Pirelli sorgt sich um den Fahrbetrieb
Der italienische Reifenhersteller bemüht sich um eine Anpassung am Reglement, um sicherzustellen, dass die Fahrer im Qualifying viel fahren
(Motorsport-Total.com) - Die Sorgenfalten sind vor der Qualifikation zum Großen Preis von Europa bei einigen im Fahrerlager von Valencia ziemlich groß. Denn die weicheren Reifen sind in Valencia um rund eine Sekunde schneller als die härteren. Das führt einerseits dazu, dass es sich einige Teams nicht erlauben können, im ersten Qualifyingdurchgang auf die härtere Mischung zu setzen.

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Paul Hembery erklärt, warum er Anpassungsbedarf am Reglement sieht
Zudem dürfte im Abschlusstraining am Nachmittag weniger Fahrbetrieb herrschen als üblich, denn die Teams werden bemüht sein, einen Reifensatz der weichen Pneus zu sparen, weil es ein großer Vorteil sein könnte, im Rennen einen zusätzlichen Satz weicher Reifen zur Verfügung zu haben. Im Rennen werden die meisten Fahrer wohl drei Boxenstopps absolvieren, benötigen also bis zu drei Sätze weicher Gummis.
Doch es gibt noch ein weiteres Szenario, das zu weniger Fahrbetrieb auf der Strecke führen könnte. Wie unsere Kollegen von 'Autosport' erfahren haben, bemüht sich Reifenhersteller Pirelli aufgrund dieser Tatsache hinter den Kulissen um eine Anpassung des Reglements, damit in Zukunft im Qualifying möglichst kein Sparzwang herrscht, die Fahrer möglichst viele Runden drehen.
"Wir sprechen mit den Teams über das Reglement", wird Pirelli-Motorsport Direktor Paul Hemberey zitiert. "Wenn man im Moment im dritten Qualifying-Durchgang zum Beispiel keine Zeit fährt, dann ist man in der Lage, den Reifen auszuwählen, auf dem man startet. Das bedeutet, dass die Leute einen Satz Reifen sparen könnten, um einen besseren Start in das Rennen zu haben."
Eine Lösung könnte es laut dem Briten ein, den Fahrer durch das Reglement dazu zu bringen, dass er in dieser Situation gezwungen ist, mit jenem Satz in das Rennen zu starten, mit dem er im zweiten Qualifyingdurchgang unterwegs war: "Es würden dann keinen Vorteil mit sich bringen, wenn man keine Zeit fährt."
Die bisherigen Rückmeldungen waren gut, sodass es wahrscheinlich ist, dass das Reglement dementsprechend angepasst werden kann: "Die Betroffenen haben dann dieselben Bedingungen wie alle anderen auch. Das ist sportlich am fairsten, ich hoffe aus diesem Grund, dass dies so angewendet wird."

