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  • 17.11.2013 21:45

  • von Roman Wittemeier

Vettels Rekordjagd: Sieg auch in Austin!

Sebastian Vettel stellt Rekord auf: Triumph in Austin ist achter Sieg in Serie - Romain Grosjean und Mark Webber auf dem Podest, Valtteri Bottas in Punkten

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel marschiert weiter durch diese Saison. Der Red-Bull-Star und viermalige Weltmeister sicherte sich auch im Großen Preis der USA in Austin den Sieg. Vettel feierte somit seinen achten Triumph in Folge: Rekord. Eine solche Serie innerhalb einer Saison hatte es bis dato noch nie gegeben. Der Deutsche spulte auch in Texas ein starkes Tempo ab, kontrollierte das Rennen und war im gesamten Grand Prix nicht angreifbar. Romain Grosjean (Lotus) und Mark Webber (Red Bvull) komplettierten das Podium.

"Mein Auto war fantastisch. Schwierig war es beim Start, denn da war Romain sehr stark", fasst Vettel auf dem Podest in Austin zusammen. Es war sein erster Sieg in den USA. "Und das vor über 100.000 tollen Fans", freut sich der Champion. Auf den ersten Metern des Grand Prix gab es den einzigen Gefahrenmoment für den Heppenheimer. Grosjean hatte sich sofort an Webber vorbeigeschoben und drohte sich in der ersten Ecke auch an Vettel vorbeiarbeiten zu können.

"Ich habe mich da nur auf mich konzentriert. Das hat geklappt", sagt der Austin-Sieger 2013. Im weiteren Verlauf des Grand Prix geriet der Weltmeister nicht mehr unter Druck. Er fuhr sein typisches Tempo, wurde - wie immer - häufiger von Renningenieur Guillaume Rocquelin ermahnt, seine Reifen zu schonen und fuhr mal wieder kurz vor dem Ende die schnellste Runde des Rennens. Es war eine weitere Demonstration der Stärke. "Weiß nicht, wie ich das mache", antwortet Vettel auf die Frage von Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti, was das Geheimnis sei.

Große Emotionen nach dem achten Sieg

"In den USA zu gewinnen und damit acht Erfolge in Serie zu feiern ist etwas Besonderes. Im Funk konnte man hören, was es für Sebastian emotional bedeutet", schildert Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Kurz vor einer weiteren Runde Donuts nach der Zieldurchfahrt hatte Vettel gefunkt: "Diese Momente müssen wir abspeichern. Es gibt keine Garantie, dass es so weitergeht. Wir haben eine super Saison. Ich liebe euch alle!"

Mindestens genauso fröhlich schritt Romain Grosjean auf das Siegerpodest in Austin. Der Franzose feierte auf Platz zwei seine beste Saisonplatzierung und er festigte seine starke Serie. "Es war ein super Rennen. Ich hatte einen tollen Start und dachte, ich hätte vielleicht sogar Sebastian überholen können. Ich bin glücklich. Hoffentlich wird es beim nächsten Mal noch ein bisschen besser", meint Grosjean. Der Lotus-Pilot zeigte ein starkes Rennen, behielt selbst bei hohem Druck von Mark Webber jederzeit die Ruhe.

Sebastian Vettel

Start in Texas: Vettel behauptet sich knapp vor Grosjean und Webber Zoom

"Mit diesen Reifen kannst nur fünf Runden lang wirklich einen Kampf austragen. Ich habe es immerhin versucht", erklärt der australische Teamkollege von Vettel. "Die Pole-Position gestern wäre wichtig gewesen, das hat mich ein besseres Resultat gekostet. Ich bin ein bisschen enttäuscht", so Webber nach einem schwierigen Rennen. Der Australier hatte sich in der Schlussphase noch einmal mit schnellen Runden an Grosjean herangearbeitet, aber es gab keine echte Chance auf einen Positionsgewinn."

Nettes Duell: Hülkenberg gegen Alonso

Webber hatte sich in der Frühphase sogar auch noch von Lewis Hamilton überholen lassen, schnappte sich diesen aber in der 13. Runde mit einem starken Manöver wieder. Der Brite musste zu jener Zeit seine Reifen am Silberpfeil schonen, seine Gegenwehr war nicht allzu stark. Diese zunächst defensive Haltung sollte sich letztlich auszahlen. Hamilton konnte sich nur so später gegen die Angriffe von Fernando Alonso (Ferrari) und Nico Hülkenberg (Sauber) wehren, die hinter ihm auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel kamen.

"Das war ein zu 99 Prozent optimales Wochenende", fasst der Emmericher nach weiteren acht Punkten zusammen. "An Alonso vorbeizukommen, wäre dann vielleicht noch das Tüpfelchen auf dem I gewesen. Aber es war gut." Hülkenberg hatte den Fans ein spannende Finale beschert. In der letzten Runde tauchte er noch einmal formatfüllend im Rückspiegel des Alonso-Ferrari auf. Ein Angriff in der ersten Ecke konnte vom Spanier jedoch pariert werden.

