der bestplatzierte Zweistopper war Ferrari-Pilot Felipe Massa auf Rang 13.

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Gähnende Leere in der Boxengasse: Die meisten Piloten stoppten in Austin nur einmal Zoom
Die größte Herausforderung für die Fahrer waren die unterschiedlichen Streckentemperaturen am gesamten Wochenende. Diese schwankten zwischen 18 Grad Celsius am Freitag und bis zu 37 Grad Celsius während des Rennens. Das hatte einen großen Einfluss auf das Reifenverhalten und machte es für die Teams schwierig, Verschleiß und Abrieb zu prognostizieren und somit die Strategie zu planen.
Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne war der einzige Fahrer, der mit den harten Reifen das Rennen anging (von Startplatz 14). Die Strategie des Franzosen wurde mit dem frühen Safety-Car beeinflusst. Den ersten Boxenstopp tätigte Sauber-Pilot Esteban Gutierrez, der seinen Jungs bereits in Runde eins einen Besuch abstattete, weil er sich beim Start-Vorfall seinen C32 beschädigte. Der Mexikaner wechselte auf harte Reifen und fuhr damit bis Runde 36. Dann wechselte er wieder auf Medium.
Ein weiterer Früh-Stopper war Williams-Pilot Pastor Maldonado, der sich in Runde acht den Boliden in Form einer neuen Nase reparieren und sich gleichzeitig noch harte Reifen aufschnallen ließ. Der erste planmäßige Boxenstopp war dann Lotus-Pilot Heikki Kovalainen vorenthalten, der auf Hard wechselte.
Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery sagt: "Die variierenden Temperaturen, die wir natürlich über das gesamte Wochenende gesehen haben, machten sich ziemlich bemerkbar. Das bedeutet, dass die Fahrer in jeder Session auf andere Streckenbedingungen gestoßen sind. Mit dieser breiten Streuung an Asphalttemperaturen benötigst du idealerweise mehr als nur zwei Mischungen, aber dies waren höchst ungewöhnliche Umstände und es war selbstverständlich keine Option."
"Daraus resultierend konnten die Teams nicht wirklich Schlüsse auf den Abbau und den Verschleiß während des Rennens ziehen. Nichtsdestotrotz haben die meisten Fahrer, wie wir erwartet haben, eine Einstopp-Strategie gewählt, die durch die Safety-Car-Phase zu Beginn des Grand Prix begünstigt wurde. Das hat zu einem Rennen mit weniger Strategie und Variablen geführt, wie wir es zuletzt gewohnt waren", so Hembery abschließend.

