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  • 17.11.2013 01:51

  • von Christian Schrader

Pirelli: Reifenabbau kein nennenswerter Faktor

Nach einer für viele Piloten schwierigen Qualifikation erwartet der Reifenlieferant für das Austin-Rennen einen Stopp - Rosberg beklagt "Gerutsche da draußen"

(Motorsport-Total.com) - In der Qualifikation zum Großen Preis der USA mussten die Fahrer mit 27 Grad Celsius und starkem, zum Teil böigem Wind zurechtkommen. Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel kam mit diesen Bedigungen am besten zurecht und sicherte sich seine insgesamt 44. Pole-Position vor seinem Teamkollegen Mark Webber. Vielen Fahrer machten jedoch die Wetterumstände und damit einhergehend die Reifen erhebliche Probleme - und einen Strich durch die Qualifying-Rechnung.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Mit allen Wassern gewaschen verursachte der Pirelli-Pneu einigen dennoch Probleme Zoom

Aus Sicht von Reifen-Exklusivlieferant Pirelli war vor allem interessant: Williams-Pilot Valtteri Bottas war in Q1 mit der Reifenmischung Medium der Schnellste. Diese Mischung nutzten alle Fahrer, die einen zweiten Versuch im ersten Trainingssegment absolvierten. Die beiden Lotus-Piloten Romain Grosjean und Heikki Kovalainen absolvierten lediglich einen Versuch, während alles anderen Teams auf zwei Ausfahren setzten. Beide Red-Bull-Piloten nutzten nur einen Satz harte Reifen während des Q1. Somit konnten sie sich Mediums für das Qualifying sowie das Rennen aufsparen.

In Q2 nutzten alle Fahrer, die dieses Segment erreichten, die Medium-Mischung von Beginn an. Die Streckentemperatur fiel zu diesem Zeitpunkt bereits leicht. Am Ende der zweiten Session führte Vettel vor Webber. In Q3 nutzten die verbleibenden zehn Piloten ausschließlich die Medium-Pneus.

Hembery: "Keine leichte Session"

Pirellis Motorsportdirekor Paul Hembery sagt: "Unsere Reifenwahl ist hier auf der konservativen Seite. Das bedeutet, es war wichtig, die Reifen in das richtige Temperaturfenster zu bekommen. Das war heute notwendigerweise keine leichte Aufgabe, da die Streckentemperatur während der Session leicht fiel, was kein normales Verhaltensmuster während des Qualifyings ist."

"Mit unterschiedlichen Winden und Temperaturen am Nachmittag war es natürlich für alle keine leichte Session", so Hembery weiter. "Die Strecke hat sich heute weiterhin entwickelt, aber Reifenverschleiß und Reifenabbau sollten bei beiden Komponenten keinen nennenswerten Faktor darstellen. Demzufolge sehen wir möglicherweise nur einen Boxenstopp bei den meisten Fahrern, wie es auch im vergangenen Jahr der Fall war."

Laut Pirelli ist demnach die Einstopp-Strategie die schnellste Variante, um die 56 Runden des 5,516 Kilometer langen Kurses zu absolvieren. Dabei ist es nach dem Reifenhersteller am besten, mit den Medium-Reifen zu starten, in Runde 19 auf die harten Pneus zu wechseln und dann dem Ziel entgegenzufahren. Eine Alternative sei demnach der Start mit den harten Reifen und ein Wechsel auf Medium in Runde 37.

Rosberg hadert, Hamilton schließt sich an

Vielleicht sehen wir morgen aber doch Piloten, die mit einer Zweistopp-Strategie ihr Glück versuchen. In diesem Fall wäre die schnellste Strategie laut Pirelli ein Start mit dem Mediums, der Wechsel auf Hard in Runde zehn und ein weiterer Besuch für die härtere Mischung in Runde 33.

Bei den Teams hatte man neben den Bedingungen auch - damit einhergehend - mit den schwarzen Walzen zu kämpfen. Während Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bei 'Sky' keinerlei Probleme diagnostiziert ("Die Reifen haben bei uns funktioniert") klagt der nur auf Rang 14 gefahrene Mercedes-Pilot Nico Rosberg: "Es war extrem kalt und die Reifen extrem hart. Es war ein Gerutschte da draußen... Meine Reifen haben nicht richtig funktioniert."

Teamkollege Lewis Hamilton, immerhin Fünfter, war ebenfalls nicht sorgenfrei. "Tatsächlich war es sehr schwierig, denn aus irgendeinem Grund arbeiten die Reifen manchmal nicht perfekt", sagt der Brite. "Wir mussten immer erst eine langsame Aufwärmrunde nach der eigentlichen Aufwärmrunde drehen. In der Runde, in der man dann attackieren will, fühlen sich die Reifen trotzdem nicht sehr gut an."