Romain Grosjean

Romain Grosjean behielt die Nerven und fuhr auf den starken zweiten Platz Zoom

"Er hat recht aggressiv innen zugemacht, ich habe mein Auto nicht mehr hundertprozentig verzögern können und dadurch den Scheitelpunkt verpasst. Da kam er innen wieder durch", beschreibt "Hülk" die spannende Szene zu Beginn des letzten Umlaufs. In der zweiten DRS-Zone - der Gegengerade - kam er nicht mehr nahe genug für einen zweiten Angriff heran. Pech hatte Teamkollege Esteban Gutierrez (14.), der sich nach einem Kontakt in der ersten Runde früh neue Reifen holen musste - als Zweistopper war er chancenlos.

Reifen halten: Kein Platz für Taktik

Weil im Grand Prix in Texas die Reifen so gut hielten, konnten sich fast alle Piloten an einen Fahrplan mit nur einem Boxenstopp halten. Dies hatte zur Folge, dass es während des Rennen kaum taktische Spielräume gab. Sehr zum Leidwesen von Nico Rosberg, der mit Jenson Button im Nacken (10.) nur noch auf Platz neun vorstoßen konnte. "Ich musste auf der Strecke überholen. Das ist mir auch ganz gut gelungen. Aber insgesamt muss man sagen: Platz neun ist gar nichts", so der enttäuschte Hamilton-Teamkollege nach einem harten Arbeitstag.

Mehr Punkte als für Rosberg gab es für Sergio Perez (McLaren) der als Siebter von zahlreichen Mexikanern unter den insgesamt 120.000 Fans an der Strecke gefeiert wurde. Großen Jubel gab es auch bei Williams. Valtteri Bottas krönte sein starkes Rennwochenende in Austin mit Platz acht - somit seinen allerersten Formel-1-Punkten und dem besten Ergebnis für Williams in der laufenden Saison 2013. Der Finne stellte seinen häufig stänkernden Teamkollegen Pastor Maldonado deutlich in den Schatten.


Fotos: Großer Preis der USA, Sonntag


Jener Venezolaner war es, der durch einen Kontakt mit Adrian Sutil in der ersten Runde eine Safety-Car-Phase ausgelöst hatte. "Es war eng, wir waren dicht beisammen. Plötzlich fährt er in meine Linie und schlägt heftig ein. So ist Racing", kommentiert Maldonado nach Rang 17 im Rennen. Für Sutil war das Rennen allerdings nach wenigen Metern beendet. Der Force India schlug auf der Gegengeraden heftig ein, Sutil konnte dem Wrack unverletzt entsteigen.

Sutil mit frühem Aus

"Ich bekam einen Schlag hinten, konnte mein Auto nicht mehr halten und bin in die Leitplanken eingeschlagen. Es ist immer schwer zu sagen, wer daran die Schuld trägt. Ich war auf meiner Linie und für ihn war genügend Platz", legt Sutil seine Sicht der Dinge dar. "Es ist schade, denn wir hatten hier für das Rennen ein gutes Auto." Dass der Force India schnell war, konnte Paul di Resta phasenweise zeigen, aber der Schotte machte zwei Stopps und landete nur auf Rang 16.

Enttäuschung gab es auch bei Toro Rosso. Daniel Ricciardo (11.) und Jean-Eric Vergne (12.) lagen zwischenzeitlich auf Punktekurs, konnten sich aber nicht gegen die Angriffe von Rosberg und Button wehren. Auch Felipe Massa (13./Ferrari) ging leer aus. Eine Nullnummer buchte auch Heikki Kovalainen auf Platz 15. "Sein Start war schwierig, dann verlor er Abtrieb. Wir mussten stoppen und den Frontflügel wechseln, danach funktionierte dann auch noch KERS nicht mehr", erklärt Lotus-Teamchef Eric Boullier die Nöte des Finnen. "Jetzt hat er Erfahrung für Brasilien sammeln können."

Sebastian Vettel

Und noch ein Pokal: Holt Sebastian Vettel in Brasilien den nächsten Sieg? Zoom

In nur einer Woche steht in Sao Paulo das Saisonfinale der Formel 1 auf dem Programm. Fernando Alonso hat sich die Vizemeisterschaft bei den Fahrern gesichert, aber im Kampf um Platz zwei in der Kontrukteurs-WM ist noch Feuer. Mercedes hat nun 25 Punkte Vorsprung auf Ferrari: Entscheidung in Interlagos. Dort möchte auch Vettel seine Rekordserie ausbauen. "Das wird ihm gelingen, wenn ihn nicht die Technik stoppt", meint Experte Marc Surer. Neun Siege in Serie hatte Alberto Ascari geschafft - allerdings in zwei aufeinander folgenden Saisons.

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