• 13.02.2011 20:56

  • von Stefan Ziegler

Pirelli rechnet weiterhin mit zwei Boxenstopps

Bei den Testfahrten in Jerez konnte Reifenlieferant Pirelli wieder viele wichtige Daten sammeln und sieht sich in seinem Pneuangebot bestätigt

(Motorsport-Total.com) - Der zweite große Härtetest vor Saisonbeginn ist beendet und Pirelli-Reifenchef Paul Hembery zeigt sich sehr zufrieden mit der Testwoche von Jerez: Die Teams konnten an den vier Probetagen erneut viele Runden zurücklegen und wurden dabei nicht von Reifenschäden heimgesucht. Insgesamt erwiesen sich die neuen Pirelli-Pneus als zuverlässig und ermöglichten zudem ein gutes Tempo.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Reifen

Die Pirelli-Reifen bestanden auch die zweite Belastungsprobe der Formel 1

Im Vergleich zur ersten Pirelli-Ausfahrt im September 2010, die unter Ausschluss weiterer Teilnehmer und mit dem Toyota TF109 durchgeführt worden war, verbesserten sich die Rundenzeiten in Jerez um satte drei Sekunden. Dies führt Pirelli auch auf die eigene Entwicklung zurück, wobei die Formel-1-Rennställe natürlich ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Anteil an dieser Verbesserung haben.

Beim zweiten von vier Gruppentests als Vorbereitung zur neuen Formel-1-Saison hatte Pirelli wieder die komplette Bandbreite an Reifen am Start, doch die Teams nutzten nicht alle Pneus gleich intensiv. Laut dem italienischen Reifenunternehmen wurden vor allem die Mischungen weich, mittel und hart für die Testarbeit herangezogen. Der superweiche Reifen sei für Jerez ohnehin nicht wirklich geeignet.


Fotos: Testfahrten in Jerez


Dass an vier Tagen gleich vier unterschiedliche Fahrzeuge zur Bestzeit fuhren, wertet man bei Pirelli als Erfolg und fühlt sich in seiner Arbeit bestätigt, einen guten Einheitsreifen entworfen zu haben. "Wir haben sehr viele Daten zusammen getragen. Diese werden wir nun sehr genau analysieren, bevor wir uns dem nächsten Test in Barcelona widmen", gibt Pirelli-Reifenchef Paul Hembery zu Protokoll.

"Leider gab es während der vier Tage in Jerez einige Rotphasen, weil manche Autos abflogen oder anderweitige Zwischenfälle hatten, die nichts mit den Reifen zu tun hatten. Dies hatte zur Folge, dass einige Teams nicht ihr geplantes Programm durchziehen konnten. In gewisser Weise betraf das auch uns", meint Hembery. "Insgesamt konnten wir aber erneut eine perfekte Zuverlässigkeit feststellen."

"Insgesamt konnten wir erneut eine perfekte Zuverlässigkeit feststellen." Paul Hembery

"Die Teams blieben teilweise auch länger auf der Strecke als in Valencia. Nach dem zu unterteilen, was wir bislang gesehen haben, rechnen wir noch immer mit zwei Boxenstopps pro Rennen. Auf manchen Kursen könnte es auch nur ein Reifenwechsel sein, auf anderen Strecken vielleicht drei. Das kommt ganz auf das einzelne Fahrzeug und auf die Charakteristiken der jeweiligen Rennbahn an."

Den Formel-1-Fahrern scheint die neue Generation von Rennreifen allerdings viel Freude zu bereiten, wie Hembery abschließend erläutert: "Einige Piloten kamen schon auf mich zu und sagten mir, dass die neuen Reifen für ziemlich unterhaltsame Rennen sorgen würden. Genau darauf haben wir es abgesehen." In Barcelona hat Pirelli leicht modifizierte superweiche und weiche Reifen am Start.