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  • 29.07.2012 21:27

Pirelli: Freude über Strategievielfalt

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery zeigt sich angesichts der knappen Abstände trotz unterschiedlicher Strategien in Ungarn zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Mit einem überlegenen Sieg beim Grand Prix von Ungarn beendet McLaren Pilot Lewis Hamilton ein erfolgreiches Rennwochenende auf dem Hungaroring. Bereits in den beiden Freien Trainings am Freitag sowie im Qualifying am Samstag war der Brite der Schnellste. Am Sonntag setzte Hamilton auf eine Zweistoppstrategie und gewann mit einer Sekunde Vorsprung auf Lotus-Pilot Kimi Räikkönen das letzte Rennen vor der Sommerpause.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Kimi Räikkönen, Romain Grosjean

Die ersten Drei in Budapest setzten allesamt auf zwei Stopps

Zu Beginn des Rennens fuhren die Top 10 ausnahmslos mit den Soft-Reifen. Red-Bull-Pilot Mark Webber war der bestplatzierte Fahrer, der mit der Medium-Mischung startete. Nachdem der Australier im Qualifying den elften Platz belegt hatte, kam er im Rennen als Achter über die Ziellinie. Neben Webber waren zu Beginn des Rennens lediglich die beiden Marussia von Timo Glock und Charles Pic sowie der HRT von Pedro de la Rosa mit den Medium-Reifen unterwegs.

Hamilton lag von Beginn an in Führung und fuhr in der 18. Runde erstmals in die Boxengasse. Daraufhin übernahm Lotus-Pilot Romain Grosjean, der bis dahin seinen zweiten Platz aus der Startaufstellung verteidigt hatte, die Führung. Allerdings konnte Hamilton wieder an ihm vorbeiziehen, als der Boxenstopp des Franzosen etwas länger dauerte. Hamilton kam in der 40. Runde ein letztes Mal an die Box und ließ den zweiten Satz Medium-Reifen montieren.

Währenddessen Räikkönen kurzzeitig an der Spitze. Nach einem starken 25-Runden Stint auf weichen Reifen, bei dem er drei Wagen überholt hatte, brachte Räikkönens Strategie ihm nach den letzten Stopps den zweiten Platz vor seinem Teamkollegen Grosjean ein. Bis zur letzten Runde jagte der Finne der führenden Hamilton, kam aber nicht vorbei. Dahinter kam Grosjean als Dritter ins Ziel, womit beide Lotus-Fahrer auf dem Podium standen.

"Aufgrund der wechselhaften Bedingungen an den vergangenen beiden Tagen fehlte den Teams die Erfahrung, wie es sein wird, wenn die Wagen mit vollen Tanks auf weichen Reifen ins Rennen starten", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. "Vor Rennbeginn gab es also bei allen viele Fragezeichen."

"Der Grad des Leistungsabbaus beider Mischungen war gut, der Zeitunterschied zwischen der weichen und der mittelharten Mischung betrug nur einige wenige Zehntel-Sekunden pro Runde", freut sich der Brite und stellt heraus: "Das ermöglichte den Teams eine Fülle strategischer Möglichkeiten und ein hohes Maß an Flexibilität."

"Lewis Hamilton war es beim Qualifying gelungen, einen Satz weicher Reifen für das Rennen aufzusparen. Heute machte er das Beste daraus und führte das Rennen in beeindruckender Weise an, auch wenn er am Ende hart um den Sieg kämpfen musste", so Hembery. "Wie üblich waren auf dem engen Hungaroring Überholmanöver sehr schwierig. Daher versuchten die Teams, mit Hilfe geschickter Boxenstopp-Strategien an ihren Konkurrenten vorbeizuziehen."

"Dank der Vielzahl der Strategien sahen wir erneut ein sehr enges Rennen", wie der Pirelli-Motorsportchef betont. "Und das trotz des Umstandes, dass die Wagen eng hintereinander fuhren, wodurch der Reifenabrieb tendenziell erhöht wird, weil die Gummis aufgrund der schmutzigen Luft stärker rutschen."

Die drei Schnellsten hatten sich für eine Zweistoppstrategie entschieden. Hamilton fuhr einen Stint auf weichen Reifen und zwei auf dem Medium. Demgegenüber absolvierten die beiden Lotus Piloten jeweils zwei Stints mit der Soft-Mischung und eine mit der mittelharten. Sebastian Vettel (Red Bull) beendete das Rennen als Vierter und war damit der bestplatzierte Fahrer, der auf eine Dreistoppstrategie gesetzt hatte. Im Zuge dessen fuhr er mit der Soft-Mischung die schnellste Runde des Rennens. Auch McLaren Pilot Jenson Button und Webber waren dreimal in der Boxengasse und landeten auf den Plätzen sechs und acht.


Fotos: Großer Preis von Ungarn


"Wir haben eine unvergesslicher erste Jahreshälfte erlebt", bilanziert Hembery vor der vierwöchigen Sommerpause. "Selten lagen zu Beginn einer Saison die Teams so eng beieinander wie 2012. Die Reifen haben dazu zweifellos beigetragen und daher freuen wir uns schon auf die zweite Hälfte der Saison."