Pirelli: Ein Rennen wie erwartet

(Motorsport-Total.com) - Manchmal ist es doch ratsam auf die Fachleute zu hören. Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery hatte schon vor dem Rennen gesagt, dass er am ehesten von einer Zweistopp-Strategie ausgeht: "Die ersten kamen nach sechs bis acht Runden, wie wir es auch erwartet hatten. Die Frage war dann nur, ob es Leute gibt, die etwas anderes versuchen, um mehr Runden zu fahren. Das haben wir bei Red Bull und einmal auch bei Williams gesehen." Als erster kam aber Fernando Alonso bereits in der sechsten Runde an die Box.

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Pirelli ist zufrieden mit dem Verhalten der Reifen in Abu Dhabi Zoom

Dch den besten Moment erwischte wohl Hamilton, der noch vier Runden länger draußen blieb. Der Brite ging mit der weicheren, roten Mischung von Startposition zwei ins Rennen und wechselte dann zwei Mal auf die härteren, gelben Reifen. Lediglich Felipe Massa konnte dem neuen Weltmeister am Ende nochmal ein bisschen gefährlich werden, als er bis auf drei Sekunden an den Mercedes-Fahrer heran kam. Der Brasilianer hatte eine leicht andere Strategie gewählt: Massa fuhr ebenfalls auf der weicheren Mischung los, wechselte aber nur einmal auf die härteren Reifen.

Die letzten 13 Runden machte er dann mit der weicheren Mischung nochmals Jagd auf Hamilton und sorgte so nochmal für Spannung. Sein Teamkollege wählte die gleiche Strategie wie Hamilton und fuhr mit Platz drei ebenfalls auf das Podium. Hamilton gewann ungefährdet und souverän und fuhr damit den 16. Sieg von Mercedes in dieser Saison ein und stellte damit einen neuen Rekord auf. Zuvor hatten nur Ferrari und McLaren 15 Siege in einer Saison geschafft. Mit dem elften Sieg des Briten in dieser Saison sicherte Hamilton dem Mercedes-Team außerdem den ersten Fahrertitel seit Juan Manuel Fangio.

Ricciardo fuhr schnellste Rennrunde

Doch auch die Red Bull zeigten nach ihrer Disqualifikation im Qualifying, eine starke Leistung im Rennen. Beide fuhren mit der härteren Mischung los, wechselten auch nochmal auf die gelbe Sorte, um erst am Schluss mit der weicheren Variante noch Boden gut zu machen. Damit schob sich Daniel Ricciardo bis auf Platz vier vor und fuhr auch noch die schnellste Rennrunde. Sebastian Vettel kam immerhin noch auf Platz acht. Ricciardo war zugleich auch der Fahrer im Feld, der mit der härteren Mischung am Start noch am weitesten nach vorne fuhr. Außerdem erzielte der Australier mit einer Zeit von 1:44.496 Minuten die schnellste Zeit auf der weicheren Mischung und damit auch die schnellste Rennrunde.

Lewis Hamilton lag mit 1:45.599 Minuten bei der härteren Mischung ganz vorne, was die Rundenzeiten betrifft. Grundsätzlich war die härtere Reifenmischung auch die bessere Variante, meint Hembery: "Die weichere Mischung hatte wohl ein bisschen Probleme mit Körnung auf der rechten Vorderseite. Alonso ist deswegen zum Beispiel schon früher an die Box gekommen. Aber das war nichts dramatisches. Der Reifen hat dann einfach nur zu viel an Leistung eingebüßt", so der Pirelli-Motorsportchef. Laut dem Reifenhersteller funktionierten die beiden Reifenmischungen aber genau nach der Prognose.

Bottas: "Jeder Reifensatz verhält sich anders"

"Die Balance des Autos hat sich durch den Temperaturunterschied vom Tag in die Nacht sehr verändert", erklärt dazu Felipe Massa. "Die Reifen sind abends dann deutlich besser und man kann mehr schnelle Runden mit ihnen fahren, weil es kühler ist." Auch sein Teamkollege stimmt ihm da zu: "Jeden Reifensatz, den du aufziehen lässt, verhält sich entsprechend anders. Aber zum Glück haben wir da einige Einstellungsmöglichkeiten an unseren Lenkrädern", so Bottas. "Wir sahen wirklich eine Reihe interessanter Variationen, was die Strategie betrifft", meint Hembery dazu.

"Das war ein tolles und spannendes Ende einer fesselnden Saison. Aber wir konzentrieren uns jetzt schon mit dem letzten Test des Jahres auf die kommende Saison", erklärt der Pirelli-Motorsportchef. "Dann werden wir noch einige neuen Reifen ausprobiert, die dann ihr Debüt feiern werden."