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  • 12.11.2010 19:10

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Pirelli rechnet mit schwierigem Testauftakt

Sportchef Paul Hembery spricht über die bevorstehenden zwei Pirelli-Testtage in Abu Dhabi - Teams verhindern eine zusätzliche Schikane

(Motorsport-Total.com) - Heute in einer Woche beginnt in Abu Dhabi der zweitägige Pirelli-Test, bei dem die Teams zum ersten Mal Gelegenheit haben werden, sich mit den neuen Produkten des künftigen Reifenherstellers vertraut zu machen. Allerdings rechnet Pirelli schon im Vorhinein damit, dass der erste Tag nicht allzu produktiv verlaufen wird.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Pirelli-Sportchef Paul Hembery ist schon gespannt auf den ersten offiziellen Test

Denn nach drei Tagen Rennwochenende und zwei Young-Driver-Days wird auf dem Yas-Marina-Circuit jede Menge Bridgestone-Gummiabrieb liegen, wenn Michael Schumacher und Co. am Freitag erstmals mit Pirelli-Reifen "bewaffnet" ausrücken: "Das hilft nicht, aber wir kennen dieses Problem schon vom Testen: Wenn du an eine Strecke kommst, auf der am Wochenende davor ein Rennen stattgefunden hat, brauchst du erstmal einen Tag, um den Asphalt sauber zu fahren", erklärt Pirelli-Sportchef Paul Hembery gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Pirelli-Test auf Bridgestone-Gummi

"Ich habe keine Ahnung, wie unser Produkt mit auf der Strecke verteiltem Bridgestone-Gummi funktionieren wird, denn die Teams werden schon fünf Tage mit den anderen Reifen gefahren sein, wenn wir dort ankommen", sagt der Brite. Das könne unerwartete Schwierigkeiten aufwerfen, müsse aber nicht: "Bei manchen Reifenherstellern wissen wir, dass uns das Probleme bereitet, aber vielleicht ist es bei ihnen anders. Der erste Tag dürfte in dieser Hinsicht auf jeden Fall schwierig werden."

¿pbvin|512|3265||0|1pb¿"Wir blicken dem ersten Test mit den Teams schon gespannt entgegen", so Hembery. "Für uns geht es auch darum, zu verstehen, wie die Teams arbeiten. Die Autos wurden um einen anderen Reifen herum designt, daher erfordert die Situation sicher eine große Anpassung. Aber wir bekommen eine Vorstellung davon, wie die aktuellen Autos im Vergleich zum 2009er-Modell funktionieren, das wir zum Testen verwendet haben. Das ist eine wichtige Information."

"Das Hauptziel ist, ein zuverlässiges Produkt anzubieten", fährt er fort - und es geht Pirelli außerdem um bestmöglichen Service für die neuen Kunden, auch in Person von Testfahrer Pedro de la Rosa: "Pedro wird dort sein, aber nicht fahren. Er steht den anderen Fahrern zur Verfügung, wenn sie Fragen haben, und wir werden die anderen Aussagen mit seinen vergleichen, um die Kalibrierung unseres Testprogramms voranzutreiben, wenn man das so sagen kann."

Zusatzschikane von den Teams verhindert

Übrigens hat Pirelli die Teams laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' darum gebeten, am Freitag und Samstag mit einer zusätzlichen Schikane zu testen, um direkte Vergleichsmöglichkeiten mit den jahrelang erprobten Bridgestone-Reifen zu vermeiden. Aber: "Das Streckenlayout wird das gleiche sein wie dieses Wochenende", stellt Hembery klar. Das bedeutet, dass die Medien die Pirelli-Zeiten sicher an denen von Bridgestone messen werden.

Pirelli-GP3-Reifen

Pirelli hätte sich für den Abu-Dhabi-Test eine zusätzliche Schikane gewünscht Zoom

Hintergrund, weshalb die zusätzliche Schikane abgelehnt wurde: Nicht Pirelli, sondern die Teams bezahlen die Streckenmiete für die beiden Testtage - und die wollen unbedingt bei gleichbleibenden Bedingungen testen, um repräsentative Erkenntnisse zu gewinnen. Schließlich bleiben zwischen Abu Dhabi und dem 2011er-Testauftakt in Valencia weniger als acht Wochen, um die Erkenntnisse der ersten beiden Pirelli-Testtage in die neuen Designs einfließen zu lassen